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Augsburg: Theater im Gaswerk: Stadt Augsburg will einen Zeitpuffer

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Theater im Gaswerk: Stadt Augsburg will einen Zeitpuffer

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    Auf dem Gelände des Gaswerks wird seit Monaten das Ofenhaus zur Theaterspielstätte umgebaut. Unser Bild zeigt den Stand der Arbeiten im August.
    Auf dem Gelände des Gaswerks wird seit Monaten das Ofenhaus zur Theaterspielstätte umgebaut. Unser Bild zeigt den Stand der Arbeiten im August. Foto: Silvio Wyszengrad

    Das Theater wird seinen Spielbetrieb im Ofenhaus auf dem Gaswerkgelände definitiv erst im Januar 2019 und somit mit mehrwöchiger Verzögerung aufnehmen können. Kulturreferent Thomas Weitzel hatte dies vor einer guten Woche schon einmal anklingen lassen. Inzwischen steht fest, dass es so kommen wird. Die Stadt wolle sich und dem Theater einen Zeitpuffer von sechs Wochen geben, um nicht kurzfristig in die Verlegenheit zu kommen, Produktionen verlegen zu müssen, sagt Stefan Schleifer, Projektleiter im Kulturreferat.

    Das Thema ist brisant, weil die zweite Ersatzspielstätte für die Zeit der Theatersanierung – der Martinipark – deutlich teurer geworden ist als geplant. Beim Gaswerk ist man momentan im Kostenplan, so Jürgen Fergg, Sprecher der Stadtwerke, denen das Areal gehört. Insgesamt knapp 20 Millionen Euro investieren die Stadtwerke in den Umbau des Ofenhauses, wobei diese nicht nur das Theater betreffen. Beide Spielstätten sollen in Betrieb bleiben, bis im Großen Haus ab der Spielzeit 2023/24 nach abgeschlossener Sanierung wieder der Betrieb anläuft.

    Stadt: „Gingen immer von November aus“

    Stefan Schleifer erklärte, man sei mit dem Umbau des Gaswerks aktuell auch im Zeitplan. Bei der bisher verlautbarten Ansage, dass das Theater im Herbst des Jahres 2018 im Gaswerk seinen Betrieb aufnehmen soll, sei man immer von Ende November 2018 ausgegangen. „Das können wir momentan einhalten. Aber wir wollen einfach eine Reserve von sechs Wochen haben“, sagte Stefan Schleifer. Ein Spielbeginn im September, wenn eigentlich die Spielsaison beginnt, sei nie geplant gewesen. „So oder so hätten wir für zumindest eine Produktion einen anderen Platz suchen müssen“, so Theater-Intendant André Bücker. Nun werde es drei Stücke treffen, die sonst im Hoffmannkeller des inzwischen geschlossenen Theaters oder in der Brechtbühne nebenan aufgeführt worden wären.

    Als „Interim vom Interim“ wird auf dem Gaswerkgelände das sogenannte Kühlergebäude hergerichtet werden. Es soll von September 2018 bis Januar 2019, wenn das Ofenhaus eröffnet, als Ausweichspielstätte für die drei Stücke dienen. „Wir werden aber im Angebot nicht eingeschränkt sein“, so Bücker. Insofern werde es auch keine Auswirkungen aufs Abo geben. Das Gebäude soll beheizbar sein. Die Stadtwerke stellen die Räume für diese Monate mietfrei zur Verfügung, sodass für das Theater bzw. die Stadt keine zusätzlichen Kosten anfallen.

    Der letzte Vorhang fällt

    In der Brechtbühne neben dem Großen Haus wird Ende Juni nach gerade einmal sechs Jahren der letzte Vorhang fallen, bevor deren Innenleben ans Gaswerk umzieht. Das eigentliche Gebäude – ein Interimsbau aus Fertigteilen – wird dann abgerissen, um Platz für die Archäologen und den geplanten Neubau für Technik und Verwaltung neben dem Theater zu schaffen. Das Verlegen einer Bühne von einem in ein anderes Gebäude sei alles andere als einfach, so Schleifer. Bauteile müssen angepasst werden, weil die Bühne im Ofenhaus etwas schmaler ist als bisher. „Die Schritte beim Rückbau und dem Aufbau bauen aufeinander auf“, so Schleifer. Das werde Zeit brauchen.

    Im kommenden Jahr nimmt der Umbau des Gaswerks zum Kreativquartier weiter Fahrt auf. Für die erste Umzugswelle von Künstlern aus dem Kulturpark West muss bis Anfang 2019 alles fertig sein. Auch ein Parkhaus entsteht. Zudem muss im kommenden Jahr der große Gaskessel außen komplett eingerüstet werden, um den Anstrich zu erneuern. Stadtwerke-Sprecher Fergg spricht von einem „einmaligen Gelände mit Strahlkraft“, das entstehen werde. Dass das Theater dort vorübergehend einziehe, werde dem ganzen Areal, das Künstler und Kreativ-Wirtschaft wie Agenturen beherbergen soll, einen Schub geben.

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