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Augsburg: Was sich Bürger für den Augsburger Stadtmarkt wünschen

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Was sich Bürger für den Augsburger Stadtmarkt wünschen

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    Die Stände, die sonst auf dem sogenannten Bauernmarkt stehen, sind derzeit in der Bäckergasse untergebracht. Manchen Stadtmarkt-Besuchern gefällt diese Lösung gut. Und auch sonst haben sie Ideen und Anregungen für die Zukunft des Marktes.
    Die Stände, die sonst auf dem sogenannten Bauernmarkt stehen, sind derzeit in der Bäckergasse untergebracht. Manchen Stadtmarkt-Besuchern gefällt diese Lösung gut. Und auch sonst haben sie Ideen und Anregungen für die Zukunft des Marktes. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Susanne Sterk weiß, was sie am Stadtmarkt ändern würde: die Öffnungszeiten am Samstag. "Um 14 Uhr will doch noch keiner heim", sagt die Kundin aus Bergheim, die am Samstag auf dem Bauernmarkt einkauft. Seit Jahren werden die Öffnungszeiten diskutiert. Doch diese Debatte allein will man bei der Stadt nicht führen. Es geht um mehr. Der Markt wird nächstes Jahr 90 Jahre alt, und die Stadt beschäftigt sich mit der Frage, wie man ihn für die Zukunft aufstellen kann. Das wurde nun mit Bürgern erörtert.

    Kritik: In der Fleischhalle zu wenig an ältere Kunden gedacht

    Es waren nur wenige Augsburger, die unlängst zur Bürgerwerkstatt in die Fleischhalle kamen. Das Amt für Verbraucherschutz und Marktwesen hatte eingeladen. Es war eine Gelegenheit, Kritik und Wünsche anzubringen. Maria Limmer hatte zur Fleischhalle sofort einiges parat. Die Inhaberin der Metzgerei Hyna, die zugleich Sprecherin der Fleischhalle ist, bemängelte, dass bei der letzten Sanierung zu wenig an die älteren Kunden gedacht wurde. "Es gibt kaum niedrige Tische und Sitzgelegenheiten. Die jetzigen Stehtische sind für alte Leute einfach nicht gemacht." Es war einer von mehreren Kritikpunkten und Vorschlägen, die an dem Abend gemacht wurden.

    Maria Limmer, Inhaberin von Hyna Fleisch- und Wurstwaren, hat einige Ideen für die Fleischhalle.
    Maria Limmer, Inhaberin von Hyna Fleisch- und Wurstwaren, hat einige Ideen für die Fleischhalle. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Ein Ausbau des Bauernmarktes, das Anbringen eines Trinkwasserspenders, mehr Abstellflächen für Fahrräder an allen Eingängen, Hervorhebung regionaler Produkte oder ein eigener Wickelraum, war unter den Anregungen zu lesen, die Kunden und Beschicker an dem Abend auf einer Tafel anbrachten. Wie Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) betonte, wolle man den Stadtmarkt zukunftsfähig gestalten. Denn das Einkaufsverhalten der Kunden verändere sich.

    Den Platz mit dem Bauernmarkt anders nutzen?

    "Wir brauchen eine Weiterentwicklung und in bestimmten Teilen eine Modernisierung", so Wurm. Unterstützung holt sich die Stadt bei der Beratungsfirma Cima aus München sowie dem Büro Kehrbaumarchitekten aus Kaufbeuren. Berater Christian Hörmann sowie Architekt Klaus Kehrbaum gaben Denkanstöße für ein räumlich funktionales Zukunftskonzept. Etwa, ob der Platz, auf dem der Bauernmarkt stattfindet, ausreichend genutzt wird. "Die Fläche ist groß. Unter der Woche wirkt der Platz mit zwei Ständen leer", so Hörmann. Bäume, die im Sommer auf dem asphaltierten Platz Schatten spenden, und Sitzgelegenheiten könnten für mehr Aufenthaltsqualität sorgen, schlug Architekt Klaus Kehrbaum vor.

