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Augsburg: Warum der Abfallwirtschaftsbetrieb neu bauen muss

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Warum der Abfallwirtschaftsbetrieb neu bauen muss

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    Der Augsburger Abfallwirtschaftsbetrieb an der Riedingerstraße muss sukzessive neu gebaut werden.
    Der Augsburger Abfallwirtschaftsbetrieb an der Riedingerstraße muss sukzessive neu gebaut werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die städtische Müllabfuhr und Straßenreinigung muss ihre Zentrale an der Riedingerstraße in den kommenden Jahren neu bauen. Hintergrund ist, dass die Gebäude in die Jahre gekommen sind. Speziell die Situation in den Werkstätten wird auch im Hinblick auf den Arbeitsschutz allmählich kritisch. In einem Masterplan möchte die Stadt nun die alten Gebäude abschnittsweise durch Neubauten ersetzen. Sie sollen auch den wachsenden Aufgaben – etwa beim Thema Wertstoffsammlung – gerecht werden.

    Dass auf dem Areal nahe der Wertach etwas passieren muss, ist schon länger klar. 2016 wurde der Neubau eines Verwaltungsgebäudes beschlossen, aber nicht weiterverfolgt, als ein Investor Interesse an dem Grundstück des Abfallwirtschaftsbetriebs (aws) in der Riedingerstraße anmeldete. Die Idee wäre gewesen, dass der Investor das Grundstück für seine Zwecke kauft und auf einem Grundstück an anderer Stelle im Stadtgebiet dem aws schlüsselfertig einen Neubau hinstellt. Allerdings zerschlugen sich die Überlegungen dadurch, dass ein solches Kopplungsgeschäft vergaberechtlich nicht zulässig gewesen wäre. Infrage gekommen wäre als neuer Standort ein Grundstück an der Pöttmeser Straße im Lechhauser Industriegebiet.

    Ohne das Geschäft mit dem Investor wären rund 40 Millionen Euro auf den aws für den Neubau zugekommen. Diese Summe, so Umweltreferent Reiner Erben (Grüne), sei aktuell für den aws nicht zu schultern. In den kommenden Jahren steht nämlich auch die Erweiterung des Müllbergs (Deponie-Nord) an, was etwa 52 Millionen Euro kosten dürfte.

    Für einen anderen Neubau wären Schulden nötig

    Um noch einen Neubau in der Pöttmeser Straße hinzustellen, müsste sich der aws über die Maßen verschulden, so Erben. Das bliebe wohl auch nicht ohne Folgen für die Müllgebühren. Die Lösung mit einem Masterplan ermögliche es, in mehreren Schritten zu bauen und zu finanzieren. Dies entspreche der Leistungsfähigkeit des aws, der in der Vergangenheit am Holzweg ein Depot mit Wertstoffhof neu baute und aktuell am Unteren Talweg in Haunstetten mit einem zweiten Stadtteildepot-Neubau zugange ist, eher, so die Stadt. Zudem sei das Grundstück in Lechhausen baulich problematisch, weil dort eine Hochspannungsleitung verläuft, die die Bebaubarkeit einschränkt. Ein weiteres untersuchtes Grundstück will die Stadt an ein gewerbliches Unternehmen verkaufen. Im Werkausschuss für die Müllabfuhr stimmten die Stadträte für das Vorgehen. Allerdings wurde von Gabriele Thoma (SPD) und Christian Pettinger (ÖDP) die Frage aufgeworfen, warum die Stadt mehrere Jahre in die Prüfung von anderen Optionen gesteckt habe. Das Beispiel zeige, dass man nicht immer springen müsse, wenn ein Investor etwas wolle.

    Was die gescheiterte Verlagerung mit dem Neubau nach Lechhausen betrifft, wunderte sich Thoma darüber, dass man Jahre gebraucht habe, um festzustellen, dass eine Hochspannungsleitung über das Grundstück führt. Sie fühle sich „etwas hingehalten“. Sie stelle sich auch die Frage, warum keine Alternativen in Lechhausen zum Areal an der Pöttmeser Straße infrage kämen. (skro)

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