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Augsburg: Straßenbahnlinie 5: Jetzt rollt das Genehmigungsverfahren

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Straßenbahnlinie 5: Jetzt rollt das Genehmigungsverfahren

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    Die Trasse der Linie 5 (hier die Kreuzung Pferseer Straße/Rosenau-/Perzheimstraße wird noch für Diskussionen sorgen.
    Die Trasse der Linie 5 (hier die Kreuzung Pferseer Straße/Rosenau-/Perzheimstraße wird noch für Diskussionen sorgen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Jetzt machen die Stadtwerke ernst: Wenige Tage nach dem Stadtratsbeschluss zur Trassierung der Straßenbahnlinie 5 hat das Unternehmen am Montag bei der Regierung von Schwaben 30 Aktenordner mit Planunterlagen eingereicht.

    Die Regierung muss nun prüfen, ob die vom Stadtrat gewünschte „geflügelte Variante“, die über die Holzbachstraße zur Bgm.-Ackermann-Straße führt und dabei in Bahnhofsnähe über Rosenau- und Pferseer bzw. Perzheim- und Hörbrotstraße läuft, mit den rechtlichen Vorschriften übereinstimmt. Auch damit, ob die Variante den anderen 32 geprüften Trassen überlegen ist, setzt sich die Behörde auseinander.

    Die Führung der Straßenbahn in Bahnhofsnähe ist umstritten. Die Opposition hatte fast geschlossen gegen die „geflügelte Variante“ gestimmt und sich für eine Überprüfung eine Trasse durch die Rosenaustraße ausgesprochen. In einer Abwägung der Stadtwerke zwischen geflügelter und Rosenau-Variante hatte erstere mit knappem Vorsprung besser abgeschnitten, obwohl die Fahrzeit dort etwa eineinhalb Minuten länger ist. Die Stadtwerke halten aber die Staugefahr ihrer Variante für geringer.

    Linie 5: Es dürfte viele Einwendungen hageln

    Wie lange das Genehmigungsverfahren, auch Planfeststellung genannt, dauern wird, ist unklar. Die Stadtwerke rechnen mit zwei Jahren, auch wenn es nur um den ersten Abschnitt zwischen Bahnhofstunnel und Ackermann-Straße geht. Für den zweiten Abschnitt von Ackermann-Straße zur Uniklinik sind noch Fragen offen. 2021 wollen die Stadtwerke hier einen Vorschlag machen. Absehbar ist, dass es auch schon im ersten Streckenabschnitt Gegenwind geben wird, weil die Strecke durch dicht bebautes Gebiet führt. Von Bürgern und Verbänden dürfte es Einwendungen hageln. Das reicht vom Natur- über den Lärmschutz bis zu Fragen von Verkehrsverlagerung. Zum Vergleich: Im Vorfeld des Baus der Tramlinie 6 nach Friedberg-West gingen rund 1100 Einwendungen bei der Regierung von Schwaben ein.

    Straßenbahn in Augsburg: Anlieger ziehen eine Klage in Betracht

    Aus dem Kreis einer Bürgerinitiative ist auch eine mögliche Klage angekündigt. Vorsitzender Andreas von Mühldorfer sieht die Variante durch die Hörbrotstraße, die 24 Straßenbahnen pro Stunde abbekommen würde, dafür aber vom Autoverkehr entlastet würde, kritisch. Man werde die geflügelte Variante „nicht kampflos hinnehmen“. Auch die Arno-Buchegger-Stiftung, der im Thelottviertel eine Reihe von Häusern gehört, sprach sich in einem Brief an die Stadträte gegen die „geflügelte Variante“ aus. Vor dem Verwaltungsgericht geklagt werden kann aber erst, wenn die Regierung von Schwaben über den Streckenverlauf entschieden hat. Gegen welche Punkte konkret geklagt würde, ist darum noch offen. Neben Belangen von Anwohnern dürfte es auch um die mit dieser Streckenführung verbundenen Baumfällungen in der Grünanlage entlang der Holzbachstraße gehen. In der Rosenaustraße wären aber auch Fällungen nötig. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte zuletzt, dass es bei einer Straßenbahn in dicht bebautem Gebiet immer Betroffenheiten geben werde, egal auf welcher Trasse.

    Würde eine Klage den Zeitplan durcheinander bringen?

    Inwieweit eine Klage den Zeitplan durcheinander bringen würde, ist offen und abhängig davon, ob das Verwaltungsgericht ihr „aufschiebende Wirkung“ zuspricht, was einen Stopp der Arbeiten bis zu einer Entscheidung zur Folge hätte. So oder so würden aber bei einer Genehmigung nicht sofort die Bagger anrollen, weil die Stadtwerke weitere zwei Jahre für Detailplanungen angesetzt haben, bevor zwei Jahre lang gebaut wird. Vor 2026 wird der Bahnhofstunnel im Westen auch im schnellsten Fall keinen Anschluss haben, was bedeutet, dass die Straßenbahnen der Linie 3 auch nach Fertigstellung des Bahnhofstunnels noch jahrelang durch die Pferseer Unterführung fahren müssen.

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