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Augsburg: Stadt verteilt keine Stecken mehr für gelbe Tonnen

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Stadt verteilt keine Stecken mehr für gelbe Tonnen

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    Damit die gelbe Tonne offen bleibt, wurden kurzzeitig gelbe Stecken ausgegeben. Diesen Service stellt die Stadt nun ein.
    Damit die gelbe Tonne offen bleibt, wurden kurzzeitig gelbe Stecken ausgegeben. Diesen Service stellt die Stadt nun ein. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Stadt wird für die umstrittenen gelben Wertstoff-Container keine Holzstöckchen mehr ausgeben, die den Deckel offenhalten sollen. Das kündigte Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) an. Denn mit dieser Behelfslösung gibt es ein großes Problem.

    Seit der ein Einführung der 1100-Liter-Gefäße beklagen sich zahlreiche Bürger und Vertreter von Senioren und Behinderten, dass die Container schwierig zu befüllen sind. Bei diesen Modellen muss man immer mit einer Hand den flachen Deckel offen halten. Die früheren Container hatten dagegen einen gewölbten Deckel, den man nach hinten schieben konnte und der in dieser Postition blieb.

    Der Deckel der großen Gelben Tonne ist schwer zu halten. Senioren und Behinderte fordern jetzt Nachbesserungen.
    Der Deckel der großen Gelben Tonne ist schwer zu halten. Senioren und Behinderte fordern jetzt Nachbesserungen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Abfallwirtschaftsbetrieb hatte auf die Kritik aus der Bevölkerung mit einer Behelfslösung reagiert. Auf Anfrage wurden Holzstöckchen mit Einkerbungen ausgegeben, die den Tonnendeckel offen halten sollen. Wer einen solchen Stecken haben wollte, musste allerdings ein Formular ausfüllen und unterschreiben. In dem Formblatt wurde über die Risiken bei der Verwendung des Steckens informiert – und darüber, dass die Stadt keine Haftung übernimmt.

    Stadträte von Pro Augsburg und CSU halten diese Stöckchen jedoch für ein Sicherheitsrisiko. Damit seien erhebliche Verletzungsrisiken für die Nutzer verbunden, falls ihnen der Deckel des Containers auf die Finger fallen sollte, hieß es im Umweltausschuss. Auf Antrag von Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) sagte Umweltreferent Erben nun zu, diese Holzstecken nicht mehr an Bürger auszugeben.

    Die Diskussion um Alternativen für die gelbe Tonne hält an

    Die Diskussion über Alternativen zu den gelben Containern geht unterdessen weiter. Erben steht auf dem Standpunkt, dass die neuen Gefäße im Zuständigkeitsbereich der Stadt am östlichen Lechufer aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr ausgetauscht werden können. Dies käme mit einem sechsstelligen Betrag zu teuer. Das neue Tonnenmodell werde in Augsburger Nachbarkommunen und an vielen Stellen in Deutschland ohne Probleme eingesetzt. Der Umweltreferent verweist zudem auf das Angebot, dass Bürger als Alternative zum 1100-Liter-Gefäß mehrere kleine Tonnen aufstellen können.

    Mehrere kleinere Tonnen könnten eine Alternative zum 1100-Liter-Gefäß bieten.
    Mehrere kleinere Tonnen könnten eine Alternative zum 1100-Liter-Gefäß bieten. Foto: Ingrid Heider/Stadt Augsburg – aws

    Umstritten war im Umweltausschuss, wie viele Beschwerden kommen müssen, damit der Abfallwirtschaftsbetrieb reagiert und doch noch Nachbesserungen bei den umstrittenen Containern kommen. Erben will das Ergebnis einer Umfrage bei Hausverwaltungen abwarten. Anfang März wurden sie angeschrieben und um eine Rückmeldung zu den Containern gebeten. Bislang gebe es erst eine positive und eine negative Rückmeldung, so der Referent. Insgesamt seien bei der Stadt bislang 40 Beschwerden über die Deckel bei 1700 ausgelieferten Gefäßen eingegangen.

    Umweltreferent: Nicht jede Beschwerde gibt Anlass für Systemwechsel

    Falls die Beschwerden massiv seien, müsse etwas geändert werden, sagte Erben. „Ich nehme aber nicht jeden Leserbrief zum Anlass, um einen Systemwechsel zu machen.“ Auch Stadtrat Alexander Süßmair (Polit-WG) sprach sich dafür aus, nicht wegen weniger Kritiker alle Container auszuwechseln. Unzufrieden mit der Vorgehensweise der Umweltverwaltung ist man aber auch bei der CSU. „Hier wird nach dem System Augsburg agiert und das Problem so lange ausgesessen bis die Leute resigniert haben“, sagte Horst Hinterbrandner.

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