Ausgerechnet den „Rapunderdog“ feiern sie am zweiten Tag des Modular-Festivals ganz besonders: Rapper Errdeka. Weil er nämlich längst kein Underdog mehr ist, mit seinem aktuellen, gleichnamigen Album endgültig diesen Status hinter sich lässt. Angekündigt ist Errdeka mit Orchester, doch bevor der Vorhang sich lüftet, gönnt er seinen Fans noch ein paar ältere Stücke. Brachiale Energie, Battleraps mit seinem Kumpel und Leidensgenossen Big B – die schwarze Nacht ist über das Gelände hereingebrochen. Dann fällt der Vorhang, das Orchester tritt aus dem Schatten heraus. „Puppet on a String“ heißt das Format, das seit Jahren Teil des Modular-Festivals ist: Ein Musiker überlässt sich und seine Songs anderen, wird zur Marionette der Arrangeure. Tom Jahn, Samuel Heinecker, Kay Fischer, Tim Allhoff und Tilman Herpichböhm, allesamt Profis, haben acht von Errdekas Songs umgemodelt. Es klingt wie eine Auferstehung, wenn ein Streicherteppich Errdekas Worte unterlegt und er rappt: „Ich pflanze einen Baum, baue mir ein Haus, hab zwei Kinder und ne Frau“. Im Song geht es um Drogenentzug.
Augsburg