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Augsburg: Was Kuka mit dem neuen Technologiezentrum erreichen will

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Was Kuka mit dem neuen Technologiezentrum erreichen will

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    Auch von außen besticht das neue Kuka-Gebäude an der Zugspitzstraße mit seiner Architektur.
    Auch von außen besticht das neue Kuka-Gebäude an der Zugspitzstraße mit seiner Architektur. Foto: Silvio Wyszengrad

    Immer wieder blitzt am Donnerstagmittag die Sonne durch die Wolkendecke über dem neuen Kuka-Gebäude in der Zugspitzstraße und bringt den orangen Schriftzug des Unternehmens regelrecht zum Leuchten. Auch Konzernchef Till Reuter strahlt und begrüßt dabei die Gäste, die zur Eröffnung des Entwicklungs- und Technologiezent-rums gekommen sind. Darunter der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger und Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner.

    In nur zwei Jahren Bauzeit hat das Unternehmen ein Gebäude geschaffen, das zum Synonym für innovative Entwicklung und Technologien werden soll, indem eine „orange Intelligenz“ effektiv und flexibel neue Konzepte und Produktionen vorantreibt. Neben einer strategischen Ausrichtung soll auch die Architektur des Entwicklungs- und Technologiezentrums helfen, dieses Ziel zu erreichen. Wer durch den Haupteingang kommt, wird über eine breite, hohe Treppe nach oben auf den lichtdurchfluteten „Marktplatz“ geführt, wie Till Reuter den großzügigen Eingangsbereich nennt. Dort nimmt einen das Restaurant „Orange deli“ in Empfang – die Kantine.

    Büros in einem Oval um den Platz angeordnet

    Gut dreißig Meter darüber prangt eine Glasdecke, die der Konstruktion eine offene Struktur gibt, die Büros sind in einem Oval um den Platz angeordnet, mit freiem Blick nach unten. „Diese offene Architektur soll eine Kultur fördern, die unsere Mitarbeiter noch näher zusammenarbeiten lässt“, erklärt Reuter. So gelinge Austausch, es werde eine positive Atmosphäre geschaffen, in der sich die Mitarbeiter wohlfühlten und am Ende führe das Konzept dazu, dass die verschiedenen Abteilungen am Ende als ein Unternehmen auftreten. Motivierte Mitarbeiter als Teil des Erfolgskonzepts also.

    60 Millionen Euro hat Kuka sich diese Investition für die Zukunft kosten lassen, womit man nach Angaben des Konzernchefs voll im Budget geblieben ist. Auf knapp 39000 Quadratmetern arbeiten seit rund drei Monaten nun rund 850

    Kernstück ist aber die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Kuka. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 will das Unternehmen mit Unterstützung seiner rund 500 Mitarbeiter in dieser Sparte Vorreiter sein und bleiben. In den Bereichen Automobilindustrie, Energieeffizienz oder dem Fach „Roboter und Mensch“ sollen neue Entwicklungen am Standort Augsburg vorangetrieben werden und das nicht nur am Computer. In sogenannten Tech-Centern können Mitarbeiter direkt an einer Roboterzelle ihre Ideen testen und weiterentwickeln. Dabei geht es unter anderem um die Schaffung von mehr Flexibilität von Produktionsabläufen und die Digitalisierung.

    Globalisierung, Automatisierung, Digitalisierung

    Eine Herausforderung, der man sich laut EU-Kommissar Günther Oettinger stellen muss, um sich sicher für die Zukunft aufzustellen. „Kuka ist in allen drei entscheidenden Kernbereichen aktiv. Der Globalisierung, der Automatisierung und der Digitalisierung. Hinsichtlich der Entwicklungsmöglichkeiten für den Einsatz von Robotern in den nächsten fünf bis zehn Jahren ist es ein intelligentes Zeichen, genau jetzt in die Bereich Entwicklung und Technologie zu investieren“, so Oettinger. Auch das Kuka College hilft da weiter. Ein Schulungsbereich, der es ermöglicht, eigene Mitarbeiter und Kunden aus aller Welt in Theorie und Praxis nach ganz individuellen Wünschen zu schulen. Auf diese Weise profitiert laut Oettinger die gesamte Wertschöpfung des Unternehmens am Standort Augsburg von den Investitionen. Darunter auch die Produktion, die Neuentwicklungen direkt umsetzen kann.

    Das neue Gebäude ist damit ein Ort für neue, innovative Ideen mit Aussagekraft. „Die Eröffnung dieser Räume hier ist ein klares Bekenntnis zum Standort Augsburg und sagt mehr, als in den Diskussionen der letzten Wochen gesprochen worden ist“, sagt Ilse Aigner und spielt dabei auf die Übernahme durch den chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea an. Auch Konzernchef Reuter betont mehrfach, dass Kuka für Industrie „Made in Germany“ stehe und der Standort Augsburg eine entscheidende Rolle spiele. „Bayern vereint Tradition und Innovation, so wie Kuka auch. In Augsburg haben wir zudem gute Kontakte zur Universität und Forschungseinrichtungen. Die Chinesen hätten diese starken Wurzeln durchaus gesehen und verfolgten nun das Ziel, diese global weiter zu treiben.“

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