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Augsburg: So gut meinte es der Sommer 2019 mit Augsburg

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So gut meinte es der Sommer 2019 mit Augsburg

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    Schwimmen, abtauchen, in der Sonne liegen... So wie hier im Naturfreibad Haunstetten sah es diesen Sommer in allen Augsburger Freibädern aus: nämlich voll.
    Schwimmen, abtauchen, in der Sonne liegen... So wie hier im Naturfreibad Haunstetten sah es diesen Sommer in allen Augsburger Freibädern aus: nämlich voll. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Brrr, es wird kühl am Wochenende. Eine Höchsttemperatur von 14 Grad wird für den verregneten Sonntag angekündigt und auch am Samstag wird das Wetter wohl nur unwesentlich besser. Andererseits mag die aktuelle Witterung Sinnbild dafür sein, dass die Sommerferien zu Ende gehen. Nächste Woche startet die Schule, für zurückkehrende Urlauber beginnt der berufliche Alltag. Es sieht jedenfalls nicht danach aus, dass man in Augsburg wegen heißer Temperaturen in diesem Jahr nochmals ins Schwitzen kommen wird.

    Was also bleibt? Der Rückblick auf den Sommer 2019. Aussagekräftig mag dabei die Bäderbilanz der zurückliegenden zehn Jahre sein. Familienbad, Fribbe und das Freibad Bärenkeller beenden am Sonntag den Badebetrieb. Am Ende werden es wohl knapp 250.000 Besucher sein. Es ist der zweitbeste Wert seit 2010. Der jetzige Badesommer wurde nur vom Vorjahr getoppt, als fast 275.000 Badegäste kamen.

    Die Sonnenblumen in Göggingen haben es dank der Hitze hoch hinaus geschafft.
    Die Sonnenblumen in Göggingen haben es dank der Hitze hoch hinaus geschafft. Foto: Bernd Hohlen

    Die Statistik gibt zudem Rückschlüsse auf die wohl schönsten Wochen im Jahr. Der Juni war unschlagbar: 124.000 Besucher zog es in die Bäder, das ist die Hälfte des gesamten Besucheraufkommens. Ein weiterer Vergleich unterstreicht die Rekordmarke: Der beste Juni im Zehn-Jahres-Vergleich war zuvor der Juni 2017 mit 77.700 Besuchern. Was der Juni heuer versprach, hielten Juli (68.200 Besucher) und August (knapp 49.000 Besucher) nicht. Im August herrschte schlechteres Badewetter als in den vier Jahren zuvor. Wer sich über den zurückliegenden August beschwert, darf jedoch ans Jahr 2014 erinnert werden. In Augsburg war es damals im Hochsommer bitterkalt. Nicht einmal 15.000 Badegäste wurden im August gezählt.

    Im Juni waren es 303 Sonnenstunden in Augsburg

    Dass der Juni der schönste Monat gewesen ist, belegen die Monatswerte eines Wetterportals. Demnach lag der Mittelwert in Augsburg für den Juni bei 19,2 Grad, gefolgt von Juli (18,9 Grad) und August (18,6 Grad). Im Juni wurden insgesamt 303 Sonnenscheinstunden für Augsburg ermittelt. Im Juli, dem zweitschönsten Monat, waren es dagegen nur 255 Stunden.

    Für die Kreis-Wasserwacht Augsburg-Stadt des Bayerischen Roten Kreuzes geht die Saison am 30. September zu Ende. Pressesprecher Marco Greiner sagt rückblickend: „Der Sommer war für uns durchwachsen, besonders in den Stoßzeiten war viel zu tun.“ Von Schnittverletzung über Kreislaufkollaps bis zur Wasserrettung – die Wasserwacht kümmert sich um die Sicherheit und Versorgung in den Freibädern und an den Badeseen. Offizielle Einsatzzahlen seien noch nicht bekannt, sie müssten in etwa gleich hoch ausfallen wie letztes Jahr, so Greiner.

    Badehose und Bikini werden wieder in den Schrank geräumt. Auch der Handel stellt sich auf die neue Saison ein. Die Herbstmode dominiert bereits in den Schaufenstern. Angesagt sind übrigens lange Mäntel, die auch noch kuschelig sein sollen. Mancher Poncho gleicht einer Sofadecke.

    Das sagen Gastronomen aus Augsburg über den Sommer

    Und wie war der Sommer aus gastronomischer Sicht? Margit Ketterle von der Gaststätte Waldwinkel in Inningen ist zufrieden. „Der Sommer war für uns erfolgreich, wir hatten viele Gäste.“ Die heißen Wochen machten allerdings ihr und ihrem Personal zu schaffen: „Am Herd ist die Hitze enorm.“ Besonders gefragt seien im Biergarten Wurstsalat und – natürlich – kühles Bier gewesen. Die Wirtin überlege sich für die Zukunft, die Speisekarte im Hochsommer zu verkleinern.

    Auch Michele Bargero Pais, Inhaber des Eiscafés Dolomiti in Göggingen, sagt zum Sommergeschäft: „Besonders die warmen Abende liefen gut.“ Sein Gesamtfazit falle eher durchschnittlich aus. „Letztes Jahr war ein Rekordsommer, auch beim Verkauf.“ Dieser sei nur schwer wieder zu toppen. Die heißen Tage habe er vor allem hinter dem Tresen gespürt. Für sein Eis sei die Hitze allerdings nicht nachteilig gewesen, weil die Kühlung auf eine konstante Temperatur eingestellt ist. Lediglich die angebotenen Sorten habe er an den Sommer angepasst. „Wenn es heiß ist, verkaufen wir mehr Fruchteis.“

    Volle Biergärten – hier das Parkhäusl im Siebentischwald – waren diesen Sommer die Norm. Es gab viele laue Abende.
    Volle Biergärten – hier das Parkhäusl im Siebentischwald – waren diesen Sommer die Norm. Es gab viele laue Abende. Foto: Annette Zoepf

    Für Katharina Mutagwaba vom Café Mak in der Karlstraße ist nun die erste Sommersaison vorbei. „Wir haben ja keinen Vergleich, aber der Umsatz lag in den heißen Wochen ungefähr bei der Hälfte.“ Stammkunden seien trotzdem – meistens vormittags – gekommen. Mutagwaba habe neue Rezepte unter anderem mit Cold Brew Kaffee ausprobiert. Bei ihren Kunden sei im Sommer eines besonders gefragt gewesen: Espresso-Tonic auf Eis. „Wenn wir vorher gewusst hätten, dass der Juni so heiß wird, wären wir früher in den Urlaub gefahren.“ So blieb ihr Café ab Mitte August für drei Wochen geschlossen. Da war die ganz heiße Phase schon vorüber.

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