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Augsburg: Rund 270 Augsburger Polizisten sollen in ein neues Gebäude ziehen

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Rund 270 Augsburger Polizisten sollen in ein neues Gebäude ziehen

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    So soll das neue Gebäude der Polizeiinspektion Augsburg-West aussehen.
    So soll das neue Gebäude der Polizeiinspektion Augsburg-West aussehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Gesprochen wird davon bereits seit mehr als zehn Jahren, nun aber wird der Neubau eines großes Polizeireviers im Augsburger Westen immer konkreter. Noch hat der Bau zwar nicht begonnen. Aber das Geld ist bewilligt, es gibt konkrete Planungen - und bereits einen groben Einzugstermin. Im Spätsommer oder Herbst 2025 sollen die Polizistinnen und Polizisten in das neue Gebäude einziehen. Es soll Platz für rund 270 Beamte bieten. Von außen wird das Gebäude, das an der Bürgermeister-Ackermann-Straße entstehen soll, aussehen wie andere Bürogebäude auch. Vorgesehen ist eine Fassade mit Ziegel-Fertigteilen in rötlichem Farbton, durchbrochen von schmalen Fenstern. Doch der "normale" Eindruck täuscht: Es gibt besondere Anforderungen, die dieses Polizeigebäude erfüllen muss.

    Das neue Gebäude der Polizei im Augsburger Westen muss gut gesichert sein

    Das Haus muss so gesichert sein, dass Besucher nicht einfach in die Räume gehen können. Deshalb wird im Eingangsbereich eine Art Schleuse benötigt. Einige Büros müssen zusätzlich geschützt werden, weil dort Beamtinnen und Beamte arbeiten werden, die im Bereich des Extremismus ermitteln - beispielsweise gegen Islamisten, Rechtsextremistinnen oder Linksradikale. Diese Räume dürfen nur mit einer speziellen Berechtigung betreten werden. Außerdem sollen sie von außen nicht einsehbar sein. Ähnliches gilt für Räume, die künftig für spezielle Sonderkommissionen der Kriminalpolizei zur Verfügung stehen sollen - etwa bei Mordfällen. Die Fenster der Büros sind auch fast alle nach innen, zu zwei Höfen, gerichtet. Die Flure liegen direkt hinter der Ziegelstein-Fassade.

    Das Gebäude wird bis zu fünf Stockwerke hoch. Es liegt auf dem Reese-Areal an der Bürgermeister-Ackermann-Straße.
    Das Gebäude wird bis zu fünf Stockwerke hoch. Es liegt auf dem Reese-Areal an der Bürgermeister-Ackermann-Straße. Foto: Silvio Wyszengrad

    Für die Augsburger Polizei soll mit dem geplanten Einzug im Jahr 2025 der langjährige Umbau der Strukturen enden. Schon um die Jahrtausendwende wurde damit begonnen, kleinere Reviere zu größeren Inspektionen zusammenzulegen. So entstanden bereits die

    Die Zahl der Einsätze für die Polizei in Augsburg nimmt zu

    Polizeisprecher Markus Trieb sagt, die Einsatzzahlen im normalen Streifendienst seien gestiegen, vor allem aber auch die Zahl an Veranstaltungen und Demonstrationen. Um das zu bewältigen, benötigte die Polizei "leistungsstarke Inspektionen, die mit eigenen Einsatzkräften flexibel auf die jeweiligen Lagen reagieren können." Zudem müsse sich die Polizei auch immer mehr spezialisieren - etwa beim Thema Cyberkriminalität. In einer kleinen Inspektion, in der vor allem Generalisten arbeiten, ist das schwieriger. Die Fusion der Inspektionen in Oberhausen und Pfersee zur Großinspektion West ist das letzte Puzzleteil in der neuen Struktur. Weitere Änderungen bei den Revieren sind dann vorerst nicht mehr angedacht.

    In den teils bis zu fünf Stockwerke hohen Neubau auf dem Reese-Areal werden neben der Inspektion West aber noch weitere Einheiten der Polizei einziehen: Die Einsatzhundertschaft des Augsburger Polizeipräsidiums, die unter anderem bei Sportereignissen, Demonstrationen oder auch Razzien gefordert ist, und auch Teile der Kriminalpolizei. Für die Einsatzhundertschaft sei der Standort an der Ackermann-Straße in der Nähe der B17 optimal, weil die Einheit im ganzen Bereich des Präsidiums, der auch die Kreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries umfasst, im Einsatz sei. Der Neubau in Kriegshaber dürfte damit der zweitgrößte Standort der Polizei im Stadtgebiet werden - nach dem Präsidium im Antonsviertel, in dem auch die Inspektion Süd ihren Sitz hat.

    Mehr Personal: Polizei in Augsburg soll neue Stellen bekommen

    Den zusätzlichen Platz braucht die Augsburger Polizei auch. Denn sie soll in den nächsten Jahren zusätzliche Beamtinnen und Beamte bekommen. Lange wurde bemängelt, dass der Großraum Augsburg ins Sachen Polizeistärke schlechter aufgestellt ist als etwa die Ballungsräume München oder Nürnberg. Ein Vergleich aus dem zweiten Halbjahr 2018 etwa zeigte: In Nordschwaben mit Augsburg kamen auf 10.000 Einwohner nur 17 Polizeibeamte, während es in Mittelfranken mit

    Das soll sich bis 2025 zumindest etwas bessern. Das Augsburger Präsidium bekommt mehrere Hundert neue Stellen - mehr als viele andere bayerische Präsidien. Für den Neubau in Kriegshaber hat der Haushaltsausschuss des Landtags Ende September die ersten 2,9 Millionen Euro für den Baustart freigegeben - unter anderem für das Ausheben der Baugrube. Im Frühjahr könnten die Bagger kommen. 46 Millionen soll der Bau insgesamt kosten. Der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Güller sagt dazu: "Nachdem der Neubau leider bisher viel zu lange nicht konkret in Angriff genommen wurde, geht es nun endlich los."

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