Im Laden von Yakup Nayis herrscht reger Betrieb. Alle paar Minuten kommt ein Kunde in das kleine Geschäft am Zeugplatz. Ein Gürtel soll ein zusätzliches Loch bekommen, Schuhe brauchen neue Absätze oder ein Riemen ist gerissen. Doch wenn Nayis über die Schuhmacher-Branche redet, klingt er pessimistisch. „Wir werden immer weniger und weniger“, sagt der 57-Jährige. Vor 20 Jahren habe er einen Laden in Bietigheim-Bissingen geführt. Auf etwa 35000 Einwohner seien damals zehn Schuhmacher gekommen. In Augsburg arbeiteten heutzutage mit knapp 280000 Einwohnern etwa genauso viele. Der Grund ist für Nayis klar: „Das liegt an den billigen Schuhen, die auf dem Markt sind.“ Die Leute lassen sie nicht mehr reparieren, sondern schmeißen sie weg und kaufen neue, sagt er.
Augsburg