Der erste Schultag bleibt für viele lange in besonderer Erinnerung, schließlich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Doch wie wird dieser Tag dieses Jahr für die Schüler sein, mit Maske und weniger Verwandten als „Begleitschutz“? Und was halten Augsburger davon, wenn Kinder mit leichten Erkältungssymptomen zur Schule gehen dürfen, sofern sie binnen 24 Stunden kein Fieber aufweisen? Wir haben Augsburger zu ihrer Meinung befragt. Hier sind ihre Antworten.
Coronavirus in Augsburg: Was ist mit der Schnupfenwelle?
„Im Herbst beginnt die Schnupfenwelle. Mein Sohn ist da immer viel erkältet, da wäre es blöd, wenn er tagelang daheimbleiben müsste“, sagt Petra Jung, 38. Die Mutter hat gleich zwei Kinder, die am Dienstag in die Schule kommen, eines in die erste, das andere in die fünfte Klasse. Die beiden würden sich „total“ auf den ersten Schultag freuen, nachdem sie so lange Zeit zu Hause sein mussten, sagt Jung. Pro Kind geht ein Elternteil mit, Oma und Opa teilen sich ebenfalls auf. Doch das sei für ihre Kinder kein großes Problem, so Jung. Schließlich wolle jeder alle dabeihaben.
Eine Maskenpflicht in weiterführenden Schulen im Unterricht für die ersten Tage findet Petra Jung sehr sinnvoll, vor allem nach den Ferien, wo einige doch im Urlaub gewesen seien. Hauptsache sei, dass der Unterricht wieder richtig los- geht, denn der persönliche Kontakt zu den Mitschülern und dem Lehrer sei sehr wichtig.
Inge Jamnig, 76, ist Patentante eines schulpflichtigen Kindes. Die Viertklässlerin freue sich schon sehr auf den ersten Schultag, genau wie ihre beiden Geschwister. Die große Schwester, die in die sechste Klasse kommt, sei stolz, als Einzige von dreien eine Maske tragen zu müssen. Generell sei für alle drei Kinder Masketragen und Abstandhalten kein Problem, so Jamnig.
Mehr Infektionen: Auch Grundschüler sollten Masken tragen
Wenn die Infektionszahlen wieder steigen, sollten ihrer Meinung nach auch Grundschüler im Unterricht eine Maske tragen müssen. Auch findet sie, dass man gerade zur Erkältungszeit nicht alles stilllegen sollte, sondern die Kinder bei leichten Symptomen trotzdem in die Schule dürfen sollen. Sie ist außerdem davon überzeugt, dass das Masketragen und Abstandhalten auch unter jüngeren Schülern funktioniere.
Katharina Pflügel, 30, arbeitet in einem Kinder- und Jugendzentrum. Auch hier gelte eine Maskenpflicht. Und selbst wenn es ab und an ein kleines Murren über die nervige Maske gebe, überwiege die Freude der Kinder und Jugendlichen, dass nach zwei Monaten das Zentrum wieder geöffnet hat. „Das Gleiche gilt auch für die Schule. Zwar finden bestimmt einige Schüler die neuen Regeln nervig, aber freuen werden sie sich auf jeden Fall wieder auf die Schule“, meint Pflügel.
Auch Jasmin Durstin, 33, und Klaus Trinnes, 32, glauben, dass der erste Schultag für Schüler genauso aufregend und schön wie in den vergangenen Jahren werde. Die beiden haben ein noch nicht schulpflichtiges Kind, ein zweites kommt bald zur Welt. Dass in weiterführenden Schulen die ersten Tage die Maske auch im Unterricht getragen werden muss, findet Jasmin Durstin gut, gerade nach der Urlaubszeit. Länger als zehn Tage jedoch würde sie die Maskenpflicht nicht befürworten. Denn Kinder lesen viel von den Gesichtszügen der Erwachsenen ab, was mit der Maske auf Dauer nicht möglich sei.
Dass Schüler mit leichten Symptomen in die Schule gehen dürfen, wenn sie binnen 24 Stunden kein Fieber haben, findet Klaus Trinnes riskant. Sinnvoller wäre es seiner Meinung nach, die Schüler ein paar Tage daheim zu lassen, auch wenn das heißt, dass zur Erkältungszeit einmal „die halbe Klasse“ fehle. Für den Unterricht sei das natürlich eher schlecht, zum Schutz der Gesundheit hingegen sinnvoll.
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