Der Stollen sei kein einfaches Gebäck für einen Bäcker, erklärt Manfred Stiefel. Es gibt viel zu beachten - Backdauer, Temperatur und Teigmischung müssen stimmen. Stiefel ist einer der drei Qualitätsprüfer des Deutschen Brotinstituts und testet zwischen Mitte Oktober und Ende Dezember rund 1000 Stollen. Jetzt bewertete er die Erzeugnisse von sieben Bäckereien aus Augsburg und dem Umland. Dabei spielten das Aussehen, die Konsistenz und der Geschmack der Stollen eine Rolle. Die Optik sei wichtig, weil sie die Kaufentscheidung der Kunden maßgeblich beeinflusst. Die Stollen müssen gerade und gleichmäßig mit Puderzucker bestreut sein. Aber auch auf die inneren Werte komme es an: Hier achtet Stiefel darauf, wie das Verhältnis von Füllung zu Teig ist. Bei der klassischen Variante sei es außerdem wichtig, dass die Früchte nicht aufgeplatzt sind. Das kann passieren, wenn der Bäcker den Teig zu lange rührt. Beim Geschmack kommt es drauf an, "dass man die hochwertigen Zutaten wahrnimmt und die Gewürze ausgewogen sind", erklärt der Prüfer. Neben der klassischen Variante mit Rosinen, Orangeat und Zitronat gibt es auch Abwandlungen wie beispielsweise Mohnstollen, Nussstollen oder Quarkstollen. Aber auch exotische Varianten wie ein Piña-Colada-Stollen wurden Stiefel schon präsentiert.
Augsburg