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Augsburg: Was der neue Wertstoffhof in Haunstetten den Bürgern bringt

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Was der neue Wertstoffhof in Haunstetten den Bürgern bringt

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    Der neue Wertstoffhof in Haunstetten: Unter diesem Schutzdach können Bürger künftig ihre Wertstoffe abgeben.
    Der neue Wertstoffhof in Haunstetten: Unter diesem Schutzdach können Bürger künftig ihre Wertstoffe abgeben. Foto: Silvio Wyszengrad

    Bürger sollen es bequem haben und Mitarbeiter komfortabel. Obendrein ist das neue Wertstoff- und Reinigungsdepot der Stadt am Unteren Talweg in Haunstetten ein ökologischer Vorzeigebau. Am Freitag wurde der Abschluss der Bauarbeiten mit einem Fertigstellungsfest gefeiert. Bis die Augsburger dort ihre Wertstoffe abgeben können, wird es aber noch dauern.

    Das große Ziel der Stadt ist, kleinere Reinigungsdepots und Wertstoffhöfe in größeren Einheiten zusammenzulegen. So soll einerseits das Personal effektiver arbeiten können, sagt der Leiter des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebes, Georg Holder . Andererseits sollen Bürger am Unteren Talweg einen großen neuen Wertstoffhof bekommen, wo sie die allermeisten Stoffe möglichst schnell und bequem entsorgen können, ohne länger in Warteschlangen zu stehen. In dem Neubaukomplex mit großem Innenhof auf insgesamt 18000 Quadratmetern kann man als Augsburger Bürger vieles unter einem Schutzdach und auch ebenerdig in 30 großen Containern entsorgen – angefangen bei alten Elektrogeräten über Altholz, Sperrmüll und Plastik bis hin zu Grünschnitt. „Die Bürger werden es lieben“, verspricht Holder . Eröffnungstermin für den Wertstoffhof soll am 2. Juni sein.

    Augsburg: In welche Stadtteile die Reinigungstrupps ausrücken

    Kurz vor der Kommunalwahl wurde am Freitag schon mal die Fertigstellung des Großprojektes der Stadtreinigung gefeiert. Der neue Komplex hat 13,4 Millionen Euro gekostet. Die Bauzeit lag bei eineinhalb Jahren. Damit seien die Vorgaben für die zeitliche Realisierung und die Kosten weitgehend eingehalten worden, freut sich Holder .

    In den neuen Gebäuden ist Platz für 50 Mitarbeiter der Abfallwirtschaft, 15 Mitarbeiter des Amtes für Grünordnung, sowie 35 Fahrzeuge von der Kehrmaschine bis hin zum Räumfahrzeug für den Winterdienst. Mit diesen Fahrzeugen werden die Reinigungstrupps künftig vom Unteren Talweg ausrücken, um die südlichen Augsburger Stadtteile sauber zu halten, und zwar Göggingen , Bergheim , Inningen , Haunstetten , Universitätsviertel und Hochfeld.

    Neuer Wertstoffhof: Ein nachhaltiger Baustoff ist heimisches Holz
    Neuer Wertstoffhof: Ein nachhaltiger Baustoff ist heimisches Holz Foto: Silvio Wyszengrad

    Umweltreferent Reiner Erben (Grünen) sagte, die neue Anlage sei der Schlusspunkt in der Augsburger Wertstoffstrategie seit 2009. Damit gibt es nun drei Stellen in der Stadt, an denen große Wertstoffhöfe mit Reinigungsdepots kombiniert sind. Erben spricht aber auch von einem Vorzeigeprojekt. „Es zeigt, wie modernes Bauen für Gewerbe geht.“ In dieser Richtung müsse es in Zukunft weitergehen. Der neue Wertstoff- und Servicepunkt ist nachhaltig gebaut, wie Architekt Jochen Schurr erläuterte, und zwar vorwiegend aus heimischem Holz und aus Beton. Die Gebäude verbrauchen nur wenig Energie. Es gibt eine 500-Quadratmeter-Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach und eine Wärmepumpe. Und es gibt sogar eine Alarmanlage . Sie soll das Lager für Metall vor möglichen Einbrechern sichern.

    Wertstoffhof Haunstetten: Komfortable Räume für Mitarbeiter

    Unterm Strich soll mehr Energie erzeugt werden, als in den Räumen benötigt wird. Erben sagte, „alles kommt von der Sonne und aus der Erde, wir werden keinen Cent für Energie ausgeben.“ Auch der Wasserverbrauch soll gering sein. Eine große Zisterne speist unter anderem die Anlage zur Fahrzeugwäsche. Dachbegrünungen, neue Bäume und Grünbereiche zählen ebenfalls zu den Pluspunkten des Neubaus, der andererseits eine Fläche so groß wie zweieinhalb Fußballfelder verbraucht.

    Auf den Gebäuden des neuen Wertstoffhofs gibt es eine Dachbegrünung.
    Auf den Gebäuden des neuen Wertstoffhofs gibt es eine Dachbegrünung. Foto: Silvio Wyszengrad

    Oberbürgermeister Kurt Gribl ( CSU ) sagte, der neue Komplex am Unteren Talweg sei „nicht billig“, aber ganzheitlich und zukunftsfähig geplant. Dort sollen sich auch diestädtischen Mitarbeiter wohlfühlen können. Für sie gibt es moderne und komfortable Räumlichkeiten bis hin zu einem loft-artigen Aufenthaltsraum mit modernster Küchentechnik, schöner Aussicht und großer Terrasse. Gribl bescheinigte der Stadtreinigung eine hervorragende Arbeit. Wenn er in anderen Städten unterwegs sei, werde dort vor allem auch gelobt, wie sauber es in Augsburg sei.

    Gebäude in Augsburg: ÖDP-Stadtrat sieht Nachholbedarf

    ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger spricht in einer Pressemitteilung ebenfalls von einem beispielhaften Neubau der Stadtreinigung, der dokumentiere, dass sich ökologisches Bauen und Industrieanwendungen nicht ausschließen. Er kritisiert jedoch, dass etliche andere Bauten der Stadt oder ihrer Töchter diese baulichen und energetischen Standards nicht aufweisen. Vor allem bei der Fotovoltaik gebe es Nachholbedarf in Augsburg , etwa bei Sonnenkollektoren auf den Messehallen.

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