Für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 nach Königsbrunn stehen die Signale jetzt auf Grün: Die Regierung von Schwaben hat den Bau genehmigt, nachdem sie die Pläne und Einwände von Anwohnern eineinhalb Jahre lang geprüft hat. Der sogenannte Planfeststellungsbeschluss soll am kommenden Montag übergeben werden. Dann wollen die Stadtwerke Details zum Baubeginn und der voraussichtlichen Bauzeit verraten. Weil die Trasse in weiten Teilen auf noch freiem Feld liegt, dürften Planung und Genehmigung (seit 2015) aber wohl mehr Zeit in Anspruch genommen haben als der Bau selbst.
Gegen die Verlängerung gab es rund 90 Einwendungen von Anwohnern, die Lärm fürchten. Schwerpunkt ist Königsbrunn. Dort verläuft die Straßenbahn relativ nah an Häusern auf einer schon beim Bau freigehaltenen Trasse durch ein Wohngebiet. Unklar ist, ob es noch Klagen geben wird.
Verlängerung der Linie 3: Von Augsburg nach Königsbrunn
Die Tram soll ab der jetzigen Endhaltestelle Haunstetten-West entlang des geplanten Neubaugebiets Haunstetten Südwest fahren, auf Höhe der Föllstraße aufs Königsbrunner Stadtgebiet wechseln und dann zum Königsbrunner Busbahnhof nahe der abgerissenen Königstherme fahren. Ab Haunstetten-West sind sieben Haltestellen vorgesehen. Die Fahrtzeit soll bei etwa zehn Minuten liegen, so erste Planungen vor vier Jahren. In der Kosten-Nutzen-Bewertung schnitt der Tram-Anschluss der größten Stadt im Landkreis Augsburg, die bisher auch keinen Schienenanschluss hat, exzellent ab. Bisher ist Königsbrunn mit einem Schnellbus ans Augsburger Zentrum angebunden. Die Tram wird häufiger fahren, allerdings nicht schneller als der Bus sein. Geplant ist ein 15-Minuten-Takt im Verlängerungsabschnitt, um das Betriebskostendefizit im Rahmen zu halten.
Nachdem man sich über die Finanzierung der Betriebskosten lange nicht einig wurde, gab es 2015 schließlich den Durchbruch. Die Idee, die Straßenbahnlinie von der jetzigen Endhaltestelle in der Inninger Straße auf einer Länge von 4,6 Kilometern nach Königsbrunn zu verlängern, ist bereits Jahrzehnte alt.