Es war ein Schock für Schwangere, die sich in der Münchner Frauenklinik an der Maistraße anmelden wollten. Sie wurden abgewiesen, weil die Klinik an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Auch in der Region Augsburg verzeichnen die
Im Josefinum kam am 4. September das 2000. Kind zur Welt. Im vergangenen Jahr waren es 2800, heuer werden es wohl noch mal fünf Prozent mehr. „Solche Größenordnungen gab es zuletzt Ende der 1990er Jahre“, sagt Pressesprecher Raphael Doderer.
Im Schnitt kommen im Josefinum monatlich 200 bis 240 Kinder zur Welt. In Spitzenzeiten sind es bis zu 280. Sprecher Winfried Karg kann sich nur an einen Fall erinnern, in dem die Kapazitäten der Klinik nicht ausreichten. Das betraf die Intensivstation. „Wir haben dann empfohlen, auszuweichen.“ Das Josefinum ist ein Geburtszentrum der höchsten Versorgungsstufe. Hier werden, ebenso wie am Klinikum Augsburg, Frauen betreut, bei denen mit Komplikationen zu rechnen ist oder deren Babys eine besondere medizinische Betreuung nach der Geburt benötigen. Entsprechend größer ist das Einzugsgebiet im Vergleich zu den kleineren Häusern.
Am Josefinum muss aber ebenso wie an den anderen Häusern in der Region bisher niemand fürchten, abgewiesen zu werden. Damit dies so bleibt, wurde und wird investiert. So wurden etwa in Friedberg zwei neue Kreißsäle und eine neue Abteilung geschaffen. In den vergangenen sechs Jahren habe sich die Zahl der Geburten auch deswegen von etwa 350 auf nun 500 bis 600 pro Jahr erhöht, sagt Geschäftsführer Krzystof Kazmierczak.
Investiert wird auch am Klinikum. Im neuen Gebäude, das Kinderklinik/Mutter-Kind-Zentrum heißt, werden die Abteilungen des Kinderkrankenhauses sowie die Kreißsäle und die Familienstation, bisher im Hauptgebäude des Klinikums verteilt, untergebracht. Der Vorteil: Kreißsäle, Kinder- und Geburtsstation sowie Intensivstation liegen näher beisammen.
Etwas länger dauert es noch am Josefinum. Anfang 2016 sollen der neue Kreißsaal-Bereich sowie die Stationen für Mütter, deren Nachwuchs und die Familien eröffnet werden. Vier Kreißsäle im neuen Haus zahlt der Freistaat Bayern. Die Katholische Jugendfürsorge, Träger des Josefinums, zahlt einen fünften aus Eigenmitteln und Spenden. „Wir reagieren auf den Zuwachs bei den Geburten und sind bemüht, uns einen Handlungsspielraum zu erhalten, aber natürlich kosten ungenutzte Kapazitäten auch Geld, es ist eine Gratwanderung“, sagt Karg.
Niemanden abweisen mussten bisher auch die Wertachkliniken in Schwabmünchen und Bobingen. „Wir werden gut angenommen. Bundesweit sinken die Geburtszahlen eher, bei uns sind sie stabil“, sagt Vorstand Martin Gösele. Laut Hebamme Susanne Hümpfner könnten es in