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Augsburg: Surfwelle für Augsburg: Können Wellenreiter bald am Senkelbach surfen?

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Surfwelle für Augsburg: Können Wellenreiter bald am Senkelbach surfen?

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    So sieht die Sohlschwelle am Senkelbach auf Höhe des Lederle-Areals aktuell aus.
    So sieht die Sohlschwelle am Senkelbach auf Höhe des Lederle-Areals aktuell aus. Foto: Silvio Wyszengrad

    In Augsburg soll auf dem Senkelbach nahe dem Plärrer eine künstliche Welle entstehen, auf der Wellenreiter surfen können. Der Verein „Surffreunde

    Pläne für derartige Surfwellen gibt es auch in anderen Städten, etwa in Nürnberg und Ulm. In München ist die Eisbach-Welle schon seit Jahren eine Attraktion für Surfer und Schaulustige. Dabei wird Wasser so über eine Rampe geleitet, dass sich am Fuß eine stehende Welle bildet. Für die Sohlschwelle am Senkelbach hat der Verein sich mit Ingenieuren zusammengesetzt und die Funktionsweise durch einen Großrechner simulieren lassen. „Das Ergebnis war, dass es funktionieren würde“, sagt Vorstandsmitglied Till Geier. Wenn andere Städte Wellen bekämen, sei das für Augsburg als Wasser-Welterbestadt erst recht interessant. Im Erläuterungsplan zur Bewerbungsschrift hatte die Stadt die Flusswelle in der Tat als Möglichkeit bezeichnet, das Thema Wasser einfach und neu erlebbar zu machen.

    Die Surfwelle wäre für Anfänger wie Profis interessant

    Die Anlage in Augsburg soll so regulierbar sein, dass sie eine Welle unterschiedlicher Größe erzeugen kann. Das mache sie zusammen mit Sicherheitsvorkehrungen für Anfänger wie für Profis interessant, sagt Geier. Zwar nutzen Surfer hinter dem Alten Stadtbad am Ölhöfle schon seit Jahren eine Welle, die sich zufällig an der Sohlschwelle bildet, die Stelle sei aber gerade für Anfänger nicht unproblematisch. „Unsere Welle soll eine sichere Sportstätte mit Lerngarantie sein, die für alle Könnerstufen offen ist“, sagt Geier.

    Im Verein (www.surfwelleaugsburg.de) sind um die 30 Surfer engagiert. Die Idee, eine Flusswelle zu bauen, sei schon vor Jahren entstanden. „In Sachen Spaßfaktor sowie Brett- und Bewegungsgefühl ist das Surfen auf dem Fluss mit dem Surfen am Meer absolut vergleichbar“, so Geier. Anders als im Meer, wo Surfer viel Paddeln und auf passende Wellen warten müssen, sei das Riversurfen aber effektiver. „Auf einer Flusswelle kann ich nach Feierabend in zehn Minuten die Surfzeit bekommen, die ich in meinem Jahresurlaub am Meer habe.“

    Eine Illustration der geplanten Surfwelle am Senkelbach: Neben einer Einstiegsstelle ist im Endausbau auch ein Pavillon vorgesehen.
    Eine Illustration der geplanten Surfwelle am Senkelbach: Neben einer Einstiegsstelle ist im Endausbau auch ein Pavillon vorgesehen. Foto: Surffreunde Augsburg/Veit Stößel

    Im ersten Anlauf ist geplant, eine Rampe einzubauen, einen Einstiegsbereich an den Betonwänden zu schaffen und einen Steg über den Bach zu bauen. „Sinnvoll wäre auch der Bau eines Pavillons, wo es etwa Lagermöglichkeiten für Surfbretter gibt“, so Geier. Denkbar wäre auch eine kleine Gastronomie. Allerdings gibt es, zumindest was die Erweiterung betrifft, gewisse Vorbehalte. Wie berichtet plant Johannes Segmüller vom gleichnamigen Möbelhaus auf dem Lederle-Areal eine Wohnbebauung. Seitens des Stadtplanungsamtes wurde zuletzt die Frage aufgeworfen, wie sich der Surfbetrieb auf der Welle mit dem Thema Lärmschutz verträgt. Geier kontert, dass das Fließgeräusch des Wassers nicht lauter sein werde. Surfer, die nicht mit dem Rad, sondern mit dem Auto kommen, würden auf dem Plärrergelände parken.

    Das größte Problem des Vereins ist zum jetzigen Zeitpunkt aber die Finanzierung. Bisher gibt es außer einigen Spenden kaum Anfangskapital. Gespräche mit dem Freistaat, die Augsburger Welle nach dem Nürnberger Vorbild zu unterstützen, verliefen laut Geier fürs Erste ohne Ergebnis. Aktuell sei man auf der Suche nach Sponsoren, so Geier.

    Die Surfwelle könnte das Wohngebiet aufwerten

    Sportreferent Wurm sagt, er könne sich prinzipiell eine Förderung vorstellen, allerdings müssten dazu neben einem konkreten Betrag auch Dinge wie die Mindestgröße des Vereins oder der Jugendanteil klar sein. „Wir haben Sportförderrichtlinien, und die sind Grundlage für die Unterstützung von Sportvorhaben.“ Es habe schon Gespräche mit den Initiatoren gegeben, ein Antrag liege aber noch nicht vor. „Inhaltlich findet die Sportverwaltung das Projekt gut“, so Wurm. Auch dass der Standort im Hinblick auf die Wohnbebauung kritisch gesehen wird, sieht Wurm gelassen. „Für ein modernes Wohnkonzept ist das doch sogar ein Schub nach vorne. Für das neue Baugebiet in Haunstetten Südwest redet man über öffentliche Aufenthaltsräume, die man braucht, hier gäbe es einen ganz frischen Ansatz.“

    Das Surfen auf der Welle wird für die Nutzer wohl nicht ganz kostenlos sein, weil der Verein im Fall des Baus auch die Unterhaltspflicht in einem Bachabschnitt von der Stadt übertragen bekäme. Vermutlich werde eine Vereinsmitgliedschaft Voraussetzung sein, um die Welle benutzen zu können, so Geier.

    Die Surffreunde bestehen aus etwa 30 aktiven Mitgliedern. Sie wollen auch in Augsburg surfen.
    Die Surffreunde bestehen aus etwa 30 aktiven Mitgliedern. Sie wollen auch in Augsburg surfen. Foto: Surffreunde Augsburg/Veit Stößel

    Die Polit-WG unterstützt das Projekt

    Unterstützung für das Projekt gibt es aktuell von der Polit-WG, mit anderen Fraktionen wolle man ins Gespräch kommen, so Geier. Wie berichtet hatte auch die CSU in ihrem Wahlprogramm Unterstützung für eine Surfwelle signalisiert. Allerdings handelt es sich dabei um ein Projekt, bei dem ein schwimmender Ponton in einem See verankert würde und die Strömung für das Entstehen einer Welle mit Pumpen erzeugt werden müsste. Dabei würde es sich um ein kommerzielles Projekt handeln.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Stefan Krog: Ohne Sponsoren wird’s nicht klappen

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