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Augsburg: Umfrage: Manche Augsburger haben weniger Angst vor Corona

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Umfrage: Manche Augsburger haben weniger Angst vor Corona

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    Weltweit arbeiten Forschungseinrichtungen an einem wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus.
    Weltweit arbeiten Forschungseinrichtungen an einem wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus. Foto: Britta Pedersen, dpa (Symbolbild)

    Restaurants dürfen unter Auflagen wieder öffnen, es gibt wieder Präsenzgottesdienste und man darf sich mit einigen Freunden treffen. Die Einschränkungen, die die Gesellschaft zur Eindämmung des Coronavirus hinnehmen mussten, werden Stück für Stück gelockert. Doch für viele gerät das Virus damit leicht in Vergessenheit. Wie sieht es bei den Augsburgern aus? Ein Stimmungsbild.

    Norbert Muskat verfolgt die Nachrichten zu Corona immer weniger. Mit den verbleibenden Covid-19-Regelungen kann er gut umgehen. „In meinem Alltag muss ich mich nicht oft mit den Einschränkungen beschäftigen, und was gemacht werden muss, stört mich nicht“, sagt er. Andere Menschen in seinem Umfeld schätzt Muskat ähnlich ein: „Die meisten gehen damit so um, wie man mit der Situation umgehen sollte.“ Gelassen, ohne sich aufzuregen. Aber Muskat sagt auch. „Natürlich kann man es nicht jedem recht machen.“ Immerhin stoßen auch die verbleibenden Regeln bei vielen auf Gegenwehr.

    Umfrage: Einige Augsburger begrüßen die Corona-Lockerungen

    Lucie Ilak.
    Lucie Ilak. Foto: Lisa Gilz

    Dem Thema Covid-19 kann Kerstin Wiedemann nicht so leicht aus dem Weg gehen. Die 28-Jährige ist Ärztin, und so bleibt die Pandemie für sie zumindest im beruflichen Alltag relevant. Trotzdem ist sie dankbar, dass die Gesellschaft sich ein wenig in Richtung Normalität entwickelt. „In den ersten Wochen habe ich noch täglich die neuen Zahlen überprüft und alle Entwicklungen verfolgt, jetzt kann ich zumindest in meiner Freizeit den Kopf ein bisschen aus der Situation ziehen und entspannen“, sagt die Ärztin. Auf Nachrichten von Corona-Demos oder von Polizeieinsätzen wie in der Maxstraße vor über einer Woche reagiert die 28-jährige traurig. „Ich finde die Geschwindigkeit gut, in der die Einschränkungen reduziert werden. Schade ist es dann zu sehen, dass sich nicht jeder damit vereinbaren kann.“

    Für eine baldige Lockerung aller Regeln ist Lucie Ilak. „Corona ist für mich nicht mehr relevant, und ich wäre froh, wenn zumindest der Mundschutz bald aus dem Alltag verschwindet. Besonders Beschäftigte, die den Mundschutz stundenlang tragen müssen, tun mir leid“, sagt sie. Im öffentlichen Nahverkehr findet Ilak den Mundschutz allerdings angebracht – und auch in den kommenden Wintern fände sie eine Mundschutzpflicht nicht schlecht. An einer anderen Regel hat sie ebenfalls bedingt Gefallen gefunden: „Wenn in Zukunft auch weiterhin an Kassen Abstand gehalten werden muss, fände ich das nicht schlecht. Endlich hat man mal Zeit zum Zahlen und Zusammenpacken, ohne dass jemand von hinten drängelt“, erklärt sie lachend.

    Umfrage: Für manche Augsburger ist das Thema Corona noch sehr aktuell

    Sigrid Müller und Birgit Tauscher.
    Sigrid Müller und Birgit Tauscher. Foto: Lisa Gilz

    Nicht für jeden ist es einfach, eine klare Antwort zu finden, wenn es um die Rolle von Covid-19 im Alltag geht. Andreas Sanke findet, die Pandemie sei durchaus noch relevant, aber wie sehr man sich davon beeinflussen lassen sollte, findet er schwierig einzuschätzen. „Man muss es im Auge behalten und in Situationen wie in der Maxstraße und im Nachtleben einfach das Bewusstsein schaffen und aufrechterhalten, dass es noch Regeln gibt.“

    Auch die Schwestern Sigrid Müller und Birgit Tauscher können über die Anhäufung der Menschen bei Demos oder am Wochenende in der Innenstadt nur den Kopf schütteln. „Für uns ist das Thema noch sehr wichtig, und wir verfolgen auch noch Neuigkeiten dazu“, sagen die Rentnerinnen. „Wir achten darauf, alle Regeln einzuhalten, aber wenn man die Demos sieht oder wie sich die Leute am Wochenende verhalten haben, ärgert mich das“, sagt die 74-jährige Birgit Tauscher. Anstatt weitere Lockerungen vorzunehmen fänden beide ein Verbot der Anti-Corona-Demonstrationen angebracht – oder zumindest Sanktionen, wenn die Masken und Abstandsregeln bei solchen Veranstaltungen nicht eingehalten werden.

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