Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Warum nicht alle Stadtteile beim Marktsonntag mitmachen dürfen

Augsburg

Warum nicht alle Stadtteile beim Marktsonntag mitmachen dürfen

    • |
    Am Sonntag kann wieder eingekauft werden - allerdings nur in der Innenstadt.
    Am Sonntag kann wieder eingekauft werden - allerdings nur in der Innenstadt. Foto: Anne Wall

    Einzelhändler in Augsburg sind sauer, ihr Ärger richtet sich gegen die strengere Regelung bei Marktsonntagen. Künftig sind einzelne Stadtteile komplett von den umsatzstarken Veranstaltungen ausgeschlossen. Wirtschaftsreferentin Eva Weber, die am Montag nach einem dreiwöchigen Urlaub ihren ersten Arbeitstag hatte, kennt die Kritik der Händler.

    Ändern könne sie an der Situation nichts, sagt Weber auf Anfrage: „Die Stadt ist an die Rechtslage gebunden.“ Es sei keine einsame Entscheidung der Stadt, vielmehr müsse sich die Kommune an höchstrichterlichen Entscheidungen orientieren. Hintergrund ist das Sonntags- und Feiertagsgesetz. Für die Austragung von Marktsonntagen braucht es einen ganz konkreten Anlass.

    Bei den vier Marktsonntagen in Augsburg sind es der Plärrer (für den Oberhauser Marktsonntag) und die Kirchweih (für den Lechhauser Marktsonntag). Die beiden Marktsonntage, die sich nun weitgehend auf die Innenstadt konzentrieren, begründen sich mit dem „Europa-Tag“ im Mai und das Turamichele-Kinderfest im Herbst.

    Eva Weber erläutert: „Weder Plärrer oder Turamichele-Fest rechtfertigen, dass das gesamte Stadtgebiet einbezogen wird.“ Marcus Vorwohlt, Chef des Modehauses Rübsamen (Innenstadt) und Verbandsvertreter, kann die Wut seiner Kollegen, die ausgebremst werden, nachvollziehen: „Ich finde die Regelung extrem unglücklich, fast schon kleinkariert. Verwaltungsbürokratisch ist das Ganze schlecht gelöst.“ Im Übrigen sei sehr wohl zu hinterfragen, warum ein Turamichele-Fest keine Strahlkraft über die Innenstadt hinaus habe.

    "Der Verlierer ist doch der Handel in der gesamten Stadt"

    Rübsamen darf am kommenden Sonntag, 27. September, öffnen. Von 13 bis 18 Uhr ist das Geschäft in der Karolinenstraße geöffnet. Vorwohlt denkt hier auch an die Konkurrenz, die nicht mitmachen darf: „Der Verlierer ist doch der Handel in der gesamten Stadt.“

    Wirtschaftsreferentin Eva Weber sagt, dass Händlern frühzeitig die verschärfte Regelung bekannt gemacht worden sei. Auch Einzelhandelsverband und Industrie- und Handelskammer (IHK) seien in diese Gespräche eingebunden gewesen. Dass der Handel unzufrieden ist, sei nachvollziehbar.

    Stadt kündigt Kontollen an: Es droht ein Bußgeld

    Wer sich am kommenden Marktsonntag nicht an die Auflagen der Stadt hält, läuft Gefahr, ein Bußgeld zu bezahlen. Die Stadt kündigt Kontrollen an, ob außerhalb des Innenstadtbereichs Geschäfte öffnen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden