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Augsburg: "Urlaub zuhause": Wo Familien das Abenteuer Natur erleben können

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"Urlaub zuhause": Wo Familien das Abenteuer Natur erleben können

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    Karin Römer und Maja Braunwalder durchstreifen für ihren Blog "Mein ist dein Augsburg" die Stadt und die Umgebung.
    Karin Römer und Maja Braunwalder durchstreifen für ihren Blog "Mein ist dein Augsburg" die Stadt und die Umgebung. Foto: Marcus Merk

    „Meist brauchen Kinder gar nicht so viel, um Spaß zu haben.“ Karin Römer und Maja Braunwalder sind nicht nur Mütter von kleinen Kindern. Auch als Bloggerinnen von „Mein ist dein Augsburg“ sind die Augsburgerinnen ständig auf der Suche nach Restaurant- und Ausflugstipps, um darüber zu berichten. Für unsere Serie „Urlaub zuhause“ zeigen die Freundinnen einige Anlaufstellen, an denen sie mit ihren Familien gerne Zeit verbringen. Einer ihrer Geheimtipps heißt Diedorf. Diedorf? Echt jetzt?

    Ruhe, Idylle und Natur in Diedorf

    In der Ortschaft westlich von Augsburg ist eigentlich nichts Spektakuläres zu erwarten. Hier gibt es weder eine Sommerrodelbahn, einen Trampolinpark noch eine Wasserrutschenlandschaft. Dafür aber Ruhe, Idylle und Natur. Und davon viel. Es sind die kleinen Dinge, die für Kinder plötzlich spannend werden. Maja Braunwalder hat den Diedorfer Bürgerpark einst bei einer Fahrradtour entdeckt.

    Der Bürgerpark von Diedorf ist ein Idyll.
    Der Bürgerpark von Diedorf ist ein Idyll. Foto: Marcus Merk

    Unterhalb der Lourdesgrotte erstreckt sich dieser in einer wunderschönen Anlage mit Weihern, Schilf, Schatten spendenden Bäumen, Parkbänken, einem Kneippbecken und einem kleinen Spielplatz. Ein Bach, nicht sehr tief, plätschert vor sich hin. Mit etwas Glück erhaschen die Besucher einen Blick auf das Storchenpaar in dem Nest auf der St.-Bartholomäus-Kirche. Es ist ein heißer Nachmittag. Die beiden Mütter haben sich auf den großen Steinen im Bach niedergelassen. Ihre Beine strecken sie ins erfrischende Wasser.

    "Im Idealfall radelt man von Augsburg nach Diedorf"

    Die Kinder haben sie ausnahmsweise nicht dabei. „Sonst würde es heute länger dauern, unsere Lieblingsplätze zu zeigen“, sagen sie und lachen. Die Kinder und sie kämen gerne hierher. „Im Idealfall radelt man von Augsburg nach Diedorf“, erzählt die 39 Jahre alte Karin Römer. Aus der Innenstadt in die westliche Ortschaft sind es rund elf Kilometer. Noch ein Picknick eingepackt, und locker könne man hier einen ganzen Nachmittag verbringen, ohne dass Langeweile aufkomme, so Römer. Für die Kleinen gebe es genügend Unterhaltung.

    Fische von der kleinen Holzbrücke aus beobachten, mit den Steinen am Bach spielen, den Fröschen zusehen. Ihre Kinder hätten Spaß an diesem Idyll. „Allein dem Vogelgezwitscher zu lauschen und das Plätschern des Baches zu hören beruhigt die Kleinen unheimlich“, berichtet Maja Braunwalder und ergänzt: „Das Schöne ist, dass Eltern und Kinder hier gemeinsame Erlebnisse haben.“ Die Oase der Ruhe bietet einen weiteren positiven Aspekt.

    In Diedorfs Bürgerpark ist man unter sich. „Es ist viel weniger los als etwa an der Wertach in Augsburg. Dort geht es bei schönem Wetter ja manchmal zu wie in einem Freibad“, meint Karin Römer. Gerne gibt sie dem Bürgerpark in Diedorf den Vorzug vor einem größeren Ausflug, wie etwa ins Allgäu. „Es ist einfach wesentlich stressfreier.“ Weil eben alles so einfach ist. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern wollen Ausflüge schließlich genießen.

