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Augsburg: Umweltbildungszentrum am Botanischen Garten nimmt Form an

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Umweltbildungszentrum am Botanischen Garten nimmt Form an

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    Das neue Umweltbildungzentrum beim Botanischen Garten wird mit Materialien wie Holz und Lehm gebaut. So soll beim Eingriff in die Natur der ökologische Fußabdruck klein bleiben.
    Das neue Umweltbildungzentrum beim Botanischen Garten wird mit Materialien wie Holz und Lehm gebaut. So soll beim Eingriff in die Natur der ökologische Fußabdruck klein bleiben. Foto: Silvio Wyszengrad (Repro)

    Woher genau kommt das Augsburger Trinkwasser? Warum weiden im Stadtwald Wildpferde? Und wie kann man selber klimaschonender leben? Auf diese und viele andere Fragen geben Experten der Augsburger Umweltstation Antworten. Bald auch in einem neuen Gebäude, das zu einem Treffpunkt für Bürger werden soll. Am Mittwoch war Grundsteinlegung fürs Umweltbildungszentrum (UBZ) am Botanischen Garten. Dort soll es vielfältige Angebote für Besucher geben.

    Umweltbildungszentrum: Zeitkapsel mit besonderen Pflanzensamen

    Wegen der Corona-Pandemie fand die Grundsteinlegung auf der Baustelle ohne Gäste statt. Dort wurde eine „Zeitkapsel“ unter dem Fundament eingelassen. In der symbolischen Kapsel befinden sich Pflanzensamen von den Lechheiden aus dem Naturschutzgebiet Stadtwald Augsburg und aus einem Nachzuchtprogramm für seltene heimische Pflanzen des Botanischen Gartens.

    Der Neubau wird nötig, weil die bestehende Umweltstation aus allen Nähten platzt. Die Raumkapazitäten im Botanischen Garten sind veraltet und nicht mehr ausreichend. Deshalb realisiert der städtische Landschaftspflegeverband, der die Umweltstation betreibt, nun in Kooperation mit der Stadt das neue Gebäude.

    Die Erdarbeiten laufen bereits. In etwa vier Wochen wird der Bau der Fundamente beginnen, so Norbert Pantel vom Landschaftspflegeverband. Nach einer Winterpause auf der Baustelle ist der Hochbau ab dem kommenden Frühjahr anvisiert. Voraussichtlich Anfang 2022 soll das UBZ fertig sein. Dann wird es dort vielfältige Veranstaltungen für Bürger geben - und zwar rund um die Schwerpunkte biologische Vielfalt, nachhaltige Nutzung und Landschaftsentwicklung. Bislang bietet die Umweltstation unter normalen Bedingungen ohne Corona rund 500 Veranstaltungen jährlich für über 12.000 Teilnehmer an. Im Neubau sollen mittelfristig 1500 Veranstaltungen für über 30.000 Besucher stattfinden.

    Neue Infostelle für das Augsburger Unesco-Welterbe

    Im Umweltbildungszentrum wird künftig auch eine dezentrale Infostelle zum Augsburger Unesco-Wasser-Welterbe eingerichtet. Dort sollen Besucher die Zusammenhänge der historischen und modernen Trinkwasserversorgung mit dem komplexen System von Kanälen und Bächen erklärt bekommen. Weiterhin ist dort ein Lern- und Informationsort für den naturnahen Umbau des Lechs mit dem Projekt "Licca liber" des Freistaates vorgesehen. Infos gibt es dort auch für das europäisch geförderte LIFE-Projekt der Stadt zur Renaturierung der Stadtwaldbäche.

    Für Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) ist das Umweltbildungszentrum ein besonderes Projekt. Beim Bau gebe es eine gute Zusammenarbeit zwischen vielen beteiligten Stellen, so der Referent. "Für den weiteren Baufortschritt stimmt mich das sehr zuversichtlich." Die Pläne für das UBZ stammen vom Münchner Büro Hess/Talhof/Kusmierz. Federführend für die Baudurchführung ist das städtische Hochbauamt. Die Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit dem Amt für Grünordnung, das die Fläche zur Verfügung stellt. Der Grundsatzbeschluss für das Umweltbildungszentrum fiel bereits 2009. Zunächst sollten die Baukosten bei rund vier Millionen Euro liegen. Derzeit sind sie mit knapp 6,7 Millionen Euro kalkuliert. Auch der zunächst vorgesehene Realisierungszeitraum hat sich verlängert.

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