Der seit Jahren verfallende Nymphenbrunnen vor dem ehemaligen Fernmeldeamt in der Langenmantelstraße soll in absehbarer Zeit in ein großes Blumenbeet umgewandelt werden. Diese Überlegung hat Baureferent Gerd Merkle (CSU) jetzt präsentiert. Die Stadt hatte zuletzt darüber nachgedacht, den Brunnen mit dem großflächigen Bassin zu sanieren, die Maßnahme aber immer wieder geschoben.
Technik am Augsburger Nymphenbrunnen muss ausgetauscht werden
Allerdings, so Merkle, sei inzwischen klar, dass dafür die Leitungstechnik ausgetauscht werden müsse, die außerhalb des Brunnenbeckens liegt. "Ein Auswechseln der Leitungen hätte zur Folge, dass wir in das Wurzelwerk der alten Bestandsbäume eingreifen müssten, was erhebliche negative Auswirkungen auf die alten Bäume hätte", so Merkle.
Das steckt hinter Augsburgs drei Prachtbrunnen
Die drei Monumentalbrunnen symbolisieren das Ständesystem der Reichsstadt. Der Augustusbrunnen steht für den Herrenstand, der Merkurbrunnen für den Kaufmannsstand und der Herkulesbrunnen repräsentiert den Handwerkerstand.
Der älteste und figurenreichste der drei Brunnen, der Augustusbrunnen, steht auf dem Rathausplatz. Dominiert wird er von einer 2,5 Meter hohen und 2700 Kilo schweren Augustus-Figur.
Von 1596 bis 1600 wurden der Herkules- und der Merkurbrunnen von Adriaen de Vries entworfen. Wegen Beschädigungen durch Umwelteinflüsse wurden die Brunnenbronzen durch Kopien ersetzt. Die Originale steht im Hof des Maximilianmuseums.
Die Brunnen zählen zu den 22 Stationen des Augsburger Wassersystems, das seit Juli Unesco-Welterbe ist. (AZ)
Zudem sei der Betrieb des Brunnens unter dem Blätterdach der 80 Jahre alten Kastanien in der Grünanlage kaum möglich, weil herabfallendes Laub die Pumpentechnik schädige. Eine Auslichtung der Baumkronen aus diesem Grund komme aber nicht infrage.
Die Planungen des Baureferats sehen nun vor, die Bronzefiguren und die Natursteinelemente des 1928 erbauten Brunnens zu sanieren. Danach soll der Boden des Brunnenbeckens mit Öffnungen versehen werden, um eine Drainage zu ermöglichen, und das Becken mit Pflanzerde aufgefüllt werden. Gedacht sei an ein großes Pflanzbecken mit blühenden Blumen, um ein "ökologisches Kleinod" zu schaffen. Man sei in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde.
Konkretere Planungen für Nymphenbrunnen soll es bis zum Herbst geben
Zu den Kosten macht Merkle zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben. Man befinde sich noch in der Planungsphase, so das Baureferat. Voraussichtlich im Herbst will die Stadt weiter sein. Die Finanzierung soll über den Prinz-Fonds laufen, sodass dafür kein Geld im knappen Haushalt locker gemacht werden muss.
Lesen Sie dazu auch:
- 500 Wohnungen: Das sind die Pläne für ein neues Quartier am Plärrer
- Das passiert in Augsburgs neuer Zweigstelle des Bauministeriums