Der Samstag stand in Augsburg im Zeichen von Demonstrationen. Gleich sechs Veranstaltungen fanden im Stadtgebiet statt, vier davon auf dem Plärrergelände. Die größte war die Demonstration der Vereinigung "Grundrechte wahren". Zu ihr kamen nach Zählung der Polizei über 500 Personen. Alle Veranstaltungen blieben friedlich, auch die Masken- und Abstandspflicht wurde weitgehend eingehalten.
Nachdem es bei der Demonstration der Vereinigung am vergangenen Wochenende auf dem Rathausplatz zu massiven Verstößen gegen die Masken- und Abstandspflicht gekommen war, waren die Veranstalter am Samstag sichtbar bemüht, alle Regeln einzuhalten. Obwohl die Masken von der Stadt wegen des weitläufigen Plärrergeländes diesmal nicht zwingend vorgeschrieben worden waren, bestanden die Veranstalter auf das Tragen des Mund- und Nasenschutzes.
Corona-Protest in Augsburg: Die allermeisten halten sich an die Regeln
Der allergrößte Teil der Demonstranten hielt sich auch daran, Ordner liefen durch die Reihen und ermahnten Menschen, die absichtlich oder aus Unachtsamkeit ihre Masken nicht trugen oder ihrem Nebenmann zu nah auf den Leib rückten.
Die Stimmung blieb friedlich, auch wenn Redner und Demonstranten mit der Politik und den Corona-Bestimmungen hart ins Gericht gingen. Neben den bekannten Vorwürfen über die Verfassungswidrigkeit der Maßnahmen gab es auch Redebeiträge, die von Kritikern in den Bereich der Verschwörungstheorien verwiesen werden.
Einige Gegendemonstranten entrollten Transparente auf denen sie die Beteiligung von rechtsradikalen Gruppen an der Demonstration anprangerten. Am Rand der Demonstration kam es zu einem Zwischenfall, bei dem einige Rocker die Gegendemonstranten auch körperlich bedrohten.
Augsburger Polizei verhindert Demonstrationszug durch die Stadt
Im Vorfeld der Kundgebung hatten Polizeibeamte gegen 14.15 Uhr eine größere Personengruppe im Bereich des Willy-Brandt-Platzes bemerkt. Ein Polizeisprecher teilt mit: "Einige dieser Personen führten auch Transparente mit sich. Die Gruppe beabsichtigte geschlossen und unter Missachtung des vorgeschriebenen Mindestabstandes zum Kundgebungsgelände zu ziehen." Das ist nach der derzeit gültigen Corona-Verordnung in Bayern aber untersagt. Polizisten verhinderten die geplante Demonstration und leiteten gegen 24 Personen Bußgeldverfahren ein.
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