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Augsburg: Schlittenfahren: Polizei und Stadt Augsburg haben Rodelberge im Blick

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Schlittenfahren: Polizei und Stadt Augsburg haben Rodelberge im Blick

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    Am Freitag war auf dem Schlittenberg am Wittelsbacher Park nicht so viel los, wie am vergangenen Feiertag. Das könnte sich am Wochenende freilich wieder ändern.
    Am Freitag war auf dem Schlittenberg am Wittelsbacher Park nicht so viel los, wie am vergangenen Feiertag. Das könnte sich am Wochenende freilich wieder ändern. Foto: Michael Hochgemuth

    Irgendjemand rief die Polizei, weil sich nach seinem Geschmack zu viele Menschen an dem Rodelberg am Wittelsbacher Park aufhielten. Es war am Mittwoch, dem Feiertag, als die Polizei an dem Schlittenberg, der zur Rosenau hinunterführt, vorbeischaute. Natürlich hatten Schnee und der freie Tag Eltern und Kinder mit Schlitten in die Winterlandschaft gelockt. Dabei kam es zu Situationen, in denen der pandemiebedingte Mindestabstand nicht eingehalten wurde. Laut Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) war dies punktuell der Fall. Die meisten hätten Maske getragen.

    Per Lautsprecherdurchsage appellierte die Polizei an die Wintervergnügten, auf den Infektionsschutz und die damit verbundenen Regeln zu achten. "Die Menschen haben sich dann daran gehalten", berichtet Polizeisprecher Siegfried Hartmann. Auch am Rodelberg im Reese-Park herrschte winterlicher Trubel. Wie ein Familienvater gegenüber unserer Redaktion berichtete, war er erschrocken, wie viele Erwachsene und Kinder sich zu gleicher Zeit auf der kleinen Plattform auf dem Hügel befanden. Er sei mit seinem Sohn lieber wieder gegangen. Es liegt weiterhin Schnee und das Wochenende steht vor der Tür. Stadt und Polizei kündigen an, die Schlittenberge im Blick zu behalten.

    Polizei kontrolliert Augsburger Rodelberge

    "Im Rahmen der stadtweiten Kontrollen werden die Rodelhügel mit einbezogen", sagt Ordnungsreferent Pintsch. Auch die Polizei werde die Punkte im Rahmen der normalen Streife mit einbeziehen, meint Polizeisprecher Hartmann auf Nachfrage. "Es gibt jedoch keine eigenen Corona-Streifen." Stadt und Polizei befänden sich im regelmäßigen Austausch. Den Behörden gehe es aber nicht darum, den Familien den Spaß zu verderben.

    "Es ist in Ordnung und verständlich, dass winterlich-schönes Wetter für Sport und Bewegung an der frischen Luft genutzt wird, auch gerade mit Kindern", findet Frank Pintsch. Allerdings gebe es zwei Seiten der Medaille: das Genießen der Freiheiten und die verantwortungsvolle Beachtung der Schutzregeln. Auch am Rodelhügel gelte das Abstandsgebot, die Kontaktbeschränkung, Hygiene und das Maskentragen, falls der Abstand nicht gewahrt werden kann. Am vergangenen Feiertag sei laut dem Ordnungsreferenten der Wittelsbacher Park sowie die Grünanlagen in Kriegshaber und am Roten Tor Schwerpunkte gewesen. Dass ein Schlittenberg notfalls geräumt werden muss, wie in München geschehen, sei laut Pintsch grundsätzlich möglich, aber in Augsburg bislang nicht notwendig gewesen. Man wolle zunächst mit milderen Mitteln, wie Durchsagen, arbeiten. "Weitergehende Maßnahmen müssten im Einzelfall geprüft werden, sind aber selbstverständlich möglich."

    Die Wasserwacht warnt, dass das Eis auf den Seen noch keine Menschen trägt. Es bestehe Lebensgefahr.
    Die Wasserwacht warnt, dass das Eis auf den Seen noch keine Menschen trägt. Es bestehe Lebensgefahr. Foto: Kreiswasserwacht Augsburg-Stadt (Archivbild)

    Eine weitere Winterfreude bleibt Ausflüglern noch ganz verwehrt. Die Wasserwacht Augsburg-Stadt warnt davor, das Eis der Seen zu beschreiten. Zwar habe der Temperatursturz in den vergangenen Tagen dafür gesorgt, dass sich auf einigen Gewässern eine Eisschicht gebildet hat, diese sei aber noch sehr dünn, macht Sprecher Marco Greiner auf die aktuelle Situation aufmerksam. "Auch wenn das Eis am Rand schon dick erscheint, heißt es nicht, dass es überall Menschen tragen kann." Warme Strömungen unter dem Eis seien von außen nicht erkennbar.

    Augsburger Wasserwacht warnt davor, das Eis auf Seen zu betreten

    Die Helfer der Wasserwacht sorgen sich, dass an den Seen nun mehr los sein könnte, als in den vergangenen Wintern, da Eisbahnen geschlossen haben und die Menschen zuhause bleiben. "Die Eisdecken sind noch lange nicht tragfähig. Es besteht Lebensgefahr", betont Greiner eindringlich. Die Eisschicht am Kuhsee etwa sei hauchdünn. Damit Eis einen Menschen mit 75 Kilogramm Körpergewicht tragen könne, müsse es mindestens zehn Zentimeter dick sein, für kleinere Personengruppen mindestens 15 Zentimeter. "Damit das Eis so dick wird, braucht man einige richtig kalte Wochen." Die Wasserwacht hat bereits Vorkehrungen getroffen.

    Eisunfall auf See: Was tun im Notfall?

    Zeugen eines solchen Unfalls sollten sofort Hilfe holen über die Notrufnummern 112, die eingebrochene Person beruhigen und unbedingt weiter beobachten.

    Weiter rät die Wasserwacht Ersthelfern Hilfsmittel wie Rettungsring, Leitern (teilweise an Seen am Uferbereich vorhanden), Äste, Abschleppseil oder ähnliche Gegenstände zu verwenden, um die eingebrochene Person abzusichern.

    Wenn es gelingt den Verunfallten ans Land zu ziehen, ist es wichtig, ihn unbedingt vor Kälte zu schützen und möglichst wenig zu bewegen. Ist der Verunglückte bewusstlos, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Hat er einen Herz- Kreislauf-Stillstand, muss umgehend mit der Wiederbelebung begonnen werden. (ina)

    Wie jeden Winter haben die Helfer rund um Kuh- und Autobahnsee Leitern verteilt. Die sogenannten Eisleitern seien Rettungshilfsmittel für den Ernstfall und könnten Leben retten. Neulich erst, berichtet Greiner, haben Unbekannte eine der Leitern auf den See hinausgeworfen. Immer wieder würden diese beschädigt. "Ist die Wasserwacht nicht vor Ort, sind die Leitern das einzig greifbare Mittel und können Leben retten", ruft er in Erinnerung.

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