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Augsburg: Was steckt hinter der Namensänderung von MAN?

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Was steckt hinter der Namensänderung von MAN?

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    MAN Diesel & Turbo heißt jetzt MAN Energy Solutions.
    MAN Diesel & Turbo heißt jetzt MAN Energy Solutions. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Vergangene Woche wurde es bekannt: Aus MAN Diesel&Turbo wird MAN Energy Solutions. Für viele Augsburger kam dieser Schritt überraschend. Schnell wurden Stimmen laut, der Dieselskandal sei Schuld daran, dass der Namenszusatz geändert wurde und damit ein Stück Augsburger Industriegeschichte aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet.

    MAN änderte schon mehrmals den Namen

    Insider und Kommunikationsexperten bewerten die Umbenennung dagegen anders. Für Horst Köhler hat der Namenswechsel nichts mit „Dieselgate“ zu tun und ist bei MAN auch nichts Neues. Der 77-Jährige hat 40 Jahre lang bei dem Augsburger Unternehmen gearbeitet und sich in mehreren Büchern mit der Firmengeschichte auseinandergesetzt. „Das Unternehmen hat schon mehrmals den Namen geändert, das waren immer große Diskussionen im Vorstand“, erinnert sich Köhler.

    Mal wurde MAN mit Punkten abgekürzt, in den 80er Jahren trug die Firma den Zusatz B&W Diesel AG, später nur noch Diesel SE. Jetzt eben Energy Solutions. Köhler ist zudem überzeugt, dass der Diesel und seine Geschichte nicht aus Augsburg verschwinden, nur weil die Firma sich umbenennt. „Natürlich ist es schade, aber die Erinnerung an Rudolf Diesel geht damit nicht verloren.“

    Ähnlich sieht das Tanja Auernhamer vom in Augsburg ansässigen Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik): „Mancher Augsburger mag es schade finden, dass mit dem Diesel ein Stück Geschichte aus dem Firmennamen verschwindet. Aber den Kunden in München oder im Ausland interessiert das schon nicht mehr. Er hat andere Anforderungen an die Marke MAN“, merkt sie an.

    MAN-Chef: Namenswechsel hänge nicht mit Dieselskandal zusammen

    Das steckt wohl auch tatsächlich hinter der Umbenennung. Wie MAN-Chef Uwe Lauber im Interview mit unserer Redaktion bekräftigt, habe der Namenswechsel nichts mit dem Dieselskandal und einem möglichen Imageschaden zu tun. Vielmehr wolle man zeigen, wofür das Unternehmen heute und in Zukunft steht.

    Ein Vorgehen, das Tanja Auernhamer aktuell häufig beobachtet. „Vielen Unternehmen sind gerade dabei, ihren Markennamen zu schärfen oder auch das Logo dem neuen Portfolio oder der neuen Ausrichtung anzupassen. Damit soll das aktuelle Kerngeschäft stärker in den Mittelpunkt rücken und gezeigt werden, dass das Unternehmen innovativ und am Puls der Zeit ist“, erklärt die Expertin. Dazu komme die zunehmende Internationalisierung. „Ein Markenname muss in allen Märkten des Unternehmens funktionieren. Das geht am besten mit englischen Begriffen“, sagt sie.

    Markenkommunikation, weiß die Expertin, spielt für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Es sei daher wichtig zu schauen, wie das Image und der Wert einer Marke erhalten werden kann. Das denkt auch Horst Köhler und ist zudem weiter vom Diesel überzeugt. „Für die Großmotoren, die MAN herstellt, gibt es bislang keine Alternative“, sagt er.

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