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Augsburg: Schaden in Millionenhöhe: Großbrand trifft Premium Aerotec hart

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Schaden in Millionenhöhe: Großbrand trifft Premium Aerotec hart

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    Gebrannt hat es Ende Dezember im Werk von Premium Aerotec. Das Feuer verursachte einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe.
    Gebrannt hat es Ende Dezember im Werk von Premium Aerotec. Das Feuer verursachte einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe. Foto: Christoph Bruder, dpa

    Das Feuer auf dem Werksgelände von Premium Aerotec in Haunstetten war nach den Weihnachtsfeiertagen ausgebrochen. Meterhohe Flammen schlugen am 27. Dezember gegen 23 Uhr aus einer Halle. Das Feuer war in einer Anlage der Galvanik. Einsatzkräfte waren schnell vor Ort. Menschen wurden nicht verletzt. Schnell war aber klar, dass ein großer Schaden entstanden ist. Schon kurz nach dem Brand war der Luftfahrtzulieferer, der vor allem für Airbus arbeitet, davon ausgegangen, dass es sich um einen zweistelligen Millionenbetrag handelt.

    Knapp einen Monat nach dem Großbrand wird das Ausmaß deutlich. Die Galvanik am Standort ist stillgelegt. Diese Form der Oberflächenbearbeitung kann gegenwärtig nicht vor Ort ausgeführt werden. Dieser Ausfall wird nach Auskunft des Unternehmens mindestens ein Jahr dauern. Bereits unmittelbar nach dem Brand hatte sich Premium Aerotec nach Alternativen umgesehen, um die wichtige Galvanik andernorts aufrechtzuerhalten.

    Dazu heißt es aktuell von Firmenseite: „Es werden Arbeitspakete aus der vom Brand betroffenen Galvanik in Augsburg an die Premium Aerotec Standorte Bremen, Nordenham und Varel sowie zu Airbus Helicopters in Donauwörth verlagert.“ Weitere Unterstützung erfahre man durch „unsere qualifizierten Zulieferer“. Ein Krisenstab, der im Unternehmen gebildet wurde, hatte diese Schritte eingeleitet. Firmensprecherin Barbara Sagel betont, dass die Produktion nicht beeinträchtigt werde, was in der Kooperation mit Vertragspartnern wichtig sei: „Vor dem Hintergrund der eingeleiteten Schritte gehen wir davon aus, dass es zu keinen nennenswerten Lieferverzögerungen gegenüber Airbus kommen wird.“

    Nach Brand bei Premium Aerotec: Auf Kurzarbeit wurde verzichtet

    Einschnitte für die Beschäftigten in Augsburg, die in der Galvanik tätig waren, gibt es nicht. Auf das mögliche Instrument von Kurzarbeit wurde verzichtet, Firmensprecherin Barbara Sagel sagt: „Für die betroffenen Mitarbeiter aus dem Bereich Galvanik haben wir alternative Einsatzmöglichkeiten gefunden. Weitere Einschnitte sind nicht zu erwarten.“

    Zur Schadenshöhe könne auch gegenwärtig nichts geäußert werden. „Da die versicherungstechnischen Untersuchungen noch andauern, können wir noch keine genaue Schadenshöhe nennen“, heißt es.

    Die Polizei ging nach dem Feuer davon aus, dass ein technischer Defekt den Brand ausgelöst hat. Von Brandstiftung sei nicht auszugehen. Brandermittler der Kripo arbeiteten mit Gutachtern des Landeskriminalamtes zusammen. Es werden Gutachten erstellt, deren Ergebnisse allerdings auf sich warten. Diese könne Monate dauern, hieß es. 

    Bei Premium Aerotec in Augsburg arbeiten 4000 Menschen

    Am Stammwerk in Augsburg beschäftigt Premium Aerotec rund 4000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Zulieferer für zivile und militärische Flugzeugstrukturen sowie Partner in großen europäischen und internationalen Luftfahrtprogrammen. Zu den Kernkompetenzen zählen die Entwicklung und die Fertigung von großen und komplex geformten Flugzeugbauteilen aus Aluminium, Titan und carbonfaserverstärkter Kunststoff. Teile aus Augsburg sind unter anderem in Flugzeugen wie dem A320, der A350 und dem Militärflieger A400 M zu finden.

    Lesen Sie dazu auch: Premium Aerotec: Löste ein technischer Defekt den Brand aus?

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