Ob Tasche oder Rucksack: Wer damit auf den Osterplärrer geht, muss am Eingang mit einer Kontrolle rechnen. Der stichprobenartige Sicherheitscheck wurde wegen der wachsenden Terrorgefahr im vergangenen Herbst auch auf Schwabens größtem Volksfest eingeführt. Nun wird er beibehalten. Aber was dürfen Besucher aufs Festgelände auf dem Kleinen Exerzierplatz mitbringen und was nicht?
Laut Raffaele Esposito vom Sicherheitsdienst ICPS kontrollieren die Mitarbeiter Besucher auf unterschiedliche Dinge, die nach der Plärrerverordnung nicht zulässig sind. Dazu rechnet er in erster Linie alle Arten von Waffen, zu denen auch Taschenmesser gezählt werden. Selbst die traditionellen Hirschfänger in Trachtenlederhosen sind für Besucher des Plärrers in der Regel nicht erlaubt.
Öfter findet der Sicherheitsdienst Pfefferspray in Damentaschen. „Auch das muss abgegeben werden, kann aber am Ende des Volksfestbesuchs wieder abgeholt werden“, sagt Esposito. Flaschen mit alkoholischen Getränken dürfen ebenfalls nicht mit auf den Plärrer. Nach Beobachtungen des Sicherheitspersonals haben vor allem jüngere Leute öfter mal Alkoholika zum „Vorglühen“ im Gepäck. Diese werden jedoch am Eingang eingesammelt und weggestellt.
„Besucher finden die Kontrollen überwiegend gut, nur ein kleiner Teil schimpft“, sagt Esposito. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine kurze Umfrage unserer Redaktion am Eingang zum Festgelände am vergangenen Wochenende.
Der private Sicherheitsdienst kostet 20.000 Euro
Besucherin Antonia Schäfer sagt, der Sicherheitscheck sei in Ordnung. „Durch die wachsende Terrorgefahr hinterfragt man zwar mehr, den Volksfestbesuch will ich mir aber nicht nehmen lassen.“ Fußballfan Sven Schmitz aus Köln ist mit seinen Freunden zum Spiel nach Augsburg gereist und hat einen Bierzeltbesuch auf dem Plärrer angehängt.
Die Taschenkontrollen findet er gut. „Heutzutage weiß man nie, was einer dabei hat, so fühlt man sich sicherer“, sagt er. Lukasz Brud aus Polen hält es ebenfalls für „okay“, dass sein Rucksack vor dem Volksfestgelände überprüft wird. Inzwischen gebe es international in vielen Städten ähnliche Checks, sagt er. Allerdings glaubt er nicht, dass solche Kontrollen in Augsburg nötig sind und dass sie Terroristen abschrecken können.
Die Bilanz des Sicherheitsdienstes zum Plärrerauftakt am Wochenende: Zahlreiche Pfeffersprays und einige wenige Trachtenmesser wurden gefunden, so Esposito, zahlreiche mitgebrachte Bierflaschen wurden sichergestellt.
Rund 20.000 Euro lässt sich die Stadt den Einsatz des privaten Sicherheitsdienstes kosten. Auch die Betonpoller, die Anschläge mit Lastwagen verhindern sollen, wurden wieder aufgestellt.
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