    Unter der Woche wirkt der Platz, auf dem der Bauernmarkt sonst stattfindet, oft verwaist.
    Unter der Woche wirkt der Platz, auf dem der Bauernmarkt sonst stattfindet, oft verwaist. Foto: Silvio Wyszengrad

    Auch Hunde könnten ihm zufolge ein Thema werden: "Bei uns auf dem Markt in Kaufbeuren sind Hunde erlaubt, auf dem Viktualienmarkt in München auch." In Augsburg hingegen würde man auf Schildern an den Eingängen erst mal sehen, was nicht erlaubt ist. Jedes Detail, jeder Punkt könne zur Diskussion stehen, wurde an dem Abend betont. Wie etwa die Attraktivität der Zugänge auf den Stadtmarkt, die Anzahl der Sitzgelegenheiten im Freien oder die Arrangements der Buden. Kehrbaum brachte auch eine allumfassendere Zukunftsvision ins Spiel. Der Stadtmarkt könnte demnach nicht nur ein Markt bleiben, sondern sich zu einem Stadtquartier entwickeln, in dem Künstler, Studios und Wohnungen untergebracht sind. "Selbst Aldi baut oben drüber jetzt Wohnungen. Denken sie gerne von kleinen Maßnahmen bis hin zu großen Entwicklungen", regte er die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt an.

    Stadtmarkt in Augsburg vor allem am Samstag beliebt

    Auf dem Stadtmarkt selbst, wo am Samstag bei herrlichem Wetter viel los ist, scheint man von derartigen Visionen noch etwas entfernt. Hier geht alles seinen gewohnten Gang. In der Obst- und Gemüsegasse ist in dem Gedränge kaum ein Durchkommen. Schließlich gehört der Besuch des Marktes für viele Augsburger zum Wochenendprogramm dazu. Man kauft ein, ratscht und verweilt in den Gastronomien. Viele Kunden schätzen das bunte und trubelige Ambiente. Wie auch das Ehepaar Weigert aus Geltendorf im Landkreis Landsberg.

    Juliane und Alexander Weigert aus Geltendorf kommen oft auf den Augsburger Stadtmarkt. München ist am Wochenende für sie keine Option.
    Juliane und Alexander Weigert aus Geltendorf kommen oft auf den Augsburger Stadtmarkt. München ist am Wochenende für sie keine Option. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Unter der Woche arbeiten Juliane und Alexander Weigert zwar in München, aber am Wochenende ziehen sie Augsburg der Landeshauptstadt vor. Hier ist es nicht so überlaufen, sagen sie. Einmal im Monat steht bei dem Paar der Stadtmarkt fest auf dem Programm. "Hier gibt es so viel Abwechslung. Und alles ist frisch." Verbesserungsvorschläge haben die Besucher von auswärts auf Anhieb nicht. Susanne Sterk aus Bergheim dagegen schon.

    So geht es mit dem Zukunftskonzept für Augsburger Stadtmarkt weiter

    Neben erweiterten Öffnungszeiten fände die Kundin es toll, wenn der Bauernmarkt auch künftig in der Bäckergasse bliebe. Wegen einer Baustelle auf dem ursprünglichen Platz sind die Stände vorübergehend in die Gasse ausgewichen. An Anregungen also mangelt es sicherlich nicht. Das weiß auch Dirk Wurm. Das größte Problem, sagte er bei der Bürgerwerkstatt, sei wie immer das Geld. "Aber wenn ein Plan schlüssig ist, funktioniert er besser, als wenn man Geld für Einzelmaßnahmen ausgibt und kein gesamtes Ziel verfolgt."

    Besonders bei Sonnenschein sind die wenigen Sitzplätze auf dem Stadtmarkt begehrt.
    Besonders bei Sonnenschein sind die wenigen Sitzplätze auf dem Stadtmarkt begehrt. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Bis Ende des Jahres wollen die Beratungsagentur und das Architektenbüro Ziele für den Stadtmarkt formulieren und der Stadt Empfehlungen geben. Bis Mittwoch, 13. Dezember, können Bürgerinnen und Bürger weitere Anregungen per E-Mail an stadtmarkt@augsburg.de einbringen. Alle Ergebnisse der Beteiligungsphase sollen in die Entwicklung eines Zukunfts-Konzepts für den Markt einfließen.

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