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Augsburg: So sieht es in der einstigen Grottenau-Post aus

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So sieht es in der einstigen Grottenau-Post aus

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    Die einstige Schalterhalle mit Glaskuppel: Wo Postkunden ihre Pakete abgaben, werden künftig Konzerte des Leopold-Mozart-Zentrums stattfinden.
    Die einstige Schalterhalle mit Glaskuppel: Wo Postkunden ihre Pakete abgaben, werden künftig Konzerte des Leopold-Mozart-Zentrums stattfinden. Foto: Annette Zoepf

    Jahrzehntelang haben Augsburger in der Grottenau ihre Päckchen und Briefe abgegeben. Seit einigen Monaten ist das über hundert Jahre alte Gebäude eine Baustelle. In das ehemalige Postgebäude werden sowohl das Leopold-Mozart-Zentrum als auch ein Teil der Mitarbeiter der Stadt Augsburg einziehen. Schon jetzt ist bei dem Rundgang für die örtliche Presse zu sehen, wie sich das baulichen Schmuckwerk in der Innenstadt verändern wird.

    „Ein eigenes Büro hier wäre ein Traum.“ Wirtschaftsreferentin Eva Weber lässt ihren Blick durch den ehemaligen Telegraphenraum im dritten Stock schweifen. Durch meterhohe Fenster, die zum Stadtmarkt ausgerichtet sind, fällt reichlich Licht in den riesigen Raum mit der hohen Kassettendecke. Er ist nur einer von vielen beeindruckenden Räumlichkeiten. Im Mittelpunkt freilich steht die einstige Schalterhalle im Erdgeschoß, in der einst die Postkunden verkehrten. Die Halle mit dem Glasdach wird der Konzertsaal des Leopold-Mozart-Zentrums (LMZ).

    So wird das ehemalige Postamt in der Grottenau nach dem Umbau aussehen. Oben im vierten Stock wird die Fassade hochmodern mit Aluminiumschaum verkleidet.
    So wird das ehemalige Postamt in der Grottenau nach dem Umbau aussehen. Oben im vierten Stock wird die Fassade hochmodern mit Aluminiumschaum verkleidet. Foto: Knoche Architekten BDA

    Dort, wo sich früher mitunter lange Warteschlangen bildeten, ist bereits die Tribüne für die Sitzplätze aufgebaut. Auf Höhe der ehemaligen Postschalter selbst soll die Bühne entstehen. Es ist Platz für rund 150 Konzertbesucher. Anstelle des bisherigen Haupteingangs, entsteht eine große Glasfront. Man will Transparenz für die Menschen schaffen, die die Grottenau entlanggehen oder fahren. Künftig finden die Konzertbesucher durch den seitlichen Innenhof Zutritt.

    Die Bronzefiguren in der einstigen Posthalle sind derzeit hinter Holzverkleidungen versteckt, wie auch sämtliche Treppenstufen im Haus verschalt wurden. Sie sollen bei dem Umbau keinen Schaden nehmen. Grundsätzlich werden hier die Arbeiten in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz vorgenommen“, versichert Stefan Kern, Projektleiter der Wohnbaugruppe Augsburg, der zusammen mit Christoph Jopp vom Leipziger Architekturbüro Knoche durch die vier Geschoße führt.

    Grottenau: Mit den Baukosten im grünen Bereich

    Mit der Einhaltung der veranschlagten Kosten in Höhe von 23,5 Millionen Euro liege man noch im grünen Bereich, berichtet Eva Weber. Zusätzlich seien drei Millionen Euro als Projektreserve verankert gewesen. „Bei so einem alten Gebäude weiß man im Vorfeld nicht, auf welche Probleme man vielleicht stößt.“ Davon seien bislang 2,4 Millionen Euro verbraucht. Auch die vorgesehene Fertigstellung Ende 2019/Anfang 2020 werde man nach derzeitigem Stand realisieren können. Dann ziehen die Mitarbeiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie sowie des Verkehrsüberwachungsdienstes in die erste und zweite Etage.

    Das LMZ erhält neben dem eindrucksvollen Konzertsaal im Erdgeschoß die Räumlichkeiten im dritten und vierten Stockwerk. 20000 Quadratmeter Fläche umfasst das Gebäude, das im Krieg weitestgehend verschont geblieben ist, insgesamt. Projektleiter Kern gesteht, dass er sich in der ersten Zeit der Bauphase des Öfteren verlaufen hatte.

    • Das Gebäude wurde in der Zeit von 1905 bis 1909 im Neobarock-Stil erbaut. Im Krieg blieb es weitestgehend verschont. Jedoch wurde das Dach bei Bombenangriffen zerstört, viele Fensterscheiben barsten. In den 60er kam ein Funktionsgebäude hinzu. Die ehemalige Oberpostdirektion gilt als ein Einzeldenkmal.
    • Entsprechend ist der Denkmalschutz bei den Umbauarbeiten ein wichtiger Aspekt. Die Fenster etwa erhalten demnach ihre Ursprungsfarbe weiß.
    • Sowohl die rund 200 städtischen Mitarbeiter als auch die zahlreichen Musikstudenten und Angestellten des Leopold-Mozart-Zentrums erhalten separate Treppenaufgänge und Aufzüge.
    • Das gesamte Gebäude soll barrierefrei werden.
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