Das kleine Ladengeschäft im städtischen Verwaltungsgebäude liegt in einer 1a-Lage. Es befindet sich in der Philippine-Welser-Straße. Zum Rathausplatz sind es nur wenige Schritte. Das Geschäft wurde viele Jahre lang von der Weinhandlung Bayerl betrieben. Ende August kam das Aus. Vorausgegangen waren nicht nur damalige wirtschaftliche Probleme des Unternehmens, sondern auch ein langwieriger Streit mit der Stadt Augsburg, die die 108 Quadratmeter große Ladenfläche vermietet.
Zum Jahreswechsel gab es eine Zwischenlösung. Die Unternehmen Shi Boutique und Kaufrausch betrieben einen Pop-up-Store. Der Stadt ging es darum, zur Zeit des Christkindlesmarkts keinen Leerstand in bester Lage zu präsentieren.
Ehemals Weinhandlung Bayerl: Laden in der Innenstadt ist geräumt
Der Laden ist mittlerweile geräumt. Die Schaufenster sind abdeckt. Nach Informationen unserer Redaktion kommt jetzt Bewegung in die leer stehende Immobilie. Bürgermeisterin Eva Weber (CSU), in deren Zuständigkeit städtische Liegenschaften fallen, bestätigt diese Entwicklung: "Für die Ladenfläche ist ein konkreter Mietinteressent ausgewählt worden."
Allerdings sei es gegenwärtig zu früh, über den Namen zu sprechen, da die Verträge noch nicht unterschrieben seien. Es würden Verhandlungen mit dem Interessenten geführt. Als ein neuer Mieter gesucht wurde, wurden in der Ausschreibung 50 Euro pro Quadratmeter genannt. Zu diesem Preis gingen dem Vernehmen nach acht Bewerbungen ein.
Die Stadt erklärt sich allerdings bereit, die Kosen für die Renovierung zu übernehmen. Wirtschafts- und Finanzreferentin Weber sagt dazu: "Die Immobilie weist einigen Sanierungsbedarf auf. Dementsprechend muss zunächst auch noch die Infrastruktur in der Ladenfläche renoviert werden." Im Anschluss wären dann spezifische Um- und Einbauarbeiten seitens des Mieters nötig. Ein möglicher Eröffnungstermin könne nach derzeitigem Stand nicht genannt werden.
Universität mietet Räume in der Augsburger Annastraße
Für eine andere städtische Immobilie in der Innenstadt meldet die Stadt dagegen Vollzug mit einem abgeschlossenen Mietvertrag. Es geht um die Ladenfläche in der Annastraße 16, nahe Feinkost Kahn. Die Räume sind gegenwärtig an eine Studentin der Hochschule Augsburg vermietet, die dort noch bis Anfang März im Rahmen einer Ausstellung ihre Masterarbeit zum Thema "Gewalt in der Erziehung" ausstellt. Von April bis Ende Juli ist die Universität Augsburg der neue Zwischenmieter. Die Uni will sich anlässlich des Jubiläums "50 Jahre Uni A" mit einem vielfältigen Programm verstärkt in der Innenstadt präsentieren.
Die Nutzung für das zweite Halbjahr werde in den kommenden Wochen konkreter festgelegt, sagt Eva Weber. Aufgrund des großen Erfolgs der zurückliegenden beiden Jahre wird in der Vorweihnachtszeit höchstwahrscheinlich wieder das "Designkaufhaus Zwischenzeit" mit mehreren regionalen Händlern die Räume nutzen. Aktuell gibt es keine anderen städtischen Ladenflächen, die für eine Vermietung zur Verfügung stehen.
Städtische Immobilie in der Annastraße wird bald frei
Ein Wechsel zeichnet sich jedoch ab. Die Goldschmiede Ammer, die gegenwärtig in der Annastraße 16 sitzt, kehrt in ihr früheres Domizil zurück. Es handelt sich dabei um das Haus im Oberen Graben, das im November 2018 über Nacht evakuiert werden musste, weil es als nicht mehr standfest eingestuft worden war. Es folgte danach eine grundlegende Sanierung. Bewohner und Geschäftstreibende wurden in andere Unterkünfte verlegt.
Nach dem absehbaren Auszug von Ammer sind die Räume nahe dem Eingang zum Stadtmarkt zu vermieten. Interessenten, die sich gegebenenfalls für die Fläche in der Annastraße bewerben möchten, können sich bereits jetzt an die städtische Wirtschaftsförderung wenden.
Hören Sie auch unsere Podcast-Folge zu Geschäften und Cafés in Augsburg.
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