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Augsburg: "Schwarzbuch 2020": Steuerzahlerbund kritisiert Theatersanierung

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"Schwarzbuch 2020": Steuerzahlerbund kritisiert Theatersanierung

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    Die Sanierung des Augsburger Staatstheaters wird jetzt im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes angeprangert.
    Die Sanierung des Augsburger Staatstheaters wird jetzt im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes angeprangert. Foto: Klaus Rainer Krieger (Archivfoto)

    Der Bund der Steuerzahler hat in seinem aktuellen Schwarzbuch die Kostenentwicklung der Augsburger Staatstheatersanierung kritisiert. Angesichts der steigenden Ausgaben stehe zu befürchten, "dass am Ende weit mehr als 320 Millionen Euro gleichsam 'verspielt' sein werden". Zu hoffen bleibe, "dass das Theater nicht zu einer 'Lechphilharmonie' ausarten wird", so die Prognosen des Steuerzahlerbundes.

    Die neue Ausgabe des Schwarzbuchs wurde am Dienstag vorgestellt. Jedes Jahr fasst der Steuerzahlerbund darin Projekte zusammen, bei denen seiner Meinung nach öffentliche Gelder verschwendet wurden. Das Augsburger Staatstheater, dessen Sanierung zunächst knapp 190 Millionen Euro kosten sollte, steht dabei neben vielen anderen Projekten deutschlandweit im Fokus, weil es nach aktuellen Berechnungen am Ende bis zu 320 Millionen kosten könnte.

    Freistaat und Stadt teilen sich die Kosten für das Projekt, das die Sanierung des denkmalgeschützten Großen Hauses sowie einen Neubau für Werkstätten, Verwaltung und eine zweite, kleinere Bühne beinhaltet. Aufgrund von Baupreiskostensteigerungen und unvorhergesehener Probleme stiegen die Ausgaben seit dem Beschluss für die Sanierung aber kontinuierlich an. Der Stadtrat beschloss vor wenigen Wochen zwar, dennoch am Projekt festhalten zu wollen, doch mehr und mehr regt sich Kritik. Erst diese Woche startete ein Bürgerbegehren, das ein Moratorium sowie Neuplanungen fordert. Es ist bereits das zweite Bürgerbegehren gegen die Theatersanierung.

    Das sagt der Steuerzahlerbund zur Augsburger Theatersanierung

    "Auch wenn die Sanierung des Augsburger Staatstheaters in Höhe von 75 Prozent der förderfähigen Kosten aus staatlichen Mitteln bezuschusst wird, bedeutet das wenig Trost für die Steuerzahler. Denn gleich aus welchem Finanzierungstopf die Mittel fließen, handelt es sich dabei stets um das Geld der Steuerzahler. Diese werden in jedem Fall die gewaltige Kostensteigerung zu schultern haben", heißt es in der Beurteilung des Steuerzahlerbundes, der die Frage aufwirft, "auf welches Abenteuer" sich Augsburg da eingelassen habe.

    Das Kulturprojekt stand schon im Sommer im Fokus des Steuerzahlerbundes. Damals hatte Bayerns Steuerzahlerpräsident Rolf von Hohenhau bereits von einer "miserablen Planung" des Augsburger Projekts gesprochen. Interessant dabei: Von Hohenhau lebt in Augsburg, ist Mitglied der CSU und saß viele Jahre lang für seine Partei im Augsburger Stadtrat. Dennoch war und ist er ein strenger Kritiker der Augsburger Kommunalpolitik.

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