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Augsburg: Warum das Riesen-Hotel am Plärrer auf sich warten lässt

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Warum das Riesen-Hotel am Plärrer auf sich warten lässt

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    An der Wertachbrücke soll an dieser Stelle zwischen Langenmantelstraße und Schwimmschulstraße das größte Hotel der Stadt errichtet werden.
    An der Wertachbrücke soll an dieser Stelle zwischen Langenmantelstraße und Schwimmschulstraße das größte Hotel der Stadt errichtet werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Stadt erhofft sich offenbar viel von dem Projekt. Mit dem Bauwerk soll „nicht nur ein neuer markanter Eingang zur Kernstadt Augsburg entstehen“, wie es in Unterlagen aus dem Stadtrat heißt, es soll darüber hinaus auch ein „Beitrag zur Entwicklung des Stadtteilzentrums Oberhausen geleistet werden“. Hier an der Wertachbrücke wird das größte Hotel Augsburgs gebaut. 235 Zimmer, 500 Betten, das sind die Kennzahlen. Ein Haus der Kette Leonardo Hotels, das voraussichtlich sieben Geschosse haben wird.

    Bis es so weit ist, wird es allerdings noch etwas dauern. Anfang 2018 erstmals angekündigt, ging es von da an eigentlich recht flott voran für ein Bauprojekt dieser Größenordnung. Das BMW-Autohaus, das zuvor noch an der Stelle gestanden hatte, wurde abgerissen, es entstand erst eine ebene Fläche, dann rückten Bauarbeiter an und schufen eine beachtliche Baugrube. Im Bereich der heutigen Schwimmschulstraße wurden acht Bäume gefällt. Für den Verlauf der Schwimmschulstraße, der verändert werden soll, wurde eine neue Straßenführung bereits angelegt – die Verbindung der Straße und der Langenmantelstraße wird in der Zukunft zwischen dem Hotel und der Wohnanlage südlich davon bestehen, was heute bereits zu erahnen ist.

    Warum passiert auf der Hotel-Baustelle am Plärrer seit Wochen nichts?

    Seit Wochen aber passiert auf der Baustelle nichts mehr. Zwar hatte der Eigentümer und Bauherr, eine Firma des ehemaligen Rennfahrers und Münchner Immobilienunternehmers Hubert Haupt, bereits frühzeitig angekündigt, dass der ursprünglich einmal von Leonardo Hotels genannte Fertigstellungstermin von Ende 2019 wohl etwas optimistisch gewesen sei und es eher auf Ende 2020 hinauslaufe. Eine so lange Pause der Bauarbeiten bei einem derart großen Millionenprojekt könnte dennoch stutzig machen.

    Tatsächlich ist die Frage, warum es nicht vorangeht mit den Bauarbeiten, relativ einfach zu beantworten. Für das Areal existiert bislang noch kein Bebauungsplan, es braucht aber für das Vorhaben laut Stadt rechtlich einen, da das Hotelprojekt sich nicht „in die Eigenart der näheren Umgebung“ einfüge und die nähere Umgebung ohnehin keine einheitliche städtebauliche Struktur aufweise. Dieser Bebauungsplan ist noch nicht durch alle Gremien, zuletzt billigte der Stadtrat den Entwurf. Zurzeit liegt die Planung öffentlich aus. Die „Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden“, heißt es von der Stadt, ende im September. Erst danach kann der Stadtrat den sogenannten Satzungsbeschluss fassen und der Bebauungsplan in Kraft treten.

    Erst dann kann auch gebaut werden. Vorher wird sich also auch an der Baugrube, an der derzeit Hunderte Plärrerbesucher täglich vorbeikommen, nichts verändern. Angesichts dessen sind alle Auskünfte, wann exakt denn gebaut werde und wann das Projekt fertig sei, eher vorsichtige Prognosen als belastbare Planungen. Der Bauherr hofft auf einen Baubeginn Ende dieses Jahres und eine Fertigstellung im Herbst 2021 – als grobes Zeitfenster und nach aktuellem Stand.

    Hotelzimmer soll es in der Nebensaison ab 99 Euro geben

    Mit dem Hotelvorhaben verbunden sind eine ganze Reihe von baulichen Änderungen in der Umgebung. Da ist, wie angesprochen, die Neugestaltung der Schwimmschulstraße, die von der Wertachbrücke zum Familienbad führt. Der bisherige nördliche Abschnitt der Schwimmschulstraße wird nach den Plänen der Stadt „als Fußgängerbereich mit hoher Aufenthaltsqualität“ umgestaltet und soll auch als öffentliche Fuß- und Radwegverbindung entlang der Wertach dienen. Nördlich des Hotels soll zudem ein neuer öffentlicher Platz ausgebildet werden, der „eventuell auch von der Gastronomie des Hotels bespielt werden“ könne, heißt es in den Stadtratsunterlagen.

    Das Hotel soll nach früheren Auskünften von Leonardo Hotels Lounge, Bar und Restaurant beinhalten, einen Fitness- und Saunabereich bieten sowie einen Konferenzbereich mit 360 Quadratmetern Fläche sowie eine Tiefgarage mit rund 140 Plätzen haben. Hotelzimmer sollen ab 99 Euro in der Nebensaison kosten.

    Lesen Sie dazu auch: Diese neuen Hotels entstehen in Augsburg 

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