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Augsburg: Rocker sitzt nach blutigem Streit im Nachtleben in U-Haft

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Rocker sitzt nach blutigem Streit im Nachtleben in U-Haft

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    Welchen Rolle spielten Rocker bei einer blutigen Attacke im Augsburger Nachtleben? Die Polizei hat Mitglieder der Gruppierung „United Tribuns“ im Verdacht.
    Welchen Rolle spielten Rocker bei einer blutigen Attacke im Augsburger Nachtleben? Die Polizei hat Mitglieder der Gruppierung „United Tribuns“ im Verdacht. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Es ist zuletzt ruhig gewesen um Rocker in Augsburg. Gewaltsame Konflikte einzelner Gruppierungen, massive Präsenz von Mitgliedern im öffentlichen Raum? Gibt es alles in anderen Städten Deutschlands, hier allerdings drang davon zumindest nichts an die Öffentlichkeit. Nun allerdings könnte es mit der Ruhe um die Rocker vorbei sein. Denn in aktuellen Ermittlungen der Polizei führen die Spuren nach Informationen unserer Redaktion ins

    Seit Mitte Juni sitzt ein 32-jähriger Mann in Untersuchungshaft, offenbar wegen des Verdachtes, dass er an der Produktion chemischer Drogen in einer Art „Heimwerker-Labor“ beteiligt gewesen sein soll. Der Mann ist in der Augsburger Rockerszene keine kleine Nummer, sondern ein Führungskader des Augsburger Chapters der „United Tribuns“. Die Vereinigung wird auch im aktuellen bayerischen Verfassungsschutzbericht erwähnt, es geht darin auch um kriminelle Machenschaften im

    Rocker in Augsburg: Herstellung von Drogen im Kilobereich?

    Ein Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion die Ermittlungen, die sich seinen Angaben zufolge gegen insgesamt vier Beschuldigte richten. Neben dem 32-Jährigen kam noch ein weiterer Verdächtiger in U-Haft, ein 29-jähriger Mann. Angaben zur Art der Drogen, die von den Beschuldigten hergestellt worden sein sollen sowie zur mutmaßlichen Menge macht die

    Nach Informationen unserer Redaktion gehen die Ermittler aber dem Verdacht nach, dass die Verdächtigen Drogen in größerem Maßstab produziert haben – es soll sich dem Vernehmen nach um eine Menge im Kilobereich handeln. Angesiedelt ist das Verfahren bei der Abteilung der Augsburger Polizei, die für den Bereich der Organisierten Kriminalität zuständig ist. Die sogenannte Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben – intern als KPI - Z bezeichnet – wird in der Regel auch immer dann tätig, wenn es um Rockergruppierungen geht.

    Der 32-Jährige United-Tribuns-Anführer präsentiert sich in den sozialen Medien gerne martialisch: ein durchtrainierter Mann mit breiten Oberarmen, der Kutte trägt oder eine Zigarre im Mund hat. Er ist derzeit nicht nur wegen des bereits durchaus schwerwiegenden Verdachtes der Drogen-Herstellung im Fokus der Ermittler. Die Beamten gehen nach Informationen unserer Redaktion auch davon aus, dass der Mann an einer Schlägerei vor einem Club in der Theaterstraße beteiligt war, bei der drei Männer verletzt wurden. Bei der Auseinandersetzung Anfang April wurde ein Afghane offenbar mit einem Messer angegriffen. Das Opfer erlitt Platzwunden im Gesicht und eine Stichwunde im Bereich der Hüfte, die in der Uniklinik behandelt werden musste.

    Wie berichtet, geht die Polizei davon aus, dass es sich bei den Angreifern um Angehörige einer Rockergruppierung handelt. Der Hintergrund: Mehrere Zeugen haben gesehen, dass die Männer dunkle Jacken und Rockerkutten getragen haben. Um welche Gruppierung es sich gehandelt haben soll, konnten die Zeugen allerdings nach Polizeiangaben im April zunächst nicht sagen. Auch in diesem Fall richtet sich der Verdacht aktuell gegen vier Beschuldigte, es gibt laut Staatsanwaltschaft personelle Überschneidungen zu den Drogenermittlungen. So wird nicht nur der 32-jährige Führungskader der „United Tribuns“ als Beschuldigter in der nächtlichen Auseinandersetzung geführt, sondern auch der 29-jährige Mann. Er sitzt derzeit nicht mehr in Untersuchungshaft, aber weiterhin im Gefängnis. Er muss wegen einer früheren Verurteilung eine Freiheitsstrafe absitzen. Dominik Hofmeister, der Anwalt des 32-Jährigen, sagte auf Anfrage unserer Redaktion, derzeit mache sein Mandant keine Angaben zu der Sache.

    In Sachen Rockergruppen fährt die Augsburger Polizei einen strikten Kurs

    Die Polizei fährt in Augsburg einen strikten Kurs in Sachen Rockergruppierungen. Als die „Hells Angels“ vor einigen Jahren ihre Fühler nach Augsburg ausstreckten, verpasste die Polizei den Rockern einen spürbaren Dämpfer. Sobald sich die Anhänger einer Augsburger Hells-Angels-Unterstützergruppe öffentlich trafen, rückte auch die Polizei an und beobachtete deren Aktivitäten genau. Es gab ein Verfahren um eine Baseballschläger-Attacke auf einen Gastronomen, das mit mehrjährigen Haftstrafen endete. Zusammen mit der Stadt fuhr die Polizei auch den Kurs, keine Rocker als Türsteher in der Gastronomie zu akzeptieren. Unter den Augsburger „United Tribuns“ sind nach aber nach Informationen unserer Zeitung Türsteher. Die „Tribuns“ sollen zuletzt unter anderem bei Balkan-Partys in der Region die Sicherheitsleute gestellt haben.

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