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Augsburg: Was Corona in den Augsburger Asylheimen verändert

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Was Corona in den Augsburger Asylheimen verändert

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    In der Einrichtung in der Berliner Allee werden jetzt auch alleinreisende Flüchtlinge untergebracht.
    In der Einrichtung in der Berliner Allee werden jetzt auch alleinreisende Flüchtlinge untergebracht. Foto: Silvio Wyszengrad

    Weil es Flüchtlinge gegeben hat, die mit dem Coronavirus infiziert waren, gab es im September in Augsburg an der Aufnahmestelle für neu ankommende Asylbewerber einen Aufnahmestopp. Zwischenzeitlich läuft der Betrieb im Gebäude, das in der Aindlinger Straße im Lechhauser Gewerbegebiet liegt, wieder regulär. Die Zahl der Flüchtlinge ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer. Corona nimmt jedoch Einfluss auf die Unterbringung von Flüchtlingen in Augsburg. Davon betroffen ist die Unterkunft an der Berliner Allee, die ursprünglich ausschließlich für Familien vorgesehen war.

    Berliner Allee: Der Sicherheitsdienst wurde verstärkt

    Wie die Regierung von Schwaben als zuständige Behörde mitteilt, werden in der Berliner Allee nun vorübergehend auch alleinstehende Männer untergebracht. Sie wohnen getrennt von Familien und Frauen mit ihren Kindern in einem der beiden Containergebäude. Dass der Zuwachs für Konfliktstoff sorgen könnte, ist der Regierung von Schwaben bewusst, wie es heißt. Man habe die Zahl des Sicherheitspersonals vorsorglich erhöht. Man bemühe sich um eine sozialverträgliche Unterbringung, "die auf für ein gutes Miteinander und konfliktfreies Zusammenleben innerhalb und außerhalb der Einrichtung" ausgerichtet sei.

    Dass in der Berliner Allee entgegen früherer Überlegungen allein reisende Flüchtlinge leben, hängt mit einer Änderung in der Gesamtstruktur der Flüchtlingsunterbringung zusammen. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hatte die Regierung von Schwaben bereits im Frühjahr Maßnahmen ergriffen, um Bewohner und Beschäftigte vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen.

    Änderungen betreffen Unterkünfte in Inningen und Kriegshaber

    Die Änderungen betreffen in erster Linie die beiden Unterkünfte in der Hohenstaufenstraße (Inningen) und am Kobelweg (Kriegshaber). Hier werden derzeit bestätigte Covid-19-Fälle beziehungsweise enge Kontaktpersonen und Verdachtsfälle untergebracht. Auch Flüchtlinge aus anderen schwäbischen Gemeinschaftsunterkünften, die mit Corona in Verbindung gebracht werden, kommen nach Augsburg. Dies hat aber zur Folge, dass die bisherigen Bewohner der Unterkünfte in Inningen und Kriegshaber andernorts untergebracht werden mussten.

    Es handelt sich dabei um Männer aus Flüchtlingsregionen. Sie waren anfangs nach Mering umquartiert worden. Da hier der zur Verfügung stehende Platz belegt ist, kam nun auch die Berliner Allee zum Zug. "Die geänderte Belegungsstruktur muss voraussichtlich bis Anfang 2021 beibehalten werden", heißt es aus der Regierung von Schwaben. Danach soll eine neue Unterkunft in Neu-Ulm bereitstehen, die zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 250 Asylbewerber bietet.

    Die Veränderungen betreffen auch die Asyl-Einrichtung in Inningen.
    Die Veränderungen betreffen auch die Asyl-Einrichtung in Inningen. Foto: Bernd Hohlen (Archivfoto)

    Neu ankommende Flüchtlinge müssen sich im Verwaltungszentrum in der Aindlinger Straße registrieren lassen. Derzeit handelt es sich dabei um einen überschaubaren Kreis. Zwei Neuankömmlinge waren es täglich, heißt es. Im Vorjahr, als die Aufnahmeeinrichtung noch in Donauwörth angesiedelt war, waren es im Herbst täglich vier bis fünf Flüchtlinge. Stark vertreten in Augsburg sind Neuankömmlinge aus Gambia und dem Irak.

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