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Augsburg: Stadtwerke planen eine Mobilitäts-Pauschale

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Stadtwerke planen eine Mobilitäts-Pauschale

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    Die Stadtwerke wollen ein Preismodell für die Nutzung von Bus, Tram, Carsharing und Leihrad anbieten. Noch heuer soll ein Versuch mit 50 Testabonnenten starten.
    Die Stadtwerke wollen ein Preismodell für die Nutzung von Bus, Tram, Carsharing und Leihrad anbieten. Noch heuer soll ein Versuch mit 50 Testabonnenten starten. Foto: Silvio Wyszengrad

    Am Morgen bei schönem Wetter mit dem Leihfahrrad in die Innenstadt zur Arbeit, am Nachmittag bei Regen mit Bus und Tram nach Hause und danach noch mit dem Carsharing-Auto zum Einkaufen – und all das für 75 Euro pro Monat. Die Stadtwerke wollen künftig einen „Flatrate-Tarif“ anbieten, der für alle Mobilitätsangebote der Verkehrssparte gilt. Auf diese Weise wolle man die Nutzung möglichst unkompliziert machen und Angebote für jeden Bedarf machen, so

    Stadtwerke wollen neue Kunden gewinnen

    Zum Kleingedruckten des neuen Angebots schweigen die Stadtwerke noch. Klar ist aber, dass es zumindest beim Carsharing eine Nutzungsbeschränkung nach Kilometern oder Zeit geben wird. Eine Zeitbeschränkung wird wohl auch bei Leihrädern kommen, um zu verhindern, dass sich Kunden Räder als „Dauerleihgabe“ nach Hause stellen. Man wolle, so Casazza bei einer Diskussionsveranstaltung der Wirtschaftsjunioren zum Thema Mobilität am Dienstagabend, neue Kunden gewinnen. „Wir können jetzt schon mit unseren Angeboten die Mobilitätskette abbilden. Für die Fahrgäste wollen wir es auch bei der Abrechnung so einfach wie möglich machen.“

    Um Mobilität in Augsburg geht es auch in unserem Podcast. Hier können Sie reinhören.

    Aktuell haben die Stadtwerke 130 Autos in ihrer Carsharing-Flotte

    Seit dem Start des Carsharing-Angebots der Stadtwerke vor drei Jahren gab es deutliche Steigerungen. Aktuell stehen 130 Fahrzeuge an 55 Stationen. Insgesamt werden sie von 2800 Kunden genutzt. Die Stadtwerke planen beim Carsharing zudem den Einstieg in ein „Free-Floating-Modell“. Bisher muss das Fahrzeug an die Station zurückgebracht werden, an der es ausgeliehen wurde. Künftig soll es neun BMW i3 geben, deren Standort den Nutzern via Handy-App mitgeteilt wird. Die Autos stehen dort, wo der letzte Nutzer sie am Straßenrand abgestellt hat. Bisher treiben Automobilkonzerne wie Mercedes oder BMW vor allem in Metropolen Free-Floating-Systeme voran. Man sei mit der Stadt in Kontakt, dass diese Carsharing-

    Verändertes Nutzungsverhalten der Fahrgäste macht neues Bezahlmodell nötig

    Dass die Stadtwerke ein solches Angebot zusammenzimmern, hängt mit dem veränderten Nutzungsverhalten der Fahrgäste der Zukunft zusammen. Verkehrswissenschaftler gehen fast einmütig davon aus, dass sich Fahrgäste künftig nicht mehr an ein Verkehrsmittel binden, sondern in der Nutzung häufiger als bisher wechseln. Man werde künftig nicht mehr für die Nutzung einzelner Verkehrsmittel zahlen, sondern via Handy-Apps Mobilität kaufen, die dann je nach Situation über unterschiedliche Verkehrsmittel abgewickelt werde, so Mobilitäts-Forscher Prof. Andreas Knie.

    Modellstandort soll Haunstetten Südwest sein

    Die Stadt will auf den Trend reagieren, indem sie zusammen mit den Stadtwerken so genannten Mobilitätsstationen baut. Modellstandort soll das neue Viertel Haunstetten Südwest sein, allerdings sollen diese Knotenpunkte übers ganze Stadtgebiet ausgedehnt werden. Diese Stationen – vor allem an Straßenbahnhaltestellen gelegen – sollen das schnelle Umsteigen vom Nahverkehr auf E-Carsharing und Leihräder ermöglichen. Auch so genanntes „Ride-Sharing“, also dass sich Fahrgemeinschaften in Autos bilden, soll dort gefördert werden.

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