Die energetische Fassaden- und Fenstersanierung des städtischen Verwaltungsgebäudes An der Blauen Kappe, in dem unter anderem das Bürgeramt seinen Sitz hat, wird deutlich teurer als gedacht. Aufgrund von nötigen Umplanungen und der allgemeinen Baukostensteigerung geht das Hochbauamt statt der zuletzt kalkulierten Kosten von 9,7 Millionen Euro von inzwischen etwa 10,7 Millionen Euro aus. In der Summe dürfte es sich um 1,1 Millionen Euro Mehrkosten handeln. Um das Geld aufzubringen, muss die Stadt beim Kauf von Grundstücken sparen.
Verwaltungsgebäude: Brandschutz und brüchige Stahlbetonpfeiler
Hintergrund der Mehrkosten ist, dass die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes teurer wird als gedacht, weil im Lauf der Arbeiten weitere Mängel deutlich wurden. Zudem sei im Zuge des Einbaus der neuen Fenster klar geworden, dass die Schalen der Stahlbetonpfeiler in schlechterem Zustand als zunächst gedacht waren, so das Hochbauamt. Aktuell seien die 2019 begonnen Arbeiten schon relativ weit, so die Stadt, sodass es wenig Alternativen als das Festhalten an der bisherigen Planung gibt. Abgeschlossen sein soll die Sanierung im Jahr 2022.
Die Stadt wird, entgegen ursprünglichen Planungen, die ehemalige Kantine im sechsten Stock nicht umbauen und neu nutzen. Die Stahlkonstruktion des Bauteils sei hinsichtlich Brandschutz so nicht mehr tragbar, so das Ergebnis von Untersuchungen. Darum wird das ehemalige Kantinenbauteil abgerissen. Das wird weitere 2,6 Millionen Euro kosten (mit Ersatzneubau 5,9 Millionen Euro). Zunächst sollen nun die Planungen für den Rückbau vorangetrieben werden.
Sanierung An der Blauen Kappe bisher geschoben
Das Verwaltungsgebäude stammt aus den 1950er-Jahren. Die Stadt kaufte es, nachdem die Landesversicherungsanstalt (heute Deutsche Rentenversicherung) ihr neues Domizil in Oberhausen bezog, vor knapp 20 Jahren und baute es um. Die Fassaden- und Fenstersanierung wurde aus Geldmangel mehrmals geschoben und seit dem Jahr 2013 mit Planungen vorangetrieben. (skro)