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Augsburg: Warum die Augsburger neue Gelbe Tonnen bekommen

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Warum die Augsburger neue Gelbe Tonnen bekommen

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    In Augsburg werden bis Mitte 2020 alle Gelben Tonnen durch neue Behälter ersetzt werden.
    In Augsburg werden bis Mitte 2020 alle Gelben Tonnen durch neue Behälter ersetzt werden. Foto: Ingrid Heider/Stadt Augsburg – aws

    Der Abfall aus Augsburger Haushalten soll ab dem Jahreswechsel besser wiederverwertet werden. Ab 1. Januar können die Bürger neben Verpackungsmüll auch Altmetall oder Plastikgegenstände wie Putzeimer oder Blumenkübel in die Gelben Tonnen werfen. Die Tonnen werden seit Anfang November im Zuge der Neuregelung ausgetauscht. Insgesamt geht es um 50.000 Tonnen und Container. Auf die Müllgebühren hat das keinen Einfluss.

    Bisher landeten viele Wertstoffe im Müllofen

    Hintergrund der neuen Regelung ist, dass mit dem Restmüll aus Augsburg aktuell Wertstoffe mit einem Gewicht von bis zu 1560 Tonnen jährlich in die Müllverbrennung wandern. Altmetall wird dort zwar mit Magneten aus der Schlacke gezogen, doch Plastikgegenstände – vom defekten Bobbycar bis zur Gartengießkanne – werden verbrannt. In die Gelbe Tonne dürfen bisher nur Verpackungsmaterialien, also etwa Joghurtbecher oder Verpackungsfolien. Künftig darf alles Plastik in die Wertstofftonne. Für Bürger werde die Mülltrennung künftig einfacher, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne).

    Das Trennsystem funktionierte nur bedingt

    Denn bisher, bestätigt Siegfried Kreibe, stellvertretender Geschäftsführer des Bifa-Umweltinstituts aus Augsburg, habe die Mülltrennung zwischen Gelber und Grauer Tonne nicht übermäßig gut funktioniert. „Viele Bürger verstehen nicht, dass in die Gelbe Tonne nur Verpackungsabfälle gehören. Aus einem Bifa-Projekt in Augsburger Großwohnanlagen wissen wir, dass deshalb auch viele andere Kunststoffteile in die Gelbe Tonne geworfen werden“, so Kreibe. Die Wertstofftonne werde das System verständlicher machen.

    Doch vor allem verfolgt die Stadt das Ziel, dass künftig mehr Plastik wiederverwertet wird. Hintergrund sind gesetzliche Vorgaben. Ausrangierte Gegenstände können Bürger bisher schon zu den Wertstoffhöfen bringen. Auch Altmetall darf heute schon in die Elektroschrott-Container an den Wertstoffinseln.

    Es wird weiterhin ein bestimmter Anteil verbrannt

    Man sei mit deren Sammelmengen zufrieden, betont Umweltreferent Erben. Doch das Holsystem sei eine gute Ergänzung. Künftig soll ausrangiertes Plastik ein „zweites Leben“ bekommen, statt im Müllofen zu laden. Der Inhalt der Wertstofftonnen wird sortiert. Hartkunststoffe werden geschreddert, gewaschen und zu Granulat aufbereitet, aus dem etwa Blumenkästen oder Sitzbänke hergestellt werden. Bei der Entsorgungsgesellschaft, die von der Stadt Augsburg beauftragt wurde, werden etwa 60 Prozent der Wertstoffe für ein Recycling aussortiert. Die anderen 40 Prozent werden mangels Verwertbarkeit allerdings weiterhin verbrannt.

    Bisher war in Augsburg ausschließlich die Firma Remondis, die von der Verpackungswirtschaft beauftragt war, für die Leerung der Gelben Tonne zuständig. Künftig teilt sich

    Die Bürger würden den Unterschied allenfalls anhand der Aufschrift der Fahrzeuge bemerken. „Der Standard ist derselbe“, so Erben. Weil die Wertstofftonnen künftig schneller voll sein werden, sollen sie im Zwei-Wochen- statt im bisherigen Drei-Wochen-Rhythmus geleert werden. Für die Entsorgung von Grauer, Brauner und Grüner Tonne bleibt die Stadt im ganzen Stadtgebiet zuständig.

    Bis Juni 2020 soll der Austausch erledigt sein

    Die neue Regelung mit der Wertstofftonne wird ab 1. Januar gelten, auch wenn dann noch nicht alle Tonnen ausgetauscht sein werden. In Lechhausen, Hochzoll, der Firnhaberau und Hammerschmiede soll der Austausch bis Ende November erledigt sein. Remondis will den Austausch im westlichen Stadtgebiet im zweiten Quartal 2020 über die Bühne bringen. Erben sagt, dass von der neuen Farbgebung ein Signal an die Bürger ausgehen solle. Zudem ließen sich die Aufkleber mit der Information, was in die Tonne darf, nur an sauberen und unbeschädigten Gefäßen anbringen.

    Dass für ein besseres Wertstoff-Recycling nun erst alte Tonnen durch neue ersetzt werden, sieht Erben nicht als Widerspruch. Die bisherigen Tonnen hätten mit 20 Jahren das Ende ihres Lebensalters erreicht. Zudem gehe man davon aus, dass Remondis noch funktionsfähige Tonnen aus Augsburg in anderen Kommunen einsetzt, die im Zuge der Gesetzesverschärfungen ihr System umstellen.

    Lesen Sie dazu: Abfall: Auch die Verbraucher sind gefragt

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