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Augsburg: Virtual Reality: Staatstheater Augsburg bietet Aufführungen jetzt digital

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Virtual Reality: Staatstheater Augsburg bietet Aufführungen jetzt digital

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    Die Plätze im Martinipark bleiben bis 19. April leer. In der Zwischenzeit bietet das Staatstheater Augsburg ein VR-Erlebnis für Zuhause.
    Die Plätze im Martinipark bleiben bis 19. April leer. In der Zwischenzeit bietet das Staatstheater Augsburg ein VR-Erlebnis für Zuhause. Foto: Ulrich Wagner

    Das Osterwochenende hat man sich auch am Staatstheater Augsburg anders vorgestellt. Bis 19. April finden wegen des Coronavirus voraussichtlich keine Veranstaltungen statt. Das trifft auch die mit langem Vorlauf für Ostersonntag und Ostermontag geplante Internationale Ballett- und Tanzgala. Die Veranstaltung entfällt - und das bei ausverkauftem Haus. Wiederholt werden kann die Gala nicht - so viel steht bereits fest. Wer unbedingt Ballett sehen möchte, kann das aber via Live-Stream tun.

    Staatstheater Augsburg bietet 500 VR-Brillen zur Ausleihe an

    Am Ostersamstag, 11. April ab 19.30 Uhr gibt es die Generalprobe der Inszenierung "Made For Two" online in einer Video-Aufzeichnung zu sehen. Laut Spielplan hätte das Staatstheater eigentlich noch drei Mal den Kammertanzabend auf der Brechtbühne im Gaswerk gegeben. "Ein schwacher Trost, aber immerhin," resümiert Pressesprecherin Eva-Maria Fürstenberger.

    In der Woche nach den Ostertagen soll eine weitere Produktion im Live-Stream zu sehen sein. Am 18. April erwartet Theaterbegeisterte bei der zweiten Auflage von "ananas@home" außerdem wieder eine Kombination aus Quarantäne-Karaoke, Talk, Quiz-Duell und Lesung.

    Daneben bietet das Staatstheater Augsburg ab sofort mit einem eigenen Lieferservice für Zuschauer mit Wohnsitz in Augsburg Theater-Aufführungen per Virtual Reality (VR) an. Das Ein-Personen-Stück "Judas" mit Schauspieler Roman Pertl bildet dabei den Auftakt. Aufgezeichnet wurde die 360-Grad-Theatererfahrung fürs eigene Wohnzimmer vergangene Woche innerhalb von zwei Tagen in der Goldschmiedekapelle St. Anna.

    Bereits eine halbe Stunde, nachdem am Gründonnerstag eine entsprechende Pressemitteilung des Theaters veröffentlicht wurde, gingen die ersten Online-Bestellungen für VR-Brillen ein. Es seien jedoch ausreichend VR-Brillen verfügbar, so Pressesprecherin Fürstenberger.

    Ursprünglich hatte das Theater die 500 Brillen für die Oper "Orfeo ed Euridice" von Christoph Willibald Gluck angeschafft. "Jetzt war die Frage, was wir damit machen können." Ausgehend von der vom Schauspielhaus geplanten Aufführung mit einer Mischung aus Bühneninszenierung und VR-Einsatz entstand die Idee für einen "VR-Theater-Lieferservice".

    Solange die Spielstätten geschlossen sind, bleibt der VR-Theater-Lieferservice

    In Zeiten von Covid-19 legt das Theater auch auf Hygiene großen Wert. Zuschauer erhalten ihre desinfizierte VR-Brille in einer Plastiktüte, gemeinsam mit einer Einwegmaske aus Papier. Die Wiedergabe über die VR-Brille funktioniert ohne Strom und WLAN-Verbindung, ist jedoch nur ein einziges Mal möglich. Eine Auslieferung der VR-Brillen für das Theatererlebnis im heimischen Wohnzimmer findet nach individueller Terminabsprache im Rahmen der Bestellung auch an den Osterfeiertagen statt.

    Eine Kehrtwende bedeutet das neue VR-Angebot nicht unbedingt, denn am Theater wird ohnehin in Richtung Digitalisierung gedacht. Intendant André Bücker hat eine Vision von einer eigenen Digital-Sparte. "Mit dem Aufbau eines VR-Repertoires wollen wir das digitale Theater auf eine neue Ebene heben", so Bücker.

    Aktuell ist noch unklar, ob der VR-Theater-Lieferservice nach der Corona-Krise wieder eingestellt wird. Solange die Spielstätten jedoch für das Publikum nicht zugänglich sind, bleibt das Angebot in jedem Fall bestehen. Das Repertoire der Inszenierungen für VR-Brillen soll demnächst um die folgenden Produktionen erweitert werden: "Tagebuch eines Wahnsinnigen" von Nikolai Gogol, "Oleanna - ein Machtspiel" von David Mamet, Ballettabend: "Shifting Perspective – a Virtual-Reality Dance-Experience" sowie "Event" von John Clancy.

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