    Weil sie für ihren Blog „Mein ist dein Augsburg“ aus der Stadt und der Umgebung berichten, sind Maja Braunwalder und Karin Römer viel in der Region unterwegs. „Ich wohne mit meiner Familie am Sheridan Park. Den kennen wir inzwischen in- und auswendig“, sagt die 34-jährige Braunwalder, die immer auf der Suche nach etwas Neuem für ihre vier und sieben Jahre alten Jungs ist. Auf ihren Erkundungstouren entdecke sie immer wieder tolle Flecken. Eben den Diedorfer Bürgerpark – aber nicht nur den. Wenige Kilometer weiter wartet auf dem Land die nächste Attraktion, die als solche auf den ersten Blick vielleicht ebenfalls nicht erkennbar ist.

    Auf dem Fleckviehhof Kraus dürfen Besucher Tiere streicheln

    Von Diedorf weiter in acht Minuten mit dem Auto oder circa 20 Minuten auf dem Fahrrad gelangt man zum Fleckviehhof des Landwirts Andreas Kraus im benachbarten Deubach. Auch diesen steuern die Bloggerinnen mit ihren Familien gerne an. „Wo gibt es das noch, dass man sich einfach auf einen Bauernhof umsehen und die Kühe streicheln darf“, sagen sie. Für die Kinder sei das jedes Mal ein schönes Erlebnis, sich auf dem Hof umzuschauen. „Man darf auch in jeden Stall reingehen. Stimmt’s, Andi?“, fragt Maja Braunwalder den Juniorlandwirt, der neben ihr steht. „Na, klar“, erwidert dieser fröhlich. Freilich aber müssten die Eltern ihre Kinder im Blick behalten. Zudem gibt es ein praktisches Angebot.

    Bloggerin Karin Römer geht auf Tuchfühlung.
    Bloggerin Karin Römer geht auf Tuchfühlung. Foto: Marcus Merk

    Auf dem Fleckviehhof Kraus können sich Besucher nämlich rund um die Uhr mit regionalen Lebensmitteln eindecken. In einem kleinen Häuschen befindet sich ein Automat, der unter anderem frische Kartoffeln, Wurst, Käse, Joghurt, Grillfleisch und Eier anbietet. An einem Milchautomaten können sich Besucher 24 Stunden am Tag frische Milch zapfen. Dabei handelt es sich um eine besondere Milch, die sogenannte A2-Milch. Sie wird als besser verträglich deklariert – auch für Menschen mit Laktoseintoleranz. Die A2-Milch soll immer mehr Anhänger finden. Der Fleckviehhof in Deubach hat seine Stammkunden, die das Produkt zu schätzen wissen. Wie etwa einen Mann aus Friedberg.

    Wie der 36 Jahre alte Landwirt Kraus erzählt, komme der Mann einmal die Woche auf seinem Fahrrad rund 24 Kilometer von Friedberg nach Deubach geradelt, um sich mit 24 Litern frischer Milch einzudecken. „Er kommt Sommer wie Winter. Aber was er mit so viel Milch macht, kann ich gar nicht sagen.“ Wenn Maja Braunwalder und Karin Römer mit ihren Kindern auf den Bauernhof mit den rund 200 Kühen kommen, nehmen sie auch gerne was aus den Automaten mit.

    Ein Ausflug ins Anhauser Tal lohnt sich

    Eigentlich wollten sie uns noch ihr nächstes Ausflugsziel zeigen. Aber der Aufenthalt im Diedorfer Bürgerpark und auf dem Fleckviehhof in Deubach hat länger gedauert als ursprünglich gedacht. Und für die nächste Anlaufstelle sollte man als Familie einen eigenen Tag einplanen – wenn es nämlich mit den Fahrrädern in das Anhauser Tal geht. Anhausen ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Diedorf. Er liegt am südlichen Ende des Anhauser Tals, das in der Region ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer ist.

    Im Anhauser Tal kommen Fahrradfahrer und Wanderer an schönen, kleinen Seen vorbei.
    Im Anhauser Tal kommen Fahrradfahrer und Wanderer an schönen, kleinen Seen vorbei. Foto: Ina Marks

    Von Anhausen führen Feld- und Waldwege circa sieben Kilometer lang nach Süden nach Burgwalden. In dem idyllischen Tal fließt der Anhauser Bach. Er entspringt südlich von Reinhardshofen und mündet in Diedorf in die Schmutter. Auf seinem Weg durchkreuzt er die Burgwaldener Weiher, in denen Fische gezüchtet werden. Einer der Weiher wird als Badesee genutzt. Auch hier gebe es für die Kleinen viel zu entdecken, erzählt Maja Braunwalder. Sie erinnert sich, wie sie mit ihrem Mann und den Kindern auf einer Wiese Fußball spielte und plötzlich ein Reh neben ihnen auftauchte. Es sind eben oft die kleinen Dinge in der Nähe, die so wunderbar sind.

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