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Augsburg: Stadt Augsburg pflanzt rund 140 neue Klima-Bäume in Grünanlagen

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Stadt Augsburg pflanzt rund 140 neue Klima-Bäume in Grünanlagen

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    Die Stadt will im Herbst neue Klima-Bäume auf der Wiese an der Amberger Straße pflanzen, auch wenn dort schon große Säulenpappeln stehen.
    Die Stadt will im Herbst neue Klima-Bäume auf der Wiese an der Amberger Straße pflanzen, auch wenn dort schon große Säulenpappeln stehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Weil sich das Klima wandelt, prüft die Stadt aktuell in allen großen Augsburger Grünanlagen, wo man neue Klima-Bäume pflanzen kann. Es geht um Baumarten aus anderen Ländern, die mit extremer Hitze, Trockenheit oder Kälte zurechtkommen. Die Straßenbäume in Augsburg hätten sehr schwierige Standorte und eine überschaubare Lebenserwartung, sagen Fachleute im Amt für Grünordnung. Umso wichtiger sei es, Grünanlagen in den Blick zu nehmen und die Pflanzungen dort schrittweise auf die neuen Klimaverhältnisse anzupassen. Eine erste große Pflanzung mit insgesamt fast 140 Bäumen ist im Herbst vorgesehen - und zwar in der Grünanlage zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Bürgermeister-Ulrich-Straße und auf der Amberger Wiese im Textilviertel.

    Im Amt für Grünordnung hat man die beiden Grünanlagen schon länger im Blick, aus unterschiedlichen Gründen. In der Anlage an der Friedrich-Ebert-Straße ist der gesamte Baumbestand rund 15 Jahre alt. Um die Grünanlage fit für die Zukunft zu machen und eine ausgewogene Altersstruktur zu bekommen, sollen dort im Herbst 120 neue Bäume kommen, vor allem Kaiserlinden, aber auch Maulbeerbäume. Für die geplanten Pflanzungen hatte es eine Bürgerbeteiligung gegeben. Anliegern in der Friedrich-Ebert-Straße sei die Ausbildung weicherer Landschaftsbilder und die Gruppenbildung neuer Bäume wichtig, sagt Experte Armin Baur zum Pflanzkonzept. Dort hatten sich Bürger auch Nachpflanzungen ausdrücklich gewünscht.

    Neue Bäume werden im Augsburger Textilviertel gepflanzt

    Anders ist die Lage auf der Amberger Wiese im Textilviertel. Hier will die Stadt eine Verpflichtung erfüllen, die schon vor Jahren durch eine umfangreiche Baumfällung entstanden ist. Das Amt für Grünordnung muss Ersatz für abgeholzte Bäume am Herrenbach schaffen, bringt sie am Kanal selber aber nicht unter. Deshalb werden jetzt auf der denkmalgeschützten Amberger Wiese, die bereits einen Saum mit großen Pappeln hat, zusätzlich neue 18 Klima-Bäume gepflanzt.

    Das architektonisch geprägte Bild der Säulenpappeln an der Wiese sei sehr markant, sagt Armin Baur vom Grünamt. Diese bestehenden

    Die Wünsche von Bürgern wurden berücksichtigt

    Entsprechende Vorschläge seien vom Amt für Grünordnung mit rund 50 Bürgern durchgesprochen worden. Baur zufolge hat an der Amberger Wiese das stadtbildprägende Ensemble der Säulenpappeln bei den Anliegern eine hohe Wertigkeit. Die Pappeln sollen nun mit einer Doppelreihe aus weiß und blau blühenden Klima-Bäumen ergänzt werden. Diese sind auf der Wiese in Richtung Norden zur Prinzstraße hin geplant. Baur zufolge wurden bei der Planung Anregungen beachtet, einen angrenzenden Wohnblock nicht noch mehr zu beschatten. Auch der Wunsch, Durchblicke auf die historische Architektur im Umfeld zu erhalten, sei beachtet worden.

    Die Pflanzungen in beiden Grünanlagen sollen voraussichtlich Mitte oder Ende November beginnen. In der Friedrich-Ebert-Anlage werden sie aus finanziellen Mitteln des Bebauungsplanes "Grabenweg" realisiert. Auf der Amberger Wiese muss die Stadt ihre Verpflichtung erfüllen, Ausgleichspflanzungen für gefällte Bäume am Herrenbach vorzunehmen.

    Neue Baumstandorte werden gesucht

    Stadtrat Christian Pettinger (ÖDP) kritisierte, auch wenn er sich über jeden neuen Baum freue, solle die Stadt doch vor allem zubetonierte Flächen aufbrechen und dort neues Grün pflanzen. Es gibt auch Fachleute, die sagen, vorhandene Parkanlagen aufzuforsten, um etwas gegen den Klimawandel zu tun, sei der falsche Weg. Stattdessen müssten mehr Bäume in dicht bebaute städtische Räume und auf große versiegelte Flächen gepflanzt werden, weil dort die Temperaturen besonders stark steigen und Grün Kühlung bringt.

    Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) verwies auf eine laufende Untersuchung für die nördliche Altstadt. Dort werden neue Baumstandorte im dicht besiedelten Raum gesucht. Insgesamt müsse es darum gehen, neue Pflanzräume zu schaffen, auf denen Bäume eine Zukunft haben. Deshalb soll es bald noch in weiteren Augsburger Grünanlagen Nachpflanzungen geben. Im kommenden Jahr sind voraussichtlich die östlichen Lechanlagen an der Reihe.

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