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Augsburg: Untreue-Verdacht bei Feuerwehr ist kein Einzelfall in der Stadt

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Untreue-Verdacht bei Feuerwehr ist kein Einzelfall in der Stadt

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    Die Berufsfeuerwehr ist im Visier der Ermittler: Es geht um Untreue - genau wie beim Nordfriedhof und beim Parktheater.
    Die Berufsfeuerwehr ist im Visier der Ermittler: Es geht um Untreue - genau wie beim Nordfriedhof und beim Parktheater. Foto: Symbolbild, Silvio Wyszengrad

    Als die Ermittler zur Hauptwache an der Berliner Allee kamen, da waren viele Feuerwehrleute gerade gar nicht da. Sie übten am Mittwochmorgen in der City-Galerie für den Ernstfall. Ein Brand in dem großen Einkaufszentrum wurde simuliert. Ein anderer Brandherd ist nicht so leicht zu löschen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bei der Augsburger Berufsfeuerwehr wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug. Von einer Schadenssumme im fünfstelligen Bereich ist die Rede.

    Im Visier der Ermittler sind derzeit zwei Verdächtige. Einer wechselte im März dieses Jahres als Feuerwehrchef in eine Stadt in Baden-Württemberg. Der andere Feuerwehrmann ist noch in Augsburg tätig. Bei der Stadt heißt es, man werde das Strafverfahren abwarten, ehe man über dessen Zukunft entscheide.

    Die Ermittler vermuten offenbar, dass die Männer dienstlich bestelltes Material privat genutzt haben. Ein entsprechender Verdacht war bei einer internen Sonderprüfung der Stadt bei der Berufsfeuerwehr aufgekommen.

    Ermittlungen auch gegen Mitarbeiter des Nordfriedhofs

    Es ist nicht der einzige Brandherd bei der Stadt. Auch zwei weitere Bereiche werden derzeit von Ermittlern unter die Lupe genommen – der Nordfriedhof und das Parktheater im Gögginger Kurhaus. Auf dem Nordfriedhof gab es im Juni eine Durchsuchung. Mehrere Friedhofsarbeiter stehen unter Verdacht. Sie sollen bei Grabarbeiten in die eigene Tasche gewirtschaftet haben – womöglich während der regulären Arbeitszeit. In diesem Fall deckte nicht die Stadt selbst, sondern ein Detektiv die Sache auf. Der Privatermittler hatte einen Friedhofsangestellten direkt gefragt, was bei einer Grabauflösung zu tun sei. Danach wurde der Detektiv durch einen Hintereingang ins Friedhofsgebäude geführt. Dort deutete man ihm an, dass man die Arbeiten auch „hobbymäßig“ ausführen könne.

    Zum Stand der Ermittlungen in dem Fall will Matthias Nickolai, der Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft, derzeit keine Angaben machen. Nach Informationen unserer Zeitung prüfen die Ermittler aber, wer auf dem Friedhof alles in die mutmaßlichen Schwarzgeschäfte verwickelt war oder wer zumindest Bescheid wusste. Wie es heißt, könnte sich die anfangs genannte Zahl von drei Beschuldigten auch noch erhöhen. Friedhofsmitarbeiter wurden teils versetzt, andere Konsequenzen gab es bisher noch nicht.

    Im Parktheater gab es schon Konsequenzen

    Im Parktheater wurden dagegen bereits Konsequenzen gezogen. Geschäftsführer Christian Ehlers, der seit 1996 dort tätig war, wurde Anfang August entlassen. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue. Der Ex-Geschäftsführer hat sich nach Informationen unserer Zeitung einen Anwalt genommen. Hintergrund des Falles sollen Ungereimtheiten in der Buchführung sein, die es schon seit einiger Zeit gab. Ehlers soll sich unter anderem Vorschüsse ausbezahlt haben, die er der GmbH nur zum Teil zurückerstattet haben soll. Von einem Schaden im unteren fünfstelligen Bereich ist die Rede. Die Ermittlungen seien nicht abgeschlossen, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Träger des Kurhaustheaters sind Stadt und Bezirk.

    Bei der Feuerwehr machen indes weiter viele Gerüchte die Runde. Einer der jetzt Beschuldigten hat neben seinem Dienst als Beamter bei der

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