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Augsburg: Warum ein junger Forstwirt aus Augsburg vom Wald fasziniert ist

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Warum ein junger Forstwirt aus Augsburg vom Wald fasziniert ist

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    Florian Timm, frischgebackener Forstwirt, im
städtischen Forstrevier Mittelneufnach.
    Florian Timm, frischgebackener Forstwirt, im städtischen Forstrevier Mittelneufnach. Foto: Christian Treu, Forstverwaltung Stadt Augsburg

    Florian Timm, 21, weiß, wie es dem Wald geht. Dieses Jahr hat er seine Ausbildung zum Forstwirt abgeschlossen, und das mit einem Ausrufezeichen: Der Augsburger war Zweitbester von insgesamt 102 Auszubildenden in Bayern. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für den Wald und die Landwirtschaft, was auch mit seinem familiären Hintergrund zu tun hat.

    Seine Großeltern, berichtet er, hatten einen Hof. Durch diesen landwirtschaftlichen Hintergrund stand für ihn bereits früh fest, dass er nicht studieren, sondern viel lieber eine dreijährige Ausbildung bei der Forstverwaltung Augsburg machen wollte. „Der Hof meiner Großeltern stellte in den 90er-Jahren seinen Betrieb ein", sagt er. Da sich für ihn eine Ausbildung in der Landwirtschaft ohne einen Hof nicht gelohnt habe, wählte er die Forstwirtschaft. Darin sieht er einen weiteren Vorteil: "Durch meine Ausbildung kann ich nun meinen Freunden und Bekannten helfen, die sich in dem Bereich nicht so auskennen.“

    Forstwirt aus Augsburg ist zweitbester Azubi Bayerns

    Florian Timm bezeichnet sich und seine Kollegen als "Naturgestalter", da sie in entscheidender Weise am Umbau der Natur beteiligt seien. So zum Beispiel, wenn sie für die Verjüngung der Natur und den Erhalt des Walds sorgen, indem sie spezielle Baumarten wie die Douglasie anpflanzen, die der Veränderung des Klimas besonders gut gewachsen sind, und kranke Bäume fällen. Eine weitere Aufgabe, der die Forstwirte nachkommen, ist die Holzernte. Diese dient zum einen der Bauindustrie wie der Dachdeckerei, zum anderen der Möbelindustrie, die vielfach mit Holz arbeitet.

    An seinem Beruf gefällt ihm vor allen Dingen die Abwechslung. Jeden Tag passiere etwas anderes. Mal sei er mit dem Fällen von Holz beschäftigt, dann wieder mit dem Anpflanzen verschiedener Baumsorten, schildert er. Zudem kommt noch hinzu, dass er jeden Tag woanders in den Wäldern rund um Augsburg unterwegs sei. "Ich bin jeden Tag an der frischen Luft. Auch wenn es bei Niederschlag nicht so schön ist wie bei Sonnenschein." Auch finde er die Gemeinschaft mit seinen Arbeitskollegen toll. "Wir arbeiten im Team und jeder hilft sich gegenseitig."

    Das Problem des Klimawandels

    Wenn Florian Timm gefragt wird, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Wälder und die Forstwirtschaft hat, antwortet er mit einem tiefen Seufzen: "Der Klimawandel hat ziemlich starke Auswirkungen auf die Wälder", sagt er dann. Diesen versuchen die Forstwirte entgegenzugehen, indem sie klimaresistente Bäume anpflanzen. Weiter achten die Forstwirte darauf, dass sich die Natur an manchen Stellen erholen kann. Hierfür werden bestimmte Waldabschnitte aus der Nutzung herausgenommen. In ihnen wird dann für eine geraume Zeit kein Holz mehr gefällt.

    Doch ob ihre Arbeit erfolgreich ist, wissen die Forstwirte erst nach mehreren Jahren. "Die Schwierigkeiten liegen im Wachstum der verschiedenen Baumsorten. Wenn ich zum Beispiel jetzt eine Douglasie pflanze, weiß ich nicht, ob diese Entscheidung richtig war und ob die Pflanze dem Klima standhält", sagt Florian Timm. Aber es sei besser, es wenigstens zu versuchen, als gar nichts zu unternehmen.

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