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Augsburg: Tut die Stadt zu wenig für den Denkmalschutz?

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Tut die Stadt zu wenig für den Denkmalschutz?

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    Werden historische Gebäude in Augsburg, wie zuletzt das Gärtnerhaus im Martini-Park, zu schnell abgerissen?
    Werden historische Gebäude in Augsburg, wie zuletzt das Gärtnerhaus im Martini-Park, zu schnell abgerissen? Foto: Peter Fastl

    Seit Wochen wird über den Stellenwert des Denkmalschutzes in Augsburg diskutiert. In der Kritik dabei auch die Stadt. Zuletzt warf deswegen Gregor Nagler, der das Programm des Bayerischen Denkmaltages in

    Ein Problem ist, dass Abrissgenehmigungen wie beim Gärtnerhaus oder bei der Kerzenfabrik in der Georgenstraße schon vor 20 oder mehr Jahren erteilt wurden. Es braucht also gewichtige Gründe, einen Abriss zu verhindern. Eine Möglichkeit wäre, die Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Das hatten im Fall des

    Mehrere Anträge auf Denkmalpflege gestellt

    Merkle widerspricht der Kritik, die Stadt setze sich nicht für den Denkmalschutz ein. „Die historische Bausubstanz ist bereits in vielen Bereichen durch festgelegte Ensembles geschützt.“ Zudem habe die Stadt in der Vergangenheit ebenfalls bereits mehrfach Anfragen beim Landesamt für Denkmalpflege gestellt. Dabei ging es auch darum, für weitere Planungen Klarheit zu erlangen, ob es sich um ein Denkmal handelt oder nicht. Merkle verweist beispielhaft auf die Olympiabauten am Eiskanal.

    Die Kritik am Vorgehen der Firma Martini-Park reißt unterdessen nicht ab. Kritiker aus den Reihen des Bundes Naturschutz werfen der Martini-Park GmbH vor, unnötig Fakten zu schaffen. Irene Kuhn sagt dazu: „Aus unserer Sicht hätte es bessere bauliche Lösungen gegeben, die einen Erhalt des Gärtnerhauses ermöglicht hätten.“ Der Bund Naturschutz hatte vorgeschlagen, dichter und höher zu bauen, so hätte die geplante Zahl von 350 Miet- und Sozialwohnungen nicht oder kaum reduziert zu werden brauchen.

    Wie viele Bäume müssen noch gefällt werden?

    Nach dem Abriss des Gärtnerhauses versuchten die Umweltschützer und der Freundeskreis „Gärtnerhaus im Park“ zumindest die alten Gewächshäuser daneben noch zu retten, doch auch die wurden am Freitag abgerissen. Laut Martini-Geschäftsführer Wolfgang Geisler erhalten die Nutzer eine „angemessene Entschädigung“. Die Gewächshäuser waren bis zuletzt bepflanzt. Die Beete liegen laut Geschäftsführer inmitten der geplanten Wegebereiche, die als Erstes geräumt werden müssen, da dort die gesamten Kanal- und Energietrassen verlaufen sollen.

    Alexandra Blümel vom Freundeskreis kündigt an, dass der Kampf um das Gärtnerhaus und die Treibhäuser zwar verloren sei, die Mitglieder der Initiative aber nun dafür kämpfen wollen, dass wenigstens der Park und die Streuobstwiese in dem Bereich erhalten bleiben und nicht bebaut werden.

    Die Mitglieder des Freundeskreises teilen zudem die Sorge des Bundes Naturschutz, dass durch die geplanten Tiefgaragen weitere Bäume in dem Areal so stark beschädigt werden könnten, dass diese ebenfalls noch gefällt werden müssen. Bislang ist die Fällung von 58 Bäumen geplant. Wolfgang Geisler versichert, dass die Arbeiten möglichst behutsam erfolgen werden. „Wir nehmen die Sorge ernst und haben unseren Planer nochmals darauf hingewiesen.“

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