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Augsburg: Übernahme fast perfekt: Aus der HSA soll die Bischof-Ulrich-Realschule werden

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Übernahme fast perfekt: Aus der HSA soll die Bischof-Ulrich-Realschule werden

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    Das Schulwerk der Diözese kauft das Gebäude der Augsburger HSA.
    Das Schulwerk der Diözese kauft das Gebäude der Augsburger HSA. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Faltblätter für die neue Realschule des katholischen Schulwerks der Diözese Augsburg sind schon gedruckt. „Auf geht’s an der Bischof-Ulrich-Realschule“ steht darauf. Am Montag, 18. Mai, beginnt dafür die Einschreibung. Innerhalb weniger Tage hat Peter Kosak, Direktor des Schulwerks, die Unterlagen für die Übernahme der privaten Realschule der Hermann-Schmid-Akademie (HSA) und den Kauf des Schulgebäudes an der Bürgermeister-Ackermann-Straße gesammelt und per Kurier am Freitag im Kultusministerium eingereicht.

    Hermann-Schmid-Akademie: Kleine Unsicherheiten gibt es noch

    Es gebe noch kleine Unsicherheiten, so Kosak. „Es fehlen noch Zustimmungen von Gremien der Diözese. Und es fehlt noch die Unterschrift unter dem Kaufvertrag.“ Der Notartermin habe innerhalb von einer Woche nicht realisiert werden können, sagt Kosak. Dafür habe er aber eine Willenserklärung der Familie Schmid, die die Akademie ans Schulwerk verkaufen will. Kosak: „Das Kultusministerium hat signalisiert, dass die Willensbekundung zunächst ausreicht, um unseren Antrag anzunehmen. Der Notartermin ist bereits kommenden Mittwoch.“

    Schüler der Hermann-Schmid-Akademie haben für den Erhalt ihrer Schule demonstriert. Der Betreiber wollte die Privatschule zum Ende des Schuljahres schließen.
    Schüler der Hermann-Schmid-Akademie haben für den Erhalt ihrer Schule demonstriert. Der Betreiber wollte die Privatschule zum Ende des Schuljahres schließen. Foto: Bernd Hohlen

    Alle anderen Vorgaben konnten in Windeseile abgearbeitet werden: Neben der Übernahmevereinbarung zwischen altem und neuem Träger mussten auch Arbeitsverträge mit dem künftigen Lehrpersonal vorgelegt werden. Am Mittwoch hatte sich das Schulwerk bei einer Versammlung den Lehrern der HSA-Realschule vorgestellt. Dort habe Peter Kosak „so richtig Lust“ darauf bekommen, die Schule zu übernehmen. „Es herrschte gute Stimmung. Alle sind motiviert.“ Die Lehrer sehen das offensichtlich genauso: Alle wollen laut Kosak übernommen werden und damit den zurückliegenden Wochen voller Ungewissheit ein Ende setzen.

    Eltern wollten die Zerschlagung der Privatschule verhindern

    Nachdem die Familie Schmid im März verkündete, den Betrieb der HSA einstellen zu wollen, stiegen die Eltern samt einem potenziellen Investor in die Verhandlungen ein. Sie wollten eine Zerschlagung der Privatschule verhindern, zu der bislang auch mehrere Fach- und Berufsschulen gehören. Doch die Zeit reichte der Initiative nicht, alle Formalitäten auf den Weg zu bringen – deshalb brachen sie Ende April die Verhandlungen ab.

    Dann warf das Schulwerk seinen Hut in den Ring. Für den Träger war es nun ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Ministerium hatte von Beginn an die Frist auf Freitag, 8. Mai gelegt. Schließlich müsse auch das neue Schuljahr geplant werden – hätte sich kein anderer privater Träger gefunden, wäre der Freistaat in die Bresche gesprungen, hätte die Schule übernommen und die Stadt hätte das Gebäude gekauft. Nun kommt es anders.

    Kontinuität für die Augsburger Realschüler

    Das Schulwerk verhandelte im Eiltempo. Von Anfang an machten sie klar, dass sie die Berufsfachschulen sowie die Wirtschafts- und Technikerschule der Akademie nicht weiterführen. „Wir wollen den Realschülern Kontinuität bieten. Für sie wird sich nichts ändern. Sie werden dieselben Unterrichtsbedingungen vorfinden“, verspricht Kosak. Das sei auch eine Grundvoraussetzung von Familie Schmid gewesen, betont Thomas Klöckner von der Firma Lecon, der im Auftrag der Eigentümer die Verhandlungen führt.

    Zug um Zug will das Schulwerk dort das Profil eines christlichen Trägers aufbauen. Kosak: „Unser neu ernannter Bischof Bertram Meier sieht in der Übernahme der Schule eine große Chance für die Kirche in Augsburg, weil eine Schule auch ein Kirchort sein kann.“ Er verstehe das Engagement im Bildungswesen als Aufgabe. Neben der Realschule will das Schulwerk im Gebäude auch eine zweizügige private Grundschule einrichten, die Schüler aus dem ganzen Stadtgebiet aufnehmen kann. Sie soll zum Schuljahr 2021/22 starten.

    HSA-Übernahme: Eltern sind "megaglücklich"

    Nun gehe es Schlag auf Schlag. Wenn nach dem Notartermin am Mittwoch der Kaufvertrag unterschrieben ist, findet am Abend bereits ein Online-Informationsabend statt. „Ich bin guter Dinge. Familie Schmid zeigt sich extrem kooperativ“, sagt Kosak. Das bestätigt Thomas Klöckner: „Alle arbeiten unter Hochdruck und sind sehr lösungsorientiert.“ Christoph Kunz, der sich wie viele andere in den vergangenen Wochen in einer Elterninitiative engagiert hat, freut sich über die „optimale Lösung“. „Die Eltern sind megaglücklich. Es ist auch ein Riesenerfolg für uns“, sagt er. Sie standen im engen Austausch mit dem Schulwerk. „Wir verteilen jetzt auch dessen Flyer“, sagt Kunz.

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