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Augsburg: Warum die neuen Stadtwerke-Busse umstritten sind

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Warum die neuen Stadtwerke-Busse umstritten sind

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    Die neuen Busse der Stadtwerke sind silbern und stammen Mercedes.
    Die neuen Busse der Stadtwerke sind silbern und stammen Mercedes. Foto: Silvio Wyszengrad

    In einigen Wochen werden die Stadtwerke ihre neuen 13 Mercedes-Busse in Betrieb nehmen. Am auffälligsten: Die Busse sollen nicht mehr das seit den 80er Jahren übliche weiß-rot-grüne Farbkleid haben, sondern durchgängig silber lackiert sein.

    In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) und die Stadtratsfraktionen machen die Nahverkehrskunden Norbert Richter, Rainer Petrak und Heinz Landherr ihrem Ärger Luft. Die neue Farbgebung sei „identitätslos“. In anderen Städten seien die Nahverkehrsfahrzeuge Aushängeschilder der jeweiligen Kommune. In Augsburg trage die zunehmende Vollwerbung der Fahrzeuge – bei der auch die Scheiben mit einer Lochfolie beklebt werden – nicht gerade dazu bei.

    Als die ersten Straßenbahnen in den 90er Jahren eine großflächige Werbung bekamen, gab es auch Fahrgastproteste. Inzwischen regt sich kaum noch jemand auf. Allerdings schränkt die Vollwerbung die Sicht nach draußen tatsächlich ein. Im Dunkeln sitzen die Fahrgäste aber nicht, weil die Folienbeklebung perforiert ist, sodass durch kleine Löcher Tageslicht ins Innere fällt.

    Stadtbusse: Argument mit den Finanzen

    Die Stadtwerke argumentieren mit den Finanzen. Die Werbeflächen an Haltestellen und Fahrzeugen sind an Firmen vermietet, die diese für Werbung vermarkten. Rund 1,5 Millionen Euro im Jahr kommen so herein. „Das wirkt sich dämpfend auf die Fahrpreise aus, sodass wir darauf im Sinne unserer Fahrgäste nicht verzichten wollen“, so Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg. Man halte daran fest, auch wenn man sich bewusst sei, dass die Vollbeklebung „nicht bei allen Fahrgästen Gefallen findet“.

    Laut Stadtwerken ist die Vorgabe bei Fahrzeugen, dass maximal ein Drittel der Fensterfläche beklebt werden darf. So versuche man, die Bedürfnisse von Fahrgästen und Werbekunden in Einklang zu bringen. Unklar ist, welche Einnahmenverluste die Stadtwerke hätten, wenn sie Werbung nur noch auf den Fahrzeugseiten ohne Fenster zulassen würden. „Das könnte nur in neuen Vertragsverhandlungen mit den Partnerfirmen vereinbart werden“, so Fergg. Zudem weisen die Stadtwerke darauf hin, dass die Zahl der Fahrzeuge mit Vollwerbung seit Jahren konstant sei und nicht wachse.

    Warum neue Farbe bei den Stadtbussen?

    Was die neue Farbgebung der Busse betrifft, wolle man deutlich machen, dass mit der neuen Fahrzeuggeneration eine neue Qualität komme, so Stadtwerke-Chef Walter Casazza. Die neuen Busse sind mit einigen technischen Neuerungen, etwa einer elektronischen Anschluss-Anzeige, ausgestattet. Es handle sich um ein neutraleres und zeitloses Design, so Casazza. Eine Umgestaltung der Bestandsfahrzeuge ist nicht vorgesehen.

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