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Augsburg: So bremst die Corona-Pandemie die Abläufe im Innovationspark aus

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So bremst die Corona-Pandemie die Abläufe im Innovationspark aus

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    Das Bauprojekt Weitblick 1.7 schreitet voran. Die Eröffnung im Innovationspark ist für das erste Halbjahr 2021 vorgesehen.
    Das Bauprojekt Weitblick 1.7 schreitet voran. Die Eröffnung im Innovationspark ist für das erste Halbjahr 2021 vorgesehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Corona-Pandemie bremst große Teile der Wirtschaft aus. Auch am Innovationspark in Augsburg, der die Bereiche Wirtschaft und Wissenschaft verzahnt, läuft jetzt einiges anders als geplant. Weil bei vielen Projekten mit ausländischen Partnern und Lieferanten zusammengearbeitet wird, gibt es coronabedingt Verzögerungen. Ein Stillstand ist es aber nicht, die Arbeiten gehen zumindest weiter. Bei Bauprojekten zeigen sich dagegen deutliche Fortschritte. Der mehrstöckige Neubau an der Bundesstraße 17 mit dem Namen Weitblick 1.7 wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2021 eröffnen. Es sei ein wichtiger Baustein im Konzept, sagt Wolfgang Hehl, Geschäftsführer der Innovationspark GmbH.

    So sah die Baustelle vor einigen Monaten aus.
    So sah die Baustelle vor einigen Monaten aus. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivfoto)

    Es sei klar, dass Corona das Leben im Innovationspark beeinträchtige, sagt Hehl. Innovationsprozesse, Kooperationen und der Austausch unter den Beteiligten werden deutlich eingeschränkt. Der Innovationspark definiert sich über das Zusammenspiel von Forschungsinstituten und der Arbeit im Technologiezentrum. Das TZA gilt als Herzstück.

    Mehr als 40 Firmen sitzen im Technologiezentrum in Augsburg

    Hier sitzen mehr als 40 Firmen, zu denen auch einige Firmengründungen gehören. "Das TZA und die Institute leiden in ähnlicher Form", berichtet der Geschäftsführer. Weil vor Corona viel Wert auf die Nähe der Forschenden und der innovativen Wirtschaftsvertreter gesetzt wurde, fallen die Einschränkungen wegen der Pandemie besonders ins Gewicht. Für ein "kreatives innovatives Biotop", wie Hehl das Konstrukt nennt, sei das sehr störend.

    Drei Firmen im Park sind wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit

    Die Arbeit im Technologiezentrum habe sich gewandelt. Vor Ort seien derzeit nur wenige Menschen anzutreffen. Auch ein Teil des eigenen Technologiezentrum-Teams befinde sich im Homeoffice. "Und dies gilt auch für sehr viele der rund 400 Mitarbeiter unserer 44 Zentrumsnutzer", informiert der Geschäftsführer. Dass die wirtschaftlich angespannte Lage sich zudem auf einzelne Firmen auswirke, zeige sich ebenfalls. Drei Unternehmen aus der Luftfahrtbranche seien in Kurzarbeit.

    Aus Sicht der Geschäftsführung müsse man Verständnis für die jetzigen Einschnitte haben, sagt Hehl: "Hauptziel ist, jedes Risiko für die Menschen im Haus zu vermeiden und gleichzeitig eine Arbeitsfähigkeit aufrechtzuerhalten." Man müsse wohl noch einige Monate durchhalten. Mit den Impfmöglichkeiten werde aber eine wirkliche Verbesserung greifbar.

    Am Bauprojekt Weitblick 1.7 gibt es Fortschritte.
    Am Bauprojekt Weitblick 1.7 gibt es Fortschritte. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die baulichen Fortschritte auf dem Areal stimmten die am Innovationspark Beteiligten weiterhin optimistisch, heißt es. Dazu gehört die Erschließung des zweiten nördlicheren Bereichs im Innovationspark. Es ist der Bereich in Richtung des Messegeländes. Neue Straßen, die die künftigen Gebäude auf den jetzt noch freien Feldern einmal erschließen, sind fertig. Zu- und Abwasserleitungen sind gelegt, die Energie- und Datenversorgung ist fast fertiggestellt. Auch wurden in den zurückliegenden Monaten viele Bäume gepflanzt, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

    Neben den längst bezogenen Forschungseinrichtungen wird in den nächsten Monaten ein weiteres großes Bauprojekt abgeschlossen. Das sechsstöckige, 25 Meter hohe Gebäude steht direkt neben der Bundesstraße. Der Großteil der Büroflächen sei vermietet, sagte zuletzt Peter Weis. Er ist Vorstandsvorsitzender der Firma Leitwerk AG, die den Neubau vorangetrieben hat. Weis: "Dies unterstreicht aus unserer Sicht, wie attraktiv der Innovationspark für Büromieter ist." Rund 60 Millionen Euro wurden in den Gebäudekomplex investiert. Der Standort an der B17 wird als eine strategische Entscheidung bewertet. Täglich fahren 80.000 Fahrzeuge auf der Bundesstraße vorbei. Die optimale Verkehrsanbindung sei bei der Ansiedlung ein wichtiger Aspekt, betont Weis. Der andere sei die Wahrnehmung: "Die Firmen rücken ins Bewusstsein der vorbeifahrenden Autofahrer."

    Auch die Firma Walter AG steigt groß ein

    Auf einem benachbarten Grundstück läuft derzeit der Rohbau für das neue Firmengebäude des Augsburger Unternehmens Baramundi AG. Es sitzt gegenwärtig im Glaspalast im Textilviertel. Unweit vom Glaspalast hat die Augsburger Firma Walter Beteiligungen und Immobilien AG ihren Sitz. Die Walter AG steigt im Innovationspark ein. Sie hat sich mehrere Grundstücke gesichert, die jetzt entwickelt werden. Wesentlich weiter ist das Unternehmen bei einem anderen Projekt im Innovationspark, das bereits früher als die weiteren Grundstückskäufe angegangen wurde. Nahe der Tram-Haltestelle, die Fußballfans zum Stadion befördert, entsteht ein sechsstöckiges Gebäude. Zuletzt kam das Projekt etwas ins Stocken. Das lag nach Auskunft der Firmenchefs aber nicht an Corona. Die Walter AG erwarb das frühere Fujitsu-Gelände. Hier soll künftig ein Technologie-Campus entstehen. Die Synergien zum Innovationspark zu nutzen, seien mit ein Grund gewesen, das nächste Millionengeschäft anzugehen, hieß es.

    Zwischenzeitlich fertiggestellt ist ein weiteres Institutsgebäude im Innovationspark. Das MRM Materials Resource Management Institut wird laut Hehl im Januar bezogen.

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