Der Hochschule Augsburg sind insgesamt 28 Professuren für die kommenden Jahre durch die Hightech Agenda in Aussicht gestellt worden. 18 Professuren erhält die Hochschule durch die sogenannte Hochschulreform im Rahmen der Hightech Agenda Bayern. Das entspricht in etwa zehn Prozent ihrer bestehenden Professuren. Diese Zehn-Prozent-Förderung haben alle Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern erhalten. Damit sollen sie ihre Forschung weiter ausbauen. Am Ende der Förderung bewertet der Freistaat seine Hochschulen für angewandte Wissenschaften anhand ihrer Forschungsaktivitäten erneut und entscheidet über weitere Fördermaßnahmen. Hochschulsprecher Tobias Kolb sagt: "Durch die Beschleunigung können wir diese Stellen schneller besetzen." Die Zuweisung der Professuren hätte sich ursprünglich bis 2023 erstreckt, jetzt bis April 2021.
Neue Studienplätze in Augsburg durch die Hightech Agenda
Weitere acht Professuren gehen auf die 600 Studienplätze zurück, die Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Januar dieses Jahres der Stadt Augsburg in Aussicht stellte. 216 Studienplätze kommen an die Hochschule Augsburg, die anderen gehen an die Universität. In der Folge werden an der Hochschule die beiden neuen Studiengänge "International Information Systems" und "Wirtschaftspsychologie für Digitale Märkte" im Wintersemester 2021/2022 starten.
Zwei weitere Professuren erhält die Hochschule Augsburg durch den sogenannten KI-Wettbewerb für Forschung im Bereich Künstlicher Intelligenz. Eine Professur wird im Bereich der Produktion für eine sichere digitale Wertschöpfungskette angesiedelt sein. Die andere Professur ist im Bereich Sprachtechnologien und kognitive Assistenz verankert. Kolb sagt: "Wir gehen davon aus, dass innerhalb eines halben Jahres die Professuren besetzt sein werden."
Söder kündigte jetzt zudem den Aufbau eines Produktionsnetzwerkes für Künstliche Intelligenz in Augsburg an. An der Hochschule verweist man darauf, dass in den Fakultäten Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik über 50 Prozent des akademischen Nachwuchses im Bereich Automation und Produktion für den Wirtschaftsstandort Augsburg ausgebildet werden. "Deshalb freut es uns für Augsburg und die Region, dass mit diesem Forschungszentrum diese zwei wichtigen Bereiche gestärkt werden“, sagt Kolb.
Die Universität Augsburg hat im Rahmen der Hightech-Agenda vom Freistaat Bayern insgesamt 33 neue Professuren in Aussicht gestellt bekommen, davon zwei explizit im Themenfeld Künstliche Intelligenz (KI-Wettbewerb). Zehn Professuren sind in diesem Jahr zugewiesen worden, viele davon seien inzwischen zur Besetzung ausgeschrieben, sagt Michael Hallermayer von der Uni-Pressestelle.
Neue Professoren für Künstliche Intelligenz kommen
Auch bei den beiden KI-Professuren aus dem Wettbewerb tut sich was: Die neue Professur für roboterassistierte Chirurgie und intelligente Systeme soll die Integration moderner Robotik und intelligenter, datengestützter Assistenzsysteme in den klinischen Alltag erforschen. Diese Professur wird bald ausgeschrieben.
Die statistische Methodik für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz voranzubringen, ist der Forschungsbereich der neuen Professur für "Mathematical Statistics and Artificial lntelligence in Medicine". Die dort entwickelten Verfahren sollen dazu beitragen, spezielle Fragestellungen in der Medizin zu beantworten. Diese Professur ist bereits ausgeschrieben. Weil der Freistaat die Hightech Agenda nun beschleunigt, können die weiteren 23 Professuren schon zum April 2021 besetzt werden. Einen wesentlichen Teil der Professuren will die Universität Augsburg dafür einsetzen, um die datenerhebenden und die datenverarbeitenden Schwerpunkte der Uni zu stärken. Sie sollen in einem Zentrum vereint werden.
Warum die Strategie der Universität Augsburg nützlich ist
Söders Ankündigung, weitere Mittel bereitzustellen, um an der Universität Augsburg in Zusammenarbeit mit ihren wissenschaftlichen Partnerinstitutionen ein KI-Zentrum zu gründen, in dem Forschungsergebnisse schnell in die Anwendung überführt werden sollen, schließt aus Sicht der Universität an die aktuellen Pläne und Entwicklungen an. Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel sagt: "Einen weiteren Ausbau der KI-Forschung in Augsburg, wie ihn die Staatsregierung verkündet hat, begrüßen wir ausdrücklich.“ Vizepräsident Malte Peter ergänzt: Dies zeige erneut, dass die Augsburger Strategie der "Netzwerk-Universität" auch dann erfolgreich sei, wenn es darum gehe, verschiedene Forschungsbereiche näher zusammenzubringen, Spitzenforschung zu befördern und den Technologietransfer zu beschleunigen.
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