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Augsburg: Was der neue Chef mit dem Holbein-Gymnasium vorhat

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Was der neue Chef mit dem Holbein-Gymnasium vorhat

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    Dieter Fiedler ist schon lange am Holbein und war zuletzt stellvertretender Schulleiter. Mit 62 Jahren hat er nun den Chefposten in der Schule übernommen.
    Dieter Fiedler ist schon lange am Holbein und war zuletzt stellvertretender Schulleiter. Mit 62 Jahren hat er nun den Chefposten in der Schule übernommen. Foto: Elisa Glöckner

    Rund 100 Tage ist Dieter Fiedler nun schon im Amt. Der neue Schulleiter des Holbein-Gymnasiums hatte in dieser Zeit bereits alle Hände voll zu tun: Schüler, die sich an den Schülerprotesten der Fridays-for-Future-Bewegung beteiligen, Prüfungen von Abiturienten, Lehrproben der Referendare. Ins kalte Wasser wurde der 62-Jährige mit diesen Aufgaben nicht geworfen.

    Seit 1998 ist er Lehrer an Augsburgs größtem Gymnasium und Mitglied der Schulleitung, seit 2006 ist der gebürtige Schweinfurter bereits stellvertretender Schulleiter. „Mein Vorgänger Herbert Schuhknecht hat die Schule 27 Jahre geleitet. Ich habe ihn 20 Jahre dabei begleitet“, sagt er.

    Die Schule sei durch Schuhknecht geprägt und „gut aufgestellt“ worden. Dieter Fiedler „denke“ die Schule genauso wie sein Vorgänger. „Der liberale Geist ist hier spürbar.“ Er will jetzt die Weichen für die Zukunft stellen. Im Juli 2023 wird Fiedler in Pension gehen. Die Gelegenheit, Verantwortung für seine Schule zu übernehmen, nutzte er. Dreieinhalb Jahre habe er nun Zeit – die will er nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die Generalsanierung der Schule liegt ihm besonders am Herzen. „Die alte Turnhalle ist gesperrt. Die andere Turnhalle hat nur eine Umkleidekabine, was zur Folge hat, dass die Mädchen sich im Duschraum umziehen“, sagt er.

    Das Schulgebäude muss dringend saniert werden

    Dringend müssten die Schulgebäude saniert, die Umgestaltung der Hallstraße angegangen werden. Die Mitglieder der Schulfamilie wünschen sich eine Verkehrsberuhigung. „Es gibt wohl sonst nirgends eine Schule, durch deren Schulgelände eine Straße führt.“ Daneben will er sich um die Ausstattung der Klassenzimmer kümmern: Schallschutzdecken, sowie Beamer, PC und Dokumentenkamera für jedes Klassenzimmer. Er will, dass die Anliegen gehört werden.

    Schulintern gebe es auch viele Themen, die er in den kommenden Jahren begleiten will. „Werteerziehung“ soll das Jahresmotto des kommenden Schuljahres werden. Der Umgang mit Neuen Medien, wie etwa der Handynutzung, sei ebenfalls ein großes Thema an der Schule. Am Holbein-Gymnasium dürfen die Schüler in den Pausen ihr Handy benutzen. „Nicht alle Lehrer und Eltern finden diese Lösung gut“, sagt er. Andere Schulen hätten ein generelles Handyverbot, das Holbein wolle da seinen eigenen Weg gehen.

    Den Sport, als Biologie- und Chemielehrer habe er immer sehr gerne unterrichtet, doch in den kommenden Jahren wird er nicht mehr allzu oft dazu kommen. Eine Ausnahme will Dieter Fiedler aber machen: seine W- und P-Seminare zu Kriminalbiologie und Forensik. Seit Jahren bietet der Forensik-Fan diese Seminare an, die die Schüler auch nach London zu Scotland Yard führen oder zur Rechtsmedizin nach München. „Ich war schon bei 150 Obduktionen dabei“, erzählt er. In seiner Freizeit treibt der Vater von zwei erwachsenen Kindern gerne

    Aus der Schulmannschaft gingen zwei Nationalspieler hervor

    Der passionierte Volleyballer hat seine Begeisterung für den Sport zahlreichen Schülern weitergegeben. Nach seinem Studium in Würzburg ging er 1982 zur Seminarschule nach Kempten. Es folgte ein Jahr am Gymnasium in Königsbrunn, bevor er seine erste Planstelle am Augsburger Gymnasium bei St. Stephan antrat. Dort baute er eine Volleyball-Schulmannschaft auf. Gemeinsam feierten sie viele Erfolge. „Zwei Nationalspieler sind aus der Schulmannschaft hervorgegangen.“ Seine Begeisterung für den Sport brachte ihn 1993 ins Sportreferat des Bayerischen Kultusministerium nach München, wo er im ersten Jahr „Jugend trainiert für Olympia“ mitorganisierte.

    Insgesamt blieb er fünf Jahre dort, bevor er 1998 ans Holbein-Gymnasium zurück nach Augsburg wechselte, das gleichzeitig Sitz des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Schwaben ist. Ministerialbeauftragter Peter Kempf ist zugleich der eigentliche Schulleiter und Vorstand des Studienseminars. „Er hat sowohl meinem Vorgänger als auch mir viel Verantwortung überlassen und ist immer ansprechbar“, so Fiedler.

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