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Augsburg: Warum ich nicht mehr Chris Crazy bin

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Warum ich nicht mehr Chris Crazy bin

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    Der Entertainer Chris Kolonko, der in der ganzen Welt herumkommt, gibt wieder einmal ein Gastspiel in seiner Augsburger Heimat.
    Der Entertainer Chris Kolonko, der in der ganzen Welt herumkommt, gibt wieder einmal ein Gastspiel in seiner Augsburger Heimat. Foto: Alexander Kaya

    Die Perücke sitzt perfekt, die engen Klamotten ebenfalls. Chris Kolonko, lange Jahre als Chris Crazy unterwegs, kommt ab 12. Dezember mit seinem neuen Winter Wonderland und vielen Artisten für drei Wochen ins Parktheater. Der 45-jährige gebürtige Augsburger und Wahlmünchner hat Engagements in aller Welt. Für 2014 wünscht sich der Künstler mehr Zeit für Eltern, Oma und seine Hunde.

    Viele Jahre kannte man sie als Chris Crazy. Warum jetzt nicht mehr?

    Kolonko: Na ja, das ist seit über fünf Jahren vorbei. Ich habe viele Jobs als Schauspieler und Entertainer. Wenn ich eine Rolle spiele und da steht Chris Crazy, das klingt einfach komisch. Und mit einem gewissen Alter wirkt das auch lächerlich. Ich werde bald 50 – und irgendwann wird man ja auch erwachsen.

    Sie sind gebürtiger Augsburger, leben aber schon lange in München. Wie würden sie den Augsburger beschreiben?

    Kolonko: Als einen sehr soliden treuen Menschen, der weltoffen ist und den man auf der ganzen Welt trifft.

    Was war denn in diesem Jahr der aufregendste Auftritt?

    Kolonko: Spannend war der Europapark in Rust, da war ich sechs Wochen in der Eisshow und jeden Abend in einer zweiten Show. Da saßen Tag für Tag 5000 Leute im Publikum. Aber auch die Jungfernreise mit der neuen MS Europa 2 war schön.

    Sie kommen stets in der Vorweihnachtszeit mit ihrem Programm nach Augsburg. Wenn andere Menschen sich bei Glühwein und Bratwurst treffen, müssen Sie arbeiten. Neidisch?

    Kolonko: Bei den Bratwürsten nicht, ich bin seit sechs Jahren Vegetarier, beim Glühwein schon, aber mir fehlt einfach die Zeit. Der Winter ist in meiner Branche Hochsaison.

    Was erwartet die Gäste diesmal beim Winter Wonderland?

    Kolonko: Eine Fantasiewelt von Weihnachten. Wir haben uns eine Geschichte ausgedacht und wollen unsere Gäste in Traumwelten entführen. Nach New York, nach Paris aber auch auf eine Kreuzfahrt.

    Sind Sie nur im Parktheater oder auch an anderen Orten in der Fuggerstadt?

    Kolonko: Das Winter Wonderland ist im Parktheater. Vielleicht mache ich mal was im Fuggerkeller oder im Damenhof, aber das ist Zukunftsmusik.

    Auf was freuen sie sich ganz besonders zwischen 12. Dezember und 5. Januar?

    Kolonko: Am meisten auf die Teamarbeit. Wenn ich an diesem Sonntag mit meinen Auftritten in Österreich fertig bin, geht es mit den Endproben im Parktheater los. Dort wartet ein tolles Team. Das Entstehen der Show ist das Schönste. Wenn sie fertig ist, dann kann ich dann drei Wochen nur auftreten. Derzeit schreibe ich Proben- und Lichtpläne und lerne Text.

    Engagieren Sie die Künstler persönlich?

    Kolonko: Ja. Teilweise sind es Kollegen, die mit mir gearbeitet haben. Wenn sie mir besonders gut gefallen, engagiere ich sie. Zuerst steht allerdings das Thema der Show, danach suche ich Künstler, die zu dem Motto passen.

    Woran erkennt man einen guten Künstler?

    Kolonko: Wenn ich nach einer Minute immer noch interessiert zuschaue, dann weiß ich, der Künstler ist top. Dann kommt es auch noch auf die Ausstrahlung an, auf das Make-up und wie flexibel er einzusetzen ist.

    Bis vor einigen Jahren hatten Sie einen Partner, der auch Produzent Ihrer Shows war. Machen Sie jetzt alles alleine?

    Kolonko: Wir haben 20 Jahre zusammen gearbeitet. Seit unserer Trennung mache ich das alleine, beziehungsweise meine eigene Agentur. Ich engagiere die Mitarbeiter, im Winter Wonderland sind wir 25 Personen.

    Und wo sind Sie gerade engagiert?

    Kolonko: Im Varieté am Bodensee, in der Messehalle in Dornbirn.

    Wird man des „Herumziehens“ nicht irgendwann mal müde?

    Kolonko: Da ist halt mein Beruf. Doch man wird schon auch mal müde. Aber wenn man eine Pause macht, bekommt man nach zwei Monaten wieder Sehnsucht nach der Bühne.

    Wo feiern Sie Silvester?

    Kolonko: Auf der Bühne im Parktheater.

    Was wünschen Sie sich für 2014?

    Kolonko: Viel Gesundheit und Durchhaltevermögen und etwas mehr Muße für die Familie. Meine Eltern werden immer älter, die Oma auch, dafür wünsche ich mir mehr Zeit. Und natürlich für meine zwei Hunde. Interview: Lilo Murr

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