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Foto: Marcus Merk
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Die umstrittene Tarifreform ist Thema im Stadtrat. Dabei wird klar: Besonders viel Ärger macht das Kurzstreckenticket. Und es soll bald Lösungsvorschläge geben.

Augsburg
24.01.2018

Tarifreform im Stadtrat: Nach Kritik soll schnell eine Lösung her

Von Michael Hörmann

Die umstrittene Tarifreform ist Thema im Stadtrat. Dabei wird klar: Besonders viel Ärger macht das Kurzstreckenticket. Deshalb soll es bald Lösungsvorschläge geben.

Der Augsburger Stadtrat beschäftigt sich am Mittwoch mit der umstrittenen Tarifreform im Nahverkehr. Die Sitzung läuft noch, doch bislang lassen sich schon zwei Kernpunkte festhalten: Der Großteil der Beschwerden betrifft das neue Kurzstreckenticket. Und die Stadtwerke wollen schon viel früher als geplant Lösungsvorschläge unterbreiten, nämlich im April.

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Aufgrund der zahlreichen kritischen Stimmen zur Tarifreform im Augsburger Verkehrs-Verbund (AVV) hatte der Stadtrat das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt. Stadtwerke-Chef Walter Casazza gab einen Bericht und stellte sich den Fragen der Politiker. Einerseits verteidigte er die Reform, verwies auf die Ziele - weniger Autoverkehr und mehr Abos - und gab bekannt, dass seit 1. Januar 4800 Abos neu verkauft wurden. Besonders das 9-Uhr-Abo und das von der Stadt geförderte Schülerticket seien gefragt.

AVV-Reform: Viel Ärger um Kurzstreckenticket

Er ging jedoch auch auf die massive Kritik der Fahrgäste ein. Etwa die Hälfte der Beschwerden und kritischen Äußerungen betreffe das neue Kurzstreckenticket für 1,45 Euro. Er war eingeführt worden, weil es innerhalb von Augsburg nur noch eine Zone gibt, für die zwei Streifen beziehungsweise der frühere Preis von zwei Zonen (2,90 Euro) fällig wird. Aktuell gilt das Kurzstreckenticket für eine Fahrt von fünf Stationen: Startort plus vier Haltestellen. Die stößt offenbar auf massive Kritik, weil die Fahrgäste teils doppelt so viel bezahlen müssen wie vor der Reform. Es gibt bereits politische Vorschläge, die Gültigkeit um zwei Haltestelle auf dann sieben (eins plus sechs) auszuweiten. Das wäre für die Stadtwerke allerdings teurer. Geprüft wird laut Casazza auch ein zweiter Kritikpunkt: Derzeit gibt es das Kurzstreckenticket nicht beim Fahrer in der Straßenbahn; er verkauft nur das doppelt so teure Innenraumticket.

Casazza kündigte aber an, schon im März die ersten Daten - Beschwerden, Ticketverkäufe,... - auszuwerten und dem Stadtrat dann im April Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Zunächst war von einem Jahr, dann einer Zeitspanne bis in den Sommer die Rede gewesen. Sowohl der Stadtwerkechef als auch Bürgermeisterin Eva Weber sprachen von Schwächen in der Informationskampagne. Im Anschluss konnten Stadträte noch Fragen stellen - die Sitzung läuft noch.

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