Wir haben den Raum Augsburg mit München, Nürnberg und Karlsruhe verglichen. Die Tendenz: Bei vielen Tarifen landet der Augsburger Verkehrsverbund (AVV) eher hinten. Beim Standard-Abo ist der AVV im Vergleich aber am günstigsten – wenn auch mit weniger Service als bei einigen anderen Verbünden. Hinter dem preisgünstigen Abo steckt ein Prinzip: Der AVV will Abos attraktiver machen und Kunden langfristig binden. Für Proteste sorgt aber der geplante Wegfall des Senioren-Abos. Der Ersatz soll ein günstiges Abo für alle sein, mit dem man aber erst ab 9 Uhr fahren darf.

Kann man die Tarife verschiedener Regionen überhaupt vergleichen?

Ganz einfach ist das nicht. Die Vielfalt bei Tickets und Tarifzonen ist in den einzelnen Regionen enorm. Wir haben für unseren Vergleich Tarife gesucht, die jeweils ähnliche Leistungen bieten und zudem in einem ähnlich großen Gebiet gelten.

Was wurde überhaupt verglichen?

Wir haben die Fahrpreise herangezogen, die nach der geplanten Tarifreform nächstes Jahr beim AVV gelten sollen. Für München, Nürnberg und Karlsruhe liegen dem Vergleich die aktuell gültigen Tarife zugrunde. Was nicht einfließt, ist das Angebot – also die Qualität der Fahrzeuge, der Takt, in dem sie fahren, und die Dichte des Liniennetzes.

Warum der Vergleich mit München, Nürnberg und Karlsruhe?

München und Nürnberg sind bayerische Städte. Das Angebot im Nahverkehr dort ist vielen bekannt. Das badische Karlsruhe wiederum spielt bei der Einwohnerzahl in einer ähnlichen Liga wie die Stadt Augsburg.

Was fällt beim Vergleich der Regionen noch auf?

Was schnell ins Auge fällt: Bei Einzelfahrten sind gerade die Kindertarife in Augsburg im Vergleich sehr teuer. Generell gibt es bei anderen Verbünden auch in den Standardtarifen oft mehr Mitnahmemöglichkeiten und Übertragbarkeiten. Auch eine Augsburger Besonderheit: Der Nachtbus kostet extra. Selbst Besitzer von Tages-, Monats- oder Abokarten müssen zusätzlich zahlen.