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Augsburg: Stadt will bald Eltern von Kita- und Schulkindern gegen Corona impfen

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Stadt will bald Eltern von Kita- und Schulkindern gegen Corona impfen

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    Das Corona-Info-Mobil der Stadt Augsburg machte Station beim Familienzentrum im Hochfeld.
    Das Corona-Info-Mobil der Stadt Augsburg machte Station beim Familienzentrum im Hochfeld. Foto: Ulrich Wagner

    Der Großteil der bereits geimpften Augsburgerinnen und Augsburger ist im Impfzentrum an der Bgm.-Ulrich-Straße gegen das Coronavirus immunisiert worden. Seit einiger Zeit spielen bei der Kampagne auch niedergelassene Mediziner und Betriebsärzte eine Rolle. Darüber hinaus will die Stadt eine Reihe von dezentralen Impfangeboten machen, um auch diejenigen Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die weniger Zugang zu den üblichen Anlaufstellen haben. Erste Erfahrungen zeigen, dass das nicht unbedingt einfach wird.

    Corona-Impfungen in Augsburg: Erster Schritt war die Tafel

    Der Startschuss fiel Ende Mai bei der Augsburger Tafel in Anwesenheit des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU), der betonte, man müsse beim Impfen auch an die sozial Schwachen denken. Neben Kunden erhielten damals auch ehrenamtliche Helfer eine Spritze mit dem Vakzin von Johnson & Johnson, das nur einmal verabreicht werden muss. Im Juni gab es dort noch einen weiteren Termin, bei dem laut Gesundheitsreferent Reiner Erben (Grüne) „die Resonanz gut, die Nachfrage jedoch geringer als beim Auftakt“ war. Aus Sicht der Tafel-Verantwortlichen sei daher keine dritte Auflage nötig

    Dafür will die Stadt in den nächsten Monaten an weitere Personengruppen herantreten. Sie stellt Impfungen für Eltern von Kita-Kindern in Aussicht. Welche Einrichtungen ausgewählt werden, richte sich nach der Größe der Kita und der Schwere des Infektionsgeschehens in den Stadtteilen. "Ende Juli werden wir an einer Einrichtung als Testpilot starten. Ein Impfangebot können alle Eltern bekommen, die in dieser Kita ein Kind haben. Dieses Angebot werden wir auf weitere Einrichtungen ausdehnen, sobald genügend Impfstoff vorhanden ist", sagt Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne).

    Das Zusammenleben in Familien sei zwangsläufig mit dem Risiko der gegenseitigen Ansteckung verbunden. Angesichts einer möglichen vierten Corona-Welle im Herbst hofft Wild, mit diesem Angebot Kindergärten etwas sicherer zu machen. Kinder in diesem Alter könnten aktuell noch nicht geimpft werden. "Da die Eltern ihre Kinder bringen und holen, entsteht an der Schnittstelle Kita die Möglichkeit, diesen Personenkreis zu erreichen." Die Stadt erwägt, Gleiches auch im Grundschulbereich anzubieten. Das Personal in Kitas und Schulen hat bereits vor geraumer Zeit die Möglichkeit erhalten, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen.

    Augsburg plant Impfungen vor Supermärkten und auf öffentlichen Plätzen

    Ein weiterer Mosaikstein der dezentralen Impfkampagne liegt Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) am Herzen. Hier sollen mit mobilen Impfteams etwa vor Supermärkten und Stadtteilzentren (wie Verkehrsknotenpunkte und öffentliche Plätze) Passantinnen und Passanten "direkt und möglichst unkompliziert angesprochen" werden. Allerdings sei noch nicht absehbar, ab wann für diese Aktion Impfstoff zur Verfügung gestellt werden könne. Schenkelberg würde auch hier den Impfstoff von Johnson & Johnson favorisieren.

    Bereits seit Mitte Mai ist das Corona-Info-Mobil auf Tour, um mit den Bürgern in den Stadtvierteln niederschwellig und mehrsprachig Kontakt aufzunehmen und sie über Corona-Maßnahmen, Tests und Impfungen zu informieren. Unter anderem machte es Halt am Schlössle in Lechhausen, am Europaplatz im Univiertel und am Helmut-Haller-Platz in Oberhausen.

    Mit mehrsprachigen Flyern will die Stadt Augsburg Impfmythen ausräumen

    Organisatorin Carolin Raab sagt: "Von Anfang an war es die Idee, das Info-Mobil flexibel einzusetzen, auf den Bedarf und aktuelle Entwicklungen einzugehen und sich an der Nachfrage zu orientieren. Sowohl die Standorte als auch die Angebote des Mobils wurden daher immer wieder angepasst." So sei das Mobil zeitweise von einem Team der Bäuerle-Ambulanz begleitet worden, welches vor Ort die Impfregistrierung vornahm, zeitweise seien auch Schnelltests angeboten worden. "Seit Neuestem ist das Mobil nun mit mehrsprachigen Flyern zu Impfmythen ausgestattet, da sich in Gesprächen herausgestellt hat, dass teilweise Verunsicherungen, Sorgen und Ängste in Zusammenhang mit einer Impfung bestehen."

    Da die Nachfrage nach den Angeboten an öffentlichen Plätzen zuletzt etwas abnahm, eventuell auch wegen sinkender Inzidenzen, sollen in der kommenden Zeit verstärkt Orte und Institutionen angefahren werden, für die das Mobil konkret angefragt wurde. Interessierte Vereine und Institutionen können sich mit der Mitarbeiterin unter carolin.raab@augsburg.de oder Telefon 0821/324-3011 in Verbindung setzen, um Einsatzort und -zeit zu vereinbaren.

    Die Stadt setzt darüber hinaus auf Influencer (bekannte Personen aus bestimmten Gemeinschaften), um in den jeweiligen Communities fürs Impfen zu werben. Diese mehrsprachige Aktion startet demnächst und soll über die Kanäle der sozialen Medien laufen. Eine weitere Idee: Imame rufen im Rahmen des Freitagsgebets in den Moscheen zum Testen und Impfen auf.

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