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Augsburg-STadt: Decathlon holt sich eine Abfuhr

Augsburg-STadt

Decathlon holt sich eine Abfuhr

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    Decathlon setzt bei seinen Läden auf ebenerdige große Gebäude auf der grünen Wiese: Unser Bild zeigt die Filiale in Neunkirchen im Saarland.
    Decathlon setzt bei seinen Läden auf ebenerdige große Gebäude auf der grünen Wiese: Unser Bild zeigt die Filiale in Neunkirchen im Saarland. Foto: Decathlon

    Ein neues Kapitel im Dauerstreit um die geplante Ansiedlung der Sporthandels-Kette Decathlon ist gestern aufgeschlagen worden: Der Bauausschuss des Stadtrates lehnte es ab, einen Bebauungsplan für das Areal an der Mühlhauser Straße in Lechhausen (nahe AZ-Gebäude) zu erstellen. Damit ist die Ansiedlung wohl vom Tisch.

    Der Neubau der 3000 Quadratmeter großen Filiale ist seit Jahren ein Zankapfel. Politisch umstritten war das Projekt schon immer – SPD und Grüne sowie Industrie- und Handelskammer und Einzelhandelsverband befürchteten eine Schwächung des Innenstadt-Handels. Die CSU trug das Projekt, das den Verkauf eines städtischen Grundstücks samt entsprechender Einnahmen in die Stadtkasse beinhalten würde, bisher mit.

    Die CSU wechselt den Kurs

    Gestern schwenkte die CSU um, nachdem Wirtschaftsreferentin Eva Weber (CSU) in der Frage seit 2014 einen anderen Kurs verfolgt. Hintergrund: Die Stadt will Decathlon statt auf der grünen Wiese lieber in der neu sanierten Innenstadt ansiedeln, die gegen Kundenschwund kämpft. „Anders als vor Jahren gibt es inzwischen Innenstadtlagen, die zur Verfügung stehen“, so Baureferent Gerd Merkle (CSU) zum Kurswechsel. Auch eine Ergänzung zum Einzelhandelskonzept beurteile den Standort Lechhausen kritisch. Als Alternativen wurden Decathlon das Fuggerstadt-Center, das Kaufhof-Gebäude (inzwischen ist bekannt, dass Schuh Schmid einzieht), die Viktoria-Passage (P&C will in die Annastraße umziehen), das Möbel-Maxx-Haus am Plärrer sowie das Schwaben-Center genannt.

    Decathlon will nicht in die Innenstadt

    Doch Decathlon will keinen Innenstadt-Standort. Man brauche viel Platz, um das Sortiment von der Tischtennisplatte bis zum Boot zu präsentieren, heißt es. Der Standort Lechhausen passe am besten zur Standortpolitik. Andere Konzepte seien nicht rentabel. An den vorgeschlagenen Innenstadt-Standorten sei das Konzept nicht umsetzbar. In der gestrigen Sitzung gab es einen kurzen Schlagabtausch. Die Opposition sah im Richtungswechsel der CSU ein Zugeständnis an die neuen Koalitionspartner SPD und Grüne. „Die Voraussetzungen haben sich nicht geändert, außer dass es eine Wahl gab. Die Flächen in der Innenstadt waren vor zwei Jahren zumindest absehbar“, so Thomas Lis (AfD). Beate Schabert-Zeidler sprach von einer „Sauerei, wie man mit Gewerbetreibenden umgeht“. Rolf Rieblinger (CSM) fühlte sich angesichts des Kurswechsels der CSU „für blöd verkauft“.

    Kommt jetzt die Klage?

    Mit drei Gegenstimmen wurde die Ablehnung entschieden. Das Ergebnis war absehbar, dennoch hatte Decathlon einen Beschluss gewünscht. Der wäre Voraussetzung für eine Schadensersatzklage gegen die Stadt, wird spekuliert. Decathlon hat nach eigenen Angaben mehr als 200000 Euro in die Entwicklung des Standorts gesteckt. Zudem ließ das Unternehmen durchblicken bei einer Ablehnung in Umlandgemeinden auf Standortsuche zu gehen.